|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
|
Der
international-transatlantische Hubschrauberflughafen Köln
|
Luftbild des Hubschrauberflughafen Köln
Venloerstraße |
Im Grüngürtel an der Venloerstraße
liegen zwei Betonplattformen, die durch einen schräg verlaufenden Weg
miteinander verbunden sind. Auf der in der Mitte der Wiese liegenden
rechteckigen Platte sind vier Basketballkörbe aufgestellt. Für ein
Basketballfeld stimmen die Proportionen nicht. Worum handelt es sich hier?
Diese Anlage stammen aus einer Zeit, als die Deutsche Lufthansa noch nicht
direkt nach Amerika fliegen durfte. Deshalb richtete die belgische Fluglinie
Sabena einen Flugdienst ein, der die Passagiere von Köln nach Brüssel
brachte, um sie dann mit Flugzeugen der Sabena nach Amerika zu fliegen. An
diese Stelle im Grüngürtel betrieb die
belgische Luftverkehrsgesellschaft SABENA einen internationalen
Flughafen. Dies war nach dem Butzweilerhof und Köln-Wahn der dritte
internationale Flughafen im Stadtgebiet Köln. Dieser Flughafen diente als Zubringerstrecke
der Luftlinie Brüssel - New York. Dieser Flughafen hatte auch
den Namen "Heliport Köln"
Logo der Sabena
Die Öffnngszeiten bzw. Flugbetrieb bestand von 7:00 bis 19:00 Uhr.
Sonntags aber auch auf Anforderung.
Als Bundesbehörde war dort angesiedelt: Flugwetterdienststelle,
Paßkontrollstelle und eine Zollzweigstelle.
Die Verkehrsanbindung
erfolgte über die KVB-Straßenbahnlinien 1, 3 und 5. Auch war es nicht so
weit zum Westbahnhof.
Eine
Hin- und Rückflugkarte kostete 72 DM. Die Flugdauer betrug
1 ½ Stunden.
Die Einnahmen bei ausgebuchten Plätzen deckten gerade die Hälfte
der Betriebskosten.
Neben Köln gab es auch andere Heliports der Sabena in Deutschland. Von Brüssel aus wurden
die Flugplätze bzw. Heliports in Rotterdam, Antwerpen, Lille, Eindhoven,
Maastricht, Lüttich, Luxemburg, Paris, Dortmund, Duisburg, Köln und Bonn
angeflogen. Leider ist über
diese Hubschrauberflugplätze kaum noch etwas bekannt. Die
Flugstrecke führte über Allee Verte nach Brüssel. Je
nach Bedarf wurde diese Strecke auch nach Lüttich oder Maastrich
ausgedehnt.
Die
Flugzeit von Brüssel nach Köln betrug damals ohne Zwischenlandung
50 Minuten. Der Hubschrauber benötigte für diese Strecke
im Durchschnitt ca. 240 Liter.
Bild unten: Bevor eine Betonplatte angelegt wurde,
landeten die Hubschrauber auf der Wiese.
|
|
Der
Eingang des Hubschrauberflughafen Köln
Bitte
bewegen Sie den Cursor über das Bild. |
|
Wie man auf dem oberen Foto sehen kann,
wurden die Hubschrauber am Anfang durch Tankwagen betankt. Später
wurde eine Unterflurtankanlage mit Unterflurtanks installiert. |
|
Leiter des „Heliport“ war Franz Knapp der auch Vorsitzender der „Notgemeinschaft
ehemaliger Lufthanseaten“ war.
Nach einer anderen Quelle war der Leiter des Hubschrauberplatzes Venloer Straße
der Belgier Armand Arend, der 1956, nach einer sechswöchigen kaufmännischen
Ausbildung, als Bezirksleiter Köln/Bonn der SABENA nach Köln zurück kam.
Durch diesen Flugdienst wurde das Passagieraufkommen in Wahn (Brüssel - Köln - München
oder - Hamburg) stark vermindert.
