Die deutschen Zivilflugzeuge der 20er Jahre
In der Pionierzeit
der Luftfahrt gab es unterschiedliche Hersteller von Flugzeugen.
Auch in Köln boomte dieser Wirtschaftszweig, der sich
mit der Herstellung von Flugzeugen oder Flugzeugteilen
beschäftigte. Damals wurde auch über eine Ablösung
des Automobils durch Flugzeuge spekuliert. Warum mit dem Auto durch
die Stadt
fahren, wenn man mit dem Flugzeug darüber hinwegfliegen konnte.
Der Flugzeughersteller Arthur Delfosse schrieb schon um 1910 in
seiner Werbung:
"Eindecker, garantiert fliegend!"
|
Die
Präsentationen der eigenen Produkte war damals noch sehr einfach
gestaltet - aber nicht weniger überzeugend. Hier ein Bild
aus einer Präsentationsmappe der Junkers-Werke, die mit solchen
Bildern auch bei andern Konzernen, wie z. B. der IG Farben für Ihre
Metallflugzeuge warben. Hier eine Belastungsdemonstration der
Junkers Werke
Durch
die unterschiedlichen Flugzeugbauer tummelte sich in der Luft und
am Boden eine große Anzahl unterschiedlichster "Vögel".
Zu den nationalen Flugzeugkonstruktionen kamen natürlich auch die
internationalen Flugzeugtypen.
|
Die
Deutsche Verkehrsfliegerschule (DVS) GmbH Schleißheim
ist mit sechs Flugzeugen auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof gelandet.
Es sind folgende Maschinen:
BFW Flamingo, Kz: D-1178,
D 120?, D 1361, D ????,
D ????, D ???? sowie
eine FW GL 18c, Kz: D 1097, die vor der Halle III aufgestellt sind.
|
|
Albatros L 73 D 961
Die Albatros L
73 wurde für Nachtflüge geplant. Sitzend konnten 8 Passagiere
befördert
werden.
Es war aber auch möglich, für Nachtflüge die Maschine
mit 4 Betten auszurüsten. Deshalb der Spitzname
"Schlafwagenflugzeug". Aber wer hätte in der Anfangszeit der
kommerziellen Luftfahrt bei einem Überlandflug von ca. 4 h
geschlafen? Um den Luftwiderstand zu verringern, wurde der
Rumpf stromlinienförmig wie ein Boot konstruiert.
Die hier gezeigte D 961 verunglückte am 28. Mai 1928 in Babekuhl
im Nodwesten von Brandenburg ab. Dieser Typ hatte
eine Reichweite von ca. 550 km. Die Reisegeschwinigkeit lag
bei 140 km/h, was einer Flugzeug von ca. 4 Stunden entsprach.
Die
Maschine steht auf dem Vorfeld der Halle III und der
Riesenflugzeughalle. |
|
Arado SC II
D 1409
Bei
dieser Maschine handelt es sich um einen zweisitzigen Doppeldecker,
der als Trainer eingesetzt wurde.
Die Spannweite
lag bei 8,89 Meter, der Motor hatte eine Leistung von 360 PS. Insgesamt
wurden von diesem Typ 10 Maschinen gebaut.
Im Hintergrund eine F
13. |
|
BFW U 12a
D 1281
Dieser
Doppeldecker wurde im Sportbereich eingesetzt.
Auf dem Seitenruder ist der Kranich der Luft Hansa zu sehen. Vielleicht
handelt es sich bei dieser Maschine um ein Trainingsflugzeug der
Luft Hansa. Da sich hier mehrere Mitglieder der Kölner Luftpolizei
und andere Angehöriger des Flughafenpersonals um die Maschine
gruppiert haben, handelt es sich vielleicht um eine Neuerwerbung.
|
|
Dornier B Merkur
D-1076 "Silberlöwe
Die "Silberlöwe" wurde
im April 1928 von der Luft Hansa gekauft. Im Juli 1929 ging die
Maschine an die Deruluft
um vorwiegend
zwischen Deutschland und Russland eingesetzt zu werden. 1932
wurde die Maschine dann an die Aeroflot verkauft. Also entstand
dieses Foto auf dem Butzweilerhof zwischen April 1928 und Juli
1929. Die Dornier Merkur glänzte vor allem durch kurze Startstrecken. Insgesamt
konnten bis zu 6 Passagiere befördert werden.
Im
Gegensatz zu den F 13 von Junkers, die Vogelnamen trugen, wurden die Maschinen
von Dornier mit Raubkatzennamen bezeichnet. |
|
Dornier
B Merkur
D-529 "Schakal"
Die
D-529 wurde 1925 mit einem BMW IVer Motor gebaut und an die Deutsche
Aero-Lloyd AG ausgeliefert. 1926 ging sie, im
Rahmen der Zusammenführung
der beiden Luftfahrtgesellschaften "Junkers Luftverkehr AG" und "Deutsche
Aero Loyd", in den Besitz der Luft Hansa AG über. Die
D-529 wurde im Juli 1933 zerstört.
