Ich möchte Sie ein wenig durch Ernst Fegerts Leben
führen, was sicher kein leichtes war, die Zeit war nicht leicht.
Ernst Fegert, geb. 10.1.1889
in Heilbronn, Baden-Württemberg, ev. getauft
gest.
26.11.1937
in Hamburg
Eltern: Gottlieb Fegert
geb. 20.1.1859 u. Johanna geb. Beissel
geb.25.8.1859
wohnhaft in Crailsheim.
Nach der Mittelschule ging er zur Seefahrtschule in Elsfleth,
Niedersachsen, dort war die Schwester seiner Mutter verheiratet. Später fuhr
er bei der Hansa-Linie Bremen als Steuermann zur See.
Ein Bild nach seiner Internierung aus Subang Holl.
Ind. erinnert an die Rückkehr am
25.1.1915 mit der „Westmark“, wohl schon als
Kapitän. Da bleibe ich den Beleg schuldig, die Zeitlinie kann auch anders
sein.
Ab Mai 1915 gehörte
mein Großvater dem Res. Infantrie Reg. 209 bis
7.7.1916 an.
„Seine 209“
waren ihm immer wichtig, es gab wohl regelmäßige Treffen. Gerne würde
ich mehr über das Regiment erfahren. Wer mehr darüber weiß, ist herzlich
eingeladen, sich zu melden. Ernst Fegert wohnte nach seiner aktiven Zeit
sowohl in Bergedorf wie in Altona, beides heute Stadtteile von Hamburg.
Ab 7.7.1916
bis Kriegsende am 11.11.1918 ist er
freiwillig, wie alle, zu den Luftschiffern gegangen.
Ich nehme an, dass eine Ausbildung auf einem
Luftschiff anstand, und zwar wie bei fast allen bei dem Wetterexperten und
Lehrer Hugo Eckener denn ab 30.3.1917 übernahm Kommandant Bockholt den Zeppelin L 23 / LZ 66 und sein Ober-Steuermannsmaat Fegert folgte
ihm. Die beiden fuhren schon auf dem Schulschiff zusammen und
wurden in Tondern mit dem Schiff dort
stationiert.
Bereits am 2.4. 1917
stellte ihm Kaleu Bockholt die Befähigkeit als Zeugnis aus, ein Kriegsschiff
selbständig als Steuermann zu führen.
Am 23.4.1917 fand die
von mir beschriebene Prisenfahrt statt, wofür Ernst Fegert zum Steuermann
befördert wurde. In einem Brief an seine Mutter, benannte Bockholt diese
Tatsache.
In Tondern lernte er auch seine Marie, geb.
13.11.1895 in Loaft Kreis Steinfurt,
Bürogehilfin, kennen, die bei ihren Eltern wohnte. Sie heirateten am
12.7.1917. Am
5.9. 1917 verlor er sie wieder durch Tod.
Todesursache unbekannt.
1.
Ehe
12.7.1917 mit Marie Ewert, geb. 13.11.1895
in Loaft Kreis Steinfurt,
gest. 5.9.1917
Beerdg.
10.9.1917
2.
Ehe 13.9.1919 mit Anna Grünberg, geb.
28.1.1897, gest.
23.4.29
Kinder
Annemarie, geb.
20.8.1921
Ernst, geb. 19.3.1924,
gest.
21.2.2012
3.
Ehe 8.9.1928 mit Kreszentia Kienle, geb.
12.8.1898 ins Klosterlechfeld, gest.22.8.1981
Edith Elisabeth, geb.
19.8.1926, gest.
29.3.1997
Mutter von Enkelin Birgit Elisabeth
Bliesener
25.1.1915
Rückkehr aus Internierung von
Subang , Holl. Indonesien (Westmark), 1. Offizier oder Kapitän lt.
Eintragung in Seefahrtsbuch
eines Besatzungsangehörigen.
20.1.1915
Ersatz Battl. 75 Hamburg Binderstr.
Anfang Mai 1915 bis
Kriegsende Steuermann
Bis 7.7.1916 Res.
Inf. Regt. 209 anschließend bis Kriegsende
Marine-Luftschiffe
div. Auszeichnungen, 2
x Beförderung wegen Tapferkeit vor dem Feind
30.3. 1917
bis 14.6.1917 fuhr Fegert unter dem
Kommandanten Bockholt auf
L 23/ LZ 66
Anschließend vom 5.9.1917
bis 16.9.1917 unter Bockholt auf
L 54/ LZ 99, danach gewechselt zu Kommandant Treusch v. Buttlar Brandenfels
L 57 / LZ 102
1. Fahrt am 26.9.1917
Standort Jüterbog
7.10.1917 Havarie nach
Probefahrt durch Sturmboe, wurde abgewrackt
25.10.1917
L 59/ LZ 104 wird in den Dienst
gestellt. Werft Staaken
3.11.1917
von Staaken gestartet
4.11.1917
in Jamboli (Bulgarien) gelandet
1. Start von Jamboli
13.11.1917, ungünstige Witterung verhinderte Start.
2. Start 16.11.1917
Abschuss über der Türkei, Rückkehr nach Jamboli, Reparaturarbeiten
3. Start
21.11.1917
Höhe Khartum im Sudan Rückruf
25.11.1917
Rückkehr nach Jamboli
Streckenrekord 6757
km in 95 Std. und damit Vorreiter für die
Atlantiküberquerung.
Zum Jahreswechsel 1917/18
wird das Luftschiff zum Fronteinsatz umgerüstet und bleibt in Jamboli
stationiert.
Anfang 1918
Angriffsfahrten im Nahen Osten und Italien
9.3.1918
Verlustenliste, Opa schwer verwundet
10.3.1918
Angriff auf Neapel, wahrscheinlich ohne Fegert.
15.6.1918
Beförderung zum Leutnant z. S. d. R.
7.4.1918 ist das Luftschiff
über Malta über der Str. von Otranto aus ungeklärter Ursache abgestürzt, mein Großvater war nicht an Bord, über seinen Verbleib kann nur
spekuliert werden zum jetzigen Zeitpunkt
Ende der 20er Jahre
Ernst
Fegert ist von 1927 bis 1937 1. Vorsitzender und wird in der MLTK
immer noch unter der Register Nr. 55776 genannt. Sein Nachfolger
ist Hans Bayer.
Ernst Fegert hat in alter Verbundenheit mit seinen Luftschiffern von
seinem Freund v. Buttlar Brandenfels, die sich von Tondern her kennen und
gemeinsam in Hamburg wohnen, den Marine-Luftschiffer-Verein, der in die
spätere Marine-Luftschiffer-Kameradschaft umbenannt wurde, übernommen.
Sehenswürdigkeiten in Hamburg