Die SABENA sah sich bald gezwungen, den Flughafen Köln-Wahn ausschließlich
mit Frachtmaschinen anzufliegen. |
|
Das
Gebäude von der Flugfeldseite gesehen. |
|
Ein Sikorsky S55 der Sabena auf der
Landeplattform. Im Hintergrund da Flughafengebäude. Links geht
gerade der Chef des Kölner Hubschrauberflughafen Franz Knapp aus dem
Bild. Franz Knapp verstarb 1966 kurz nach der Schließung des
Flughafens. |
Wie
in den Wachbüchern der Kölner Feuerwehr zu lesen ist, kam
es am Samstag den 19. Dezember 1959 in der Nähe des Flughafengebäudes
zu einem Brand.
Nach
der Feuermeldung
rückte
die
Feuerwache
der Berufsfeuerwehr Köln aus. Ein Übergreifen auf das aus Holz gebaute
Flughafengebäude konnte verhindert werden.
Über
den Erstflug gibt es unterschiedliche Angaben, da vorher eine größere
Anzahl von Testflügen durchgeführt wurde.
Als möglichen Termin kommen folgende Daten in Frage:
Montag 24.
August 1953 Dienstag 15. September
1953 Montag 5. Oktober
1953 Montag 2. November
1953
Interessant ist dieser rechts abgeblidete
Erstflugbrief, der als Datum den 15. September 1953 angibt.
|
|
Innenausstattung des Vertol 44B |
|
Sikorsky
S-55 im Anflug auf den Hubschrauberflughafen Köln an der
Venloerstraße. |
|
Auf Grund steigender Passagierzahlen wurde als Nachfolgemuster der Sikorsky
S-58 auf dem Hubschrauber-flughafen Köln an der
Venloerstraße eingesetzt. |
Am
Anfang wurde diese Strecke mit den Hubschraubern von Typ
Sikorsky S 55 (7 Passagiere) und
S 58 (12 Passagiere),
später mit Vertol Modell 44b, beflogen.
|
Als Nachfolgemuster
für die kleinen Sikorsky S-55 und S-58 wurde ab 1958 der wesentlich
größere Vertol Modell 44b genutzt. Ein eleganter Hubschrauber mit
einem geradezu futuristischen Design. |
|
Das gesamte Flughafenpersonal. Bild
links: Der Herr auf der linken Seite vertrat die Bundespolizei.
Schließlich handelte es sich hier an der Venloerstraße um eine
internationale Grenze, weshalb entsprechende Grenzformalitäten
erledigt werden mussten. Der Flughafenleiter Franz Knapp hier als
III. von links. Bild rechts: Ein ganzer Flughafen kam mit
fünf Mann aus. Der Leiter Franz Knapp scherzte oft,
dass sein Vorgarten so groß ist, dass ein ganzer Flughafen dort rein
passen würde. |
|
Im Gegensatz zu Flugzeugen konnten
Hubschrauber auch auf Schneeflächen sicher landen. Natürlich sorgte
das Personal in den Wintermonaten für sichere geräumte Wege auf dem
Hubschrauberflughafen.
Der Flugdienst war nur an Tagen mit gutem Wetter möglich,
denn die Maschine flog nach Sicht. Vereitelte schlechte Witterung den Flug,
dann beförderte die SABENA ihre Fluggäste mit der Eisenbahn 1. Klasse
nach Brüssel.
|
|
|
Am
19. Juni 1956 traf der belgische Außenminister
Paul Henri Spaak,
Präsidenten der ersten
UN-Generalversammlung, einer der Gründerväter der EU und Träger des
Karlspreis sowie der
Medal of Freedom, mit einem planmäßigen Hubschrauber der SABENA
zu einem Blitzbesuch in Bonn auf dem Hubschrauberlandeplatz an der Venloer
Straße ein.
Der Rückflug des Außenministers nach Brüssel war für
die SABENA zugleich ein besonderes Jubiläum: zum 500. Male in diesem
Jahr startete auf dem Kölner Landeplatz ein Hubschrauber im planmäßigen
Luftverkehr. Um das zu feieren kam der kaufmännische Leiter des Bezirks
Köln/Bonn der SABENA Armand Arend. Anwesend war auch der Deutschland-Direktor der SABENA Herr Beauvois.