Wenn Sie mit dem Cursor über das Bild gehen, sehen Sie den
hervorspringenden
Ölkühler. |
|
Focke-Wulf A 17 a D-1358 "Aurich"
Die
Focke Wulf "Aurich" wurde als Passagierflugzeug für maximal 4 Passagiere
gebaut. Auf dem Foto ist zu sehen, wie die Maschine per Hand aus Treibstofffässern
betankt wird. Später wurden dazu elektrisch betriebene Tankwagen genutzt.
Bitte
bewegen Sie für eine Nahaufnahme den Cursor über das Foto. |
|
Rohrbach VIII Roland D-1297 "Wasserkuppe"
Am
Anfang ihrer Flugkarriere war die "Wasserkuppe" für
die spanische Fluglinie Iberia eingesetzt. 1929 ging sie an die Luft
Hansa, wo die
D-1297 bis 1934
geflogen wurde. |
|
|
Das Arbeitspferd der Luft Hansa
die Junkers F 13
Der
Führerstand der F 13 war nicht verglast. Die Piloten waren
also Wind und Wetter ausgeliefert. Herr Kündgen, der als Luftboy
auf dem Butzweilerhof gearbeitet hat, erzählte
mir, dass die Piloten manchmal aus dem Führerstand gehoben
werden mußten, weil sie am Steuerrad steif gefroren waren.
|
|
Junkers
F 13 D 332
"Elster"
Diese
Maschine befand sich 06.01.1926 im Besitz der Deutschen Lufthansa AG. Ab
1929 war dieses Flugzeug für
die Österreichische
Luftverkehrs AG tätig. Später ging die F13 wieder zurück
zur Deutschen Lufthansa. 1938
wurde die D 332 für Rundflüge der Hansa Flugdienst GmbH verkauft.
Während
des Krieges flog die Maschine für die Luftwaffe in Hamburg-Fuhlsbüttel.
1938 erflog diese Maschine die 7007. Flugstunden. Das war das höchstes
Ergebnis dass eine F 13 je erflogen hat. |
|
Auf
diesem Foto der D 332 ist (ganz rechts) der 1. Luftboy des Butzweilerhofs,
Hans Kündgen, zu sehen. Neben ihm steht sein Kollege, der ebenfalls
Hans hieß.
Bei den beiden Damen handelt es sich um Angestellte des Flughafens,
die zu diesem Fototermin aus ihren Büros gebeten wurden. Eine
der Damen arbeite in der Frachtabteilung, die andere in der Verwaltung.
Im Vordergrund ist links eine Passagiertreppe (heute Gangway) zu sehen.
Daneben ein Gepäckwagen, auf dem das Gepäck zum Flugzeug
gebracht wurde. |
|
Junkers F 13
D 355 "Seeschwalbe"
Die "Seeschwalbe"
steht vor dem Abfertigungsgebäude des Butzweilerhofs. Auf
Grund der Höhe der Fotografie, muss der Fotograf auf dem Dach
der Abfertigungshalle gestanden haben. Im Hintergrund ist die Riesenflugzeughalle
und rechts die Halle III zu sehen. |
|
Junkers F 13
D 372 "Königsadler"
1925
im Besitz der Lurag; vom 6.01.1926 bis Mai 1929 im Besitz der DLH.
Sie wurde im Mai 1929 an die Deruluft verkauft.
Die
Maschine wurde auf der Strecke Hamburg - Köln eingesetzt. |
|
Junkers F 13
D 373 "Stößer"
Die
D 373 "Stößer" befand sich am 07.11.1924 im
Besitz der Junkers-Luftverkehr A.G. 1925 wurde sie von
der Westflug
GmbH übernommen, die die Maschine zu einem Wasser-flugzeug umbauen
ließ
und damit im Herbst/Winter 1926/27 zu Werbezwecken auf der zukünftigen
Rheintallinie flog. Ab April 1927 ging sie in den Besitz der DLH über,
die sie im Sommerfahrplan von Mai bis August auf der Rheintallinie Köln-Duisburg-Rotterdam
einsetzte. Die Luft Hansa rüstete
danach die Maschine wieder mit einem regulären
Fahrwerk aus. In dieser Zeit ist die Aufname (hier links) auf dem Butzweilerhof
entstanden.
1937 wurde die Maschine
im Einsatz des Eisnotdienstes der DLH geflogen. Ab 1939 erfolgten
nur noch Rundflüge
der Hansa
Flugdienst GmbH. Danach wurde die Maschine von der Luftwaffe übernommen.
Dort wurde sie vom Flughafenkommandanten Hamburg-Fuhlsbüttel
eingesetzt. Die 373 war eine der letzten F13 der Lufthansa.
Bewegen
Sie den Cursor über das Bild, um diese Maschine als Wasserflugzeug
am Kölner Wasserflughafen St. Kunibert zu sehen. |
|
Junkers F 13
D 420 "Seeadler"
Die
D 420 wurde 1925 für die Junkers-Luftverkehr A. G. gebaut.
