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LZ
17 "Sachsen" - erster Luftangriff auf Antwerpen |
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Zum Kommandanten wurde Leutnant zur See Ernst Lehmann ernannt. Anmerkung: Ernst Lehmann kam am 7. Mai 1937 auf Grund schwerer Verbrennungen durch die Explosion des Luftschiffs LZ 129 "Hindenburg" ums Leben. Zu dieser Zeit gab es den allgemeinen Befehl der Heeresleitung an die Heeresluftschiffe nachts die feindlichen Linien zu überfahren, Tags über im feindlichen Hinterland strategische Ziele wie z.B. Arsenale, Eisenbahnbrücken und andere Ziele zu bombardieren und in der folgenden Nacht wieder in den Heimathafen zurück zu fahren. Allerdings überstieg dieser Befehl die Möglichkeiten der Heeresluftschiffe.
Auf Grund dieser Planungen und Konstruktionen überlegte Lt. z.S. Lehmann auch, wie man die Luftschiffhallen gegen Bombenangriffe schützen könnte. Aus diesem Grund ließ er probeweise ein Netz über das Dach der Luftschiffhalle Cöln spannen, um bei möglichen Bombenangriffen die Bomben abzuwehren. Allerdings zeigte sich bei Probeabwürfen, dass die Bomben durch das Netz fielen. Die Idee wurde nicht weiter verfolgt. Seine Überlegungen waren aber richtig, wie sich einen Monat später zeigen sollte.
Obwohl die Besatzung ungeduldig wartet, kam der Befehl zum Angriff erst Ende August. Als Ziel wurde die belgische Stadt Antwerpen befohlen. Als begleitender Generalstabsoffizier wurde Oberstleutnant i.G. Max Freiherr von Gemmingen-Guttenberg - einem Neffen des Grafen Zeppelin - abkommandiert. Da es sich um einen Nachtangriff handelte und um Gewicht zu sparen um größere Bombenlast mitführen zu können, ließ Kapitän Lehmann die Maschinengewehre ausbauen da mit einem Angriff feindlicher Flieger nicht zu rechnen war. |
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Nach vergeblichen Anfahrten am 18. und 22. August, die wegen schlechten Wetters abgebrochen werden mußten, startete die "Sachsen" am Dienstag den 1. September 1914 um 23:00 Uhr vom Luftschiffhafen Cöln-Bickendorf zu einem weiteren Anlauf auf die belgische Stadt Antwerpen. Der Plan war, dass die "Sachsen" über Nacht die Anfahrt auf Antwerpen durchführte und sich bis zum Morgengrauen in den Wolken über der Stadt verbergen sollte. Als der Morgen graute und die Forts um Antwerpen zu erkennen waren, stieß das Luftschiff mit Vollgas (ca. 77 km/h) durch die Wolken auf die Forts um sie zu bombardieren. Sofort wurde das Schiff von starken Suchscheinwerfern erfaßt. Somit konnte sich die Festungsartillerie, die bisher nur Sperrfeuer schoss, sofort einschießen. Die Granaten flogen so nah an der "Sachsen" vorbei, dass die Besatzung den Luftdruck spürte. So wurde LZ 17 von sechs Schrapnellgeschossen getroffen, konnte seine Angriffsfahrt aber weiter fortsetzen. Diese Angriffsfahrt ging vom äußeren Stadtrand, wo sich die Forts befanden, über ein Arsenal, den Militärschlachthof, eine Kaserne und den Hauptbahnhof bis in die Stadtmitte. Insgesamt wurden 31 Brandbomben abgeworfen. Der Angriff dauerte ca. zwanzig Minuten. Danach zog sich die "Sachsen", um 900 Kilo leichter, in eine