Insgesamt wurden es mehr als tausend An- und Abflüge vom
Heliport Köln |
Auf dem Heliport Köln kam es aber auch zu treffen
von Experten. Bild rechts: Der Direktor des (neuen) Flugafen
Köln-Wahn traf hier den Sohn des berühmten Hubschrauberkonstrukteurs
Sikorski. Sikorski landete hier in Köln mit einem S-58 Hubschrauber.
Sikorski S-58
|
1958 flog der niederländische Entertainer
Johannes Heesters vom Heliport Köln nach Brüssel um dort einen
Auftritt zu absolvieren.
|
|
Wie schon in den 1930er Jahren konnte der
Nikolaus nicht mehr auf dem Butzweilerhof landen. Aber der Nikolaus
ist modern und kam in den 1950er Jahren mit dem Hubschrauber. Hier
landet der Nikolaus auf dem Hubschrauberflughafen an der Venloerstrasse. Somit
wurde die Tradition, dass der Nikolaus in Köln aus der Luft kam,
fortgesetzt. Hier wird der Nikolaus von der Stewardess
Fräulein Reimann, dem Flughafendiektor von Wahn Steinemann und dem
Piloten/Himmelskutscher Janmotte.
Mehr dazu im Kapitel:
"Die Nikolausfeiern auf dem Butzweilerhof"
|
|
|
Am
26. Juni 1960 hatte die belgische Luftverkehrsgesellschaft die „Alten
Adler“ der
DLH eingeladen. |
|
Der bekannte Kölner Sportmoderator Ernst Huberty landete im
September 1958 an Bord des D-HABE auf dem Heliport. |
|
Das Kölner Dreigestirn zu Besuch auf dem
Flughafen. Interessant hier die drei VW-Käfer Cabriolets. Zu dieser
Zeit lag Schnee in Köln, es war also kalt. |
|
Das Ende
Die Einnahmen bei ausgebuchten Plätzen deckten gerade die Hälfte
der Betriebskosten. Nachdem
die Lufthansa eine eigene Strecke Köln-New York eingerichtet
hatte, nahmen die Passagierzahlen immer mehr ab. Der Flugbetrieb
lohnte nicht mehr. Aus diesem Grund wurde der Hubschrauber-Flughafen
Köln mit dem Abflug um 13:30 Uhr am 1. April 1966 geschlossen.
Franz
Knapp der Leiter des Flughafens ging einen Monat später in
den Ruhestand. Sein oft genannter Ausspruch war:
"Ich
bin der einzige alte Lufthanseat, der einen eigenen Hubschrauberlandeplatz
im Garten hat." |
|
Rechts: Hosteß Anni Winkler und ihre dreijährige Freundin Tatjana,
die jeden Tag mit der Oma aus der nahen Ehrenstraße als Zaungast
zu Besuch kam. |
|
von links:
Flugleiter
Franz Knapp, Bezirksleiter Armand Arend, der einzige und letzte Passagier
Charles Field, Platzleiter Walter Schoppmann, Hosteß Anni Schifflers
und Flugkapitän Jean Vanhomwegen.
Herr Charles Field, eine Angestellter des Luftfahrtministeriums in Frankfurt,
war vorher noch nie im Hubschrauber geflogen. |
|
Einzig bekanntes Luftbild des internationalen Hubschrauberflughafen
Köln. Irgendwann in den 1970er Jahren aufgenommen. |
|
Blick
vom Kölner Funkturm auf den Hubschrauberlandeplatz
Bitte
bewegen Sie den Cursor über das Bild. |
|
|
|
Schleicher Ka 2, Kz: D-5078, "Rhönlerche" mit Namen "NORDSTERN
KÖLN II |
Nachdem der Flughafen aufgegeben wurde und das Flughafengebäude nieder
gelegt wurde, erinnerten sich die Kölner Flieger aber immer noch gerne
an den Heliport. Nach
dem Ausfall des Hochleistungsseglers Mü 13E
stand die Kölner Segelfluggruppe im Kölner Klub für Luftsport
(KKfL) ohne eine Schulmaschine vor einer schweren Krise.