Nach einem Jahr ging sie mit dem Zusammen-schluß der Junkers-Luftverkehr
AG und der Aeroloyd in den Besitz der Deutschen Luft Hansa über.
1936 wurde die Maschine an das Reichsluftfahrtministerium übergegeben.
Die
Aufnahme zeigt die D 420 in der Halle III auf dem Butzweilerhof.
Die Aufnahme
wurde vom Luftpolizisten Albert Grünberg (Mitte) gemacht. |
|
Junkers F 13
D 558 "Mauersegler"
Konstruiert
wurde die D 373 für die Schlesische
Luftverkehrs AG in Breslau. Als die Deutsche Luftfahrt 1926 ihre
Flügel erhob, flog die Maschine für die Luft Hansa AG.
Mit der Gründung
der Deruluft (Deutsch Russische Luftfahrt) ging die Maschine im
Mai 1929 in deren Besitz über.
Auf diesem Photo
hat die D 558 eine saubere Bauchlandung auf dem Butzweilerhof
hingelegt. |
Auf
dem unten folgenden Photo sehen Sie den Führerstand einer
F 13. Auf Grund der hochgeklappten Motorhaube ist es wahrscheinlich,
dass
die Maschine zur Reparatur oder Wartung in einer Halle steht.
Anmerkung:
Vielleicht hat Herr Grünberg die Situation in der Halle genutzt, um
vom Cockpit ein Bild zu machen.
Beachten Sie bitte auf beiden Fotos die hochgeklappte Motorverkleidung. Wahrscheinlich
handelt es sich um die selbe Maschine.
Für
eine Erklärung der einzelnen Instrumente bewegen Sie bitte den Cursor
über das Bild.
|
|
Die Junkers F 13 bot nur vier Passagieren Platz, aber der Luftverkehr
wuchs. Also mußten größere Flugzeuge gebaut werden. Hier finden Sie eine
Auswahl der Junkers Passagiermaschinen.
|
Junkers G 24
Schon
früh sah Professor Junkers die Notwendigkeit eines modernen
Flugzeuges. So entwarf er die Junkers G 23 die mit vielen Neuerung
ausgestattet wurde. Dazu gehörte: ein beheizbarer Passagierraum,
Innenbeleuchtung, Toilette mit Waschbecken und eine serienmäßige
Funkanlage. Da die Junkers-Werke wegen des Versailler Vertrages
keine Maschine mit stärkerem Motor bauen durften, ließ Hugo
Junkers seine Maschinen in Schweden mit stärkeren Motoren
ausstatten - die G 24 war geboren.
Dieses
Bild zeigt wie Passagiere in eine G 24 einsteigen. Vorne links
sehen Sie die beiden Luftboys des Butzweilerhofs.
Ganz links Herrn Kündgen, der am Karren wartet, bis die Pasagiere
eingestiegen sind, um das Gepäck nachzureichen. |
|
Hier
eine Junkers G 24 im Profil. Die Maschine steht hier vor der großen
Flugzeughalle, die für die Riesenflugzeuge des 1. Weltkrieges
gebaut wurde.
|
|
Hier
der Fotograf, der Luftpolizist Albert Grünberg,
in der Einstiegstüre einer G 24. Seinem Interesse für die Luftfahrt
haben wir diese Bilder zu verdanken. |
Ebenso wie der
Passagiertransport nahm auch der Frachttransport immer mehr zu.
Nach dem Erfolg der G 24 wurden verschiedene Maschinen zu Frachtmaschinen
umgebaut.
Dazu
wurden
die Passagiersitze
sowie
der Gepäckraum und
die Naßzelle ausgebaut. Die beiden Außenmotore wurden entfernt,
wodurch es möglich
war, die
Tragflächen
zu verkürzen. Dies führte zu einer wesentlichen Gewichts-verringerung.
Um trotzdem genug Leistung zu erhalten, wurde der Mittelmotor durch
einen stärkeren
Jumomotor ersetzt. Der bisherige Zweiblattpropeller wurde gegen
einen vierblättrigen Propeller ausgetauscht.
Insgesamt wurden
11 Maschinen vom Typ Junkers F 24 gebaut.
Mit diesem neuen Flugzeugtyp wurde das erste reine Frachtflugzeug der Junkerswerke
produziert. |
|
Junkers F 24
D 876
Wie
der 1. Luftboy des Butzweilerhofs, Herr Hans Kündgen, erzählte,
dass als Luftfracht vor allem Autoersatzteile von Citroen und
Saxophone
nach Köln geliefert wurden.
Im Hintergrund ist das Abfertigungsgebäude zu
sehen. Die Baracke auf der linken Seite ist das Dienstgebäude der Luftpolizei
des Butzweilerhofs.
Für
eine andere Ansicht der F 24 bewegen Sie bitte den Cursor.
|
|
|