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Die Propagandafahrt
von LZ 127 "Graf Zeppelin" und LZ 129 "Hindenburg" |
Bei der
Reichstagswahlen von 1933 mit ca. 90% Wahlbeteiligung erhielt die NSDAP
nicht die gewünschte absolute Mehrheit obwohl hier bereits großer Druck auf
oppositionelle Gegener aufgebaut wurde. Diese absolute Mehrheit sollte im
Rahmen der "Wahlen" von 1936 erreicht werden. Bei diesem Reichstagswahl von 1936
gab es nur eine Einheitsliste. Die Wähler konnten also nur ein
"Ja" ankreuzen. Es gab kein "Nein" oder eine Gegenparteien.
Wahlzettel, die kein Ja-Kreuz hatten, wurden als Ja-Stimmen gewertet. Somit war klar,
dass es sich nur um eine Scheinwahl handelte. Am 7. März waren deutsche
Truppen in das entmilitarisierte Rheinland einmarschiert ohne dass es eine
Reaktion der Alliierten gab. Um aber ganz sicher zu sein,
startet das Regime neben den üblichen Wahlkampfveranstaltungen auch die
beiden deutschen Riesenluftschiffe LZ 127 "Graf Zeppelin" und die
neue LZ 129
"Hindenburg" um die Wähler für Hitler zu begeistern. |
Von
Freitag 26. bis zum Sonntag 29. März 1936 unternahmen also die beiden Luftschiffe LZ 127 „Graf Zeppelin“ und LZ 129 „Hindenburg“ ohne Zwischenlandungen
eine Propagandafahrt über Deutschland und warfen
Flugblätter (hier links unten) mit Nazi-Wahlaufrufen sowie Hakenkreuzfähnchen an kleinen
Fallschirmen über deutschen Städten ab. Die "Hindenburg", das größte
Luftschiff der Welt, war erst einen Monat vorher am 27. Februar, in
Dienst gestellt worden. Somit war auch klar, dass viele
Menschen das neue Luftschiff sehen wollten.
Diese
Deutschlandfahrt der beiden Riesen wurden von Rundfunkübertragungen
live begleitet. In Hamburg gab es aus Anlass der Ankunft einen
Fackelzug mit tausenden Teilnehmern. Als die Luftschiffe den Hamburger Hafen erreichten,
wurde diese Ankunft im ganzen Reich per Radio übertragen. Das
kräftige Dröhnen der Motoren vermischte sich mit den Nebelhörnern
der im Hamburger Hafen liegenden Schiffe. Diese Radioübertragung ist
noch vorhanden. |
Flugblatt mit
Aufruf zur Wahl. Diese Flugblätter gab es in verschiedenen
Farben. |
Von
Hamburg ging es über das Ruhrgebiet nach Köln. So wie in Hamburg wurden auch über Köln
Propagandazettel abgeworfen. Unsere heutige Generationen können sich
keinen Einfruck mehr machen, was es hieß diese Luftschiffgiganten zu
sehen. Dazu hier unten ein Größenvergleich zwischen der "Graf Zeppelin"
und dem Kölner Dom. Es ist verständlich, dass das großen Eindruck
auf die Wähler machte.
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Bild
oben:
Links LZ 129 Hindenburg rechts darüber die LZ 127 "Graf
Zeppelin" Abstand der Luftschiffe zueinander mehr als 500 m. |
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Die "Hindenburg" in Köln über dem Deutzer
Hafen auf Fahrt nach Norden in Richtung Deutz.
Im Vordergrund St. Kunibert. |
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Die "Hindenburg" mit
Kurs Nord über Deutz. |
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Obwohl es so aussieht, als ob
die beiden Luftschiff kollidieren, kreuzen beide Luftschiffe in
unterschiedlichen Höhe und haben hier einen Abstand von ca. 500
Metern. |
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Beide Luftschiffe über der
Kölner Südstadt. Links die "Hindenburg" über Bayenthal, rechts die "Graf
Zeppelin" über Sülz. Im Vordergrund der Kölner Dom |
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Bild rechts:
Das Foto wurde von der Krebsgasse in
Richtung Schildergasse aufgenommen. |
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Die beiden Schwesterschiffe LZ 127
"Graf Zeppelin" und LZ 129 "Hindenburg" am 29. März 1936 über Köln.
Während die "Graf Zeppelin" (oben) ungefähr über dem Alter Markt fährt,
befindet sich die "Hindenburg" über Lindenthal.
Anmerkung: Am nächsten Tag startete die "Hindenburg" mit 75 Passagieren zu
ihrer ersten Südamerikafahrt nach Rio de Janeiro. |
Bild
links: Der Wahlzettel der Reichtstagswahl von 1936
Neun
Jahre später waren durch Hitler und seine rechtsradikalen Verbrecherbande
ca. 90 % der Stadt zerstört, Europa verwüstet, viele Menschen gestorben oder verwundet und
unschätzbares Kulturgut vernichtet.
Wer heute eine
rechtsradikale Partei wählt, kann nicht behaupten er/sie hätte nicht
gewusst, in welche Richtung so etwas ausufern kann. |
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