Dank
einer großzügigen Unterstützung durch
Generaldirektor Edgar Schnell von der Nordstern-Versicherung konnte eine
Schleicher Ka 2, Kz: D-5078, - auch als Rhönlerche bekannt – für
die Kölner Segelfluggruppe im Kölner Klub für Luftsport
(KKfL) gekauft werden und im März 1966 auf den Namen „NORDSTERN
KÖLN II“ getauft werden.
Die Taufe dieses vierten Seglers fand im Beisein von Prof. Dr. Ing. Heinrich
Steinmann, Präsident des KKfL, OB Dr. Ernst Schwering, BM Theo Burauen
und stellv. BM Edgar Schnell (Generaldirektor der Nordstern), Prälat
Dr. Meinertz, Direktor Sampels (Sportamt), Liesel Bach, Arthur Delfosse und
Jakob Möltgen auf dem Hubschrauberlandeplatz an der Venloer Straße
durch Frau Thea Schnell statt.
Geweiht wurde die Maschine durch den Dozenten am Berufspädagogischen
Institut, Rektor Jansen.
|
|
Das Flughafengelände heute
Am
eigentlichen Landeplatz befindet sich heute ein Basketballfeld mit
vier Körben. Der Platz, auf dem sich das Flughafengebäude
befand, wurde zu einem Tennisplatz mit Asphaltbelag umfunktioniert. Die
gesamte Flugplatzanlage fällt nur noch durch die beiden Flächen
und den diagonalen Weg auf, der die beiden Asphaltflächen miteinander
verbindet.
|
|
Der
Blick auf den Platz, an dem früher das Flughafengebäude
stand. Im Hintergrund der ehemalige Landeplatz. |
|
Der
Verbindungsweg zur Landeplattform. Im Hintergrund der Landeplatz
auf dem heute Basketballkörbe stehen. |
|
|
|
Der Weg
vom Platz des Empfangsgebäudes zur ehemaligen Landestelle. |
|
Die
Hubschrauberlandeplattform. Heute befinden sich dort Basketballkörbe. |
|
|
|
Der
Blick von der Landeplattform in Richtung des ehemaligen Flughafengebäudes. |
|
Der
alte Weg vom Landeplatz zum Flughafengebäude. |
|
|
Das Thema interessiert auch immer wieder die
Kölner Printmedien:
Köner Stadtanzeiger - 10.Oktober 2008
"Internationaler Flair Per Lufttaxi nach Belgien"
Kölner
Stadtanzeiger - 4.Februar 2019
"Der Grüngürtel als Zwischenstopp auf dem Weg nach New York"
Kölner Wochenspiegel - 23.April 2020
Basketbälle statt Hubschrauber Auf dem Hubschrauberflugplatz Köln Venloer
Straße
-------------------------------------------------------------------
Der Heliport
der Sabena in Brüssel
"Inter-city Helicopters"
Die Sabena Helikopter-Flotte
"Sabena Helicopters"
|
|
Der Flughafen heute
Die Firma SNIPES möchte der
Stadt Köln - natürlich nicht uneigennützig - einen neuen Basketballplatz auf der anderen Seite des Hauptweges
sponsern.
