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Das
Rheinische Flugturnier von 1927 |
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Veranstaltet und koordiniert vom „Kölner Club für Luftfahrt“ unter Mitwirkung des Düsseldorfer Aero-Clubs, der Sektion Bonn des Niederrheinischen Vereins für Luftschiffahrt und des Aerodynamischen Instituts an der Technischen Hochschule in Aachen und mit Genehmigung des Luftrats. Das Turnier, das nach verschiedenen neuartigen Gesichtspunkten zusammen-gestellt war, erlitt starke Einbuße durch schlechtes Wetter und dem zum Teil damit zusammenhängenden Ausfall eines Teiles der Wettbewerber und konnte so neben dem geringen Publikumserfolg auch nur wenig Erfolg in technischer sowie fortschrittlicher Hinsicht bringen. . |
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Von den gemeldeten 26 Bewerbern erschienen nur 14 am Start. Nicht erschienen war u.a. der Kölner Fluglehrer Jakob "Köbes" Möltgen, Köln (Klemm-Daimler); teils wegen Verspätung der Zulassung, wegen Notlandung oder Behinderung durch das Wetter. Aber Jakob Möltgen war selber währen des Flugtages vor Ort. Das Programm umfasste einen Pünktlichkeitswettbewerb, einen Ab- und Aufrüstungswettbewerb, einen Orientierungswettbewerb, Geschwaderflüge und Luftreigen der Jungfliegersstaffel des Deutschen Luftfahrt-Verbandes (DLV) sowie Luftrennen und Kunstflüge. Beworben hatten sich 26 Flieger, u. a. Gerhard Fieseler (mit seiner „Schwalbe“), Siebel, Dr. Gullmann, Martens, Bohne, Seelbach und Croneiß (ein ehemaliger Jagdflieger) sowie Katzenstein, Raab und einige alte Pourle mérite-Flieger des Weltkrieges. Flugzeugtypen waren u. a.: Messerschmitt M 19, Klemm Daimler L 20, Blancke H 4 B, Raab-Katzenstein Kl. Ic „Schwalbe“, Udet 12 und 12a, Fokker D VII, Albatros L 66a, Dietrich DP Iia, LVG/BIII, BAG/D Iia, MM3 Eindecker und Bäumer G IV „Sausewind“. Anton Riediger aus Ebingen (Württenbergischer Luftfahrtverband) errang mit seiner Daimler-Klemm L 20 einen 1. und einen 2. Preis und erhielt ca. 3.000 Mark Preis-Geld. Interessant war der Hinweis: „Alle das Flugturnier betreffenden Anfragen sind zu richten an den Propaganda-Ausschuss für das Rheinische Flugturnier im Städtischen Verkehrsamt, Köln, Unter Fettenhennen 19.“ Jedes Programmheft hatte ine eigene Programmnummer mit der verschiedenen Preise gewonnen werden konnten. Dazu gehörten:
Im Programmheft wurde auch eine Art "Bedienungsanleitung für Flughäfen" mitgeliefert. Dabei darf man nicht vergessen, dass der Kölner Flughafen Butzweilerhof mal gerade 14 Monate alt war. Aber auch ein ausführlicher Artikel befasste sich mit der Entwicklung der kommerziellen Luftfahrt und beschreibt ausführlich die Vorteile. Der erste Flugtage des Flughafen Butzweilerhof erregte große Aurmerksamkeit. Alleine im Ehrenausschuss sind 41 Namen aus den Bereichen Politik und Verkehr verzeichnet - angeführt von Oberbürgermeister Adenauer. Aber auch Vertreter der Wirtschaft waren im Ehrenausschuss. Interessanter Weise war keine Frau dabei. Natürlich gab es auch Preise für die Wettbewerbe. Dazu gehörten:
Zum Programm gehörte auch ein Kunstflug des zukünftigen Kunstflugweltmeisters Gerhard Fiesler, der hier auf der Fliegerstation Butzweilerhof 1915 im 1. Weltkrieg seine Fliegerkarriere begann und den Butz somit sehr gut kannte. Bitte lesen Sie dazu auch das Kapitel "Gerhard Fieseler - der Kunstflugweltmeister aus dem Kreis Bergheim". Am darauf fogenden Montag den 19. September 1927 flog Gerhard Fieseler die Strecke vom Butzweilerhof bis nach Bonn-Hangelar in seinem Flugzeug in Rückenlage in 15,5 Minuten. Das war Weltrekord! Am Dienstag danach, den 20. September 2917, startete Otto Könnecke seinen legändären Amerikaflug über Indien. Aber das ist ein anderes Kapitel. Insgesamt war dies eine der intressantestens und wichtigsten Woche in der Geschichte der Kölner Luftfahrt. |
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Hier nun das Programm des 1. Rheinischen Flugturniers vom Wochenende 17. und 18. September 1927. |
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