Die Vorbesprechungen liefen seit 2018. Ende August 2020 wird die
Entscheidung in die einzelnen Ausschüsse getragen. Als Ausgleich für den
überbauten Rasen sollen die Landeplatte, der Zuweg sowie die Platte, auf der
das Flughafengebäude stand, abgerissen und mit Rasen eingesät werden. Um die
letzten Reste des kleinsten Flughafens Köln zu retten, verschickte Werner
Müller vom Historischen Luftfahrtarchiv Köln am 10. August 2020 einen
offenen Brief an Oberbürgermeisterin Reker, Bezirksbürgermeister Hupke, an
alle - soweit sie eine Emailadresse auf der Webseite der Stadt Köln
hinterlegt hatten - Mitglieder der Ausschüsse Bezirksvertretung Innenstadt,
Jugendhilfeausschuss, Ausschuss für Umwelt und Grün, Sportausschuss,
Finanzausschuss und natürlich an Presse
und andere Stadthistoriker. Der Brief ist auch hier veröffentlicht:
Offener Brief - Betreff: Verlust eines
Kölner Verkehrsdenkmals
Sehr geehrte Frau
Oberbürgermeisterin Reker, sehr geehrter Herr Bezirksbürgermeister
Hupke
Hiermit bitte ich Sie als oberste Denkmalschützerin
Kölns und als Bezirksbürgermeister um den Erhalt eines
luftfahrthistorischen Platzes, der auf Grund von Planungen, bei
denen mit großer Wahrscheinlichkeit der historische Wert nicht
bedacht wurde, verschwinden soll. Dabei handelt es sich um die Reste
des internationalen Hubschrauberlandeplatz der Sabena im Inneren
Grüngürtel an der Venloerstraße. Der Hubschrauberflughafen war einer
von drei internationalen Flughäfen Kölns. Von 1950 bis 1966 betrieb
die Sabena einen Zubringerdienst von Deutschland nach Belgien um
Deutschen den Flug nach Amerika zu ermöglichen. Damals durfte
Deutschland bzw. die Lufthansa noch keine transatlantischen Flüge
durchführen. Der erste Flug der Lufthansa von Köln-Wahn nach New
York wurde erst am 30. April 1961 im Beisein von Kardinal Frings
gestartet. Vorher mussten die Passagiere u. a. in Köln von der
belgischen Sabena am Heliport an der Venloerstraße eingeladen und
mit Hubschraubern nach Brüssel geflogen werden. Dort nutzten die
Passagiere dann die transatlantischen Flüge von Europa nach Amerika
bzw. zurück mit der Sabena. Natürlich wurde der Heliport auch für
den regulären Flugdienst zu den belgischen Großstädten genutzt.
Weitere Informationen sowie Fotos finden Sie hier:
www.luftfahrtarchiv-koeln.de/hubschrauberflughafen.htm
Nach der Stilllegung wurde die Landeplattform ab 1995 mit
Basketballkörben ausgestattet. Dies ist auch leicht zu erkennen
durch die quadratische, für ein Basketballfeld, ungewöhnliche Form.
Im Rahmen eines gesponserten Neubaus und kommerzielle Nutzung eines
Basketballfelds – als SNIPES-Court bezeichnet - durch die Firma
Snipes SE (Sportbekleidung) direkt daneben soll nun diese
Landeplatte, der Verbindungsweg sowie die Betonplatte des nicht mehr
vorhandenen Flughafengebäude als Ausgleichsfläche abgerissen und mit
Rasen eingesät werden -> §4 „Bau / Instandhaltung /
Entsiegelung“.
https://ratsinformation.stadt-koeln.de/getfile.asp?id=774787&type=do&
Dazu finden die Sitzungen der BV Innenstadt, des Ausschuss
für Umwelt und Grün, des Sportausschuss, des Finanzausschuss, des
Jugendhilfeausschuss sowie des Sportausschuss ab dem 25. August 2020
statt.
https://ratsinformation.stadt-koeln.de/vo0051.asp?__kvonr=95589
Anhand dieser drei verbundenen befestigten Felder kann die
Funktion des Flughafens noch sehr gut erkannt werden. Durch den
Erhalt dieser Flächen kann die Mobilitätsgeschichte des
Innenstadtbezirks von Köln erzählt werden. Dies wäre nach dem
Wasserflugzeughafen an St. Kunibert der zweite internationale
Flughafen im Innenstadtbereich. Welche andere Stadt weltweit hat
schon so etwas? Wie man in anderen Bezirken sehen kann, wächst das
Interesse und damit die Bereitschaft der Bezirksvertretungen zum
Erhalt historischer Stätten. Obwohl es zu der Geschichte des
Heliport diverse Berichte in den Medien gab, taucht dieser wichtige
historische Aspekt aber leider nicht in den Vorlagen auf. Jetzt
durch den Abriss als Ausgleich für Grünfläche der Neubau unterstützt
werden. Stadtgeschichte wird wieder einmal außer Acht gelassen. Da
es sich um eine für Köln wichtigen Luftfahrtstätte der
Nachkriegszeit handelt, möchte ich Sie hiermit eindringlich bitten
dafür zu sorgen, dass die Landeplattform, die Platte des
Flughafengebäudes sowie der Verbindungsweg NICHT abgerissen werden.
Auch wenn es kein amtliches Denkmal ist, handelt es sich um ein
Verkehrsdenkmal der unmittelbaren Nachkriegszeit, das zeigt, dass
ein direkter Flug von Deutschland nach Amerika nicht
selbstverständlich war. Auch die sehr kleine Ausdehnung dieses
wahrscheinlich kleinsten internationalen Flughafen Deutschlands
begründet einen Erhalt. Aber auch im Hinblick auf den Einsatz von
Helikoptern für den unmittelbaren Zustelldienst sowie ÖPNV machen
diese Luftfahrtstätte zu etwas Besonderem. Der Abriss und Ersatz
durch eine simple Rasenfläche wäre blamabel für die Stadt Köln.
Obwohl Köln die bedeutendste Luftfahrtgeschichte aller deutschen
Metropolen hat und am Beispiel der Kölner Luftfahrtgeschichte die
deutsche Luftfahrtgeschichte erzählt werden kann, haben wir fast
alle Erinnerungsstätten verloren, wobei der Abriss weiter geht.
Die in der Beschlussvorlage 1619/2020 benannten
Instandhaltungsmaßnahmen können sich nur auf die Erneuerung der vier
Basketballkörbe beziehen. Wobei auch deren Zustand durchaus als gut
bezeichnet werden kann. Wie ich am 11. August 2020 gesehen habe, ist
die Landeplatte bzw. Basketballfeld komplett in Ordnung. Sollte der
neue Basketballplatz gebaut werden, reicht es die Basketballkörbe,
deren Fundamente außerhalb der eigentliche Landefläche fundamentiert
wurden, zu demontieren. Sind diese Körbe demontiert, sind keine
weiteren Kosten notwendig. Selbst wenn der SNIPES-Court nicht gebaut
werden sollte, muss auch die Betonplatte nicht, wie in der Vorlage
aufgezeichnet, für den Spielbetrieb neu präpariert werden – wenn
dies in den letzten Jahrzehnten überhaupt passiert ist. Der
Untergrund ist in Ordnung. Diese Instandhaltungsmaßnahmen halte ich
deshalb für vorgeschoben. Außerdem sollen, wie in der Vorlage
geplant, die Entsorgungskosten in Höhe von 42.500,- € zu Lasten der
Stadt Köln gehen. Würde dieser luftfahrthistorische Ort erhalten,
entfallen diese Kosten.
Ich bin gerne bereit Fotos und Text
für eine Infoplatte kostenlos zur Verfügung zu stellen und könnte
auch die Gestaltung übernehmen.
Vielen Dank
Werner
Müller
|
Das Angebot der
Basketballfirma wurde von der Bezirksvertretung Innenstadt abgelehnt, da
durch die neue Anlage und das Nutzungsrecht der Firma () der Innere
Grüngürtel kommerzionalisiert worden wäre. Vom Erhalt des inoffiziellen
verkehrstechnischen Denkmals "internationaler Heliport Sabena" war keine
Rede.
|
|
11.Juli 2023 Wer dachte, dass das inoffizielle
verkehrstechnische Denkmal "internationaler Heliport Sabena" gerettet wäre,
hat nicht mit dem Desinteresse und der Rücksichtslosigkeit der Stadverwaltung
gerechnet. Am Dienstag den 11. Juli 2023 begannen im Auftrag des
Grünflächenamtes - Leiter Manfred Kaune - und Sportamt - Leiter Gregor
Timmer - die Sanierungsarbeiten des Basketballfeld
(Helikopterlandeplattform) und des Tennisplatz (Standort des
Flughafengebäude). Dazu hätte es gereicht die originalen Betonplatten mit
einem neuen Belag zu überziehen. Statt dessen wurden beide Flächen sowie der
Verbindungsweg weg gefräst. Damit verschwand nach siebzig Jahren -
wieder einmal - ein interessantes Relikt der Kölner Luftfahrt. |
|
|
|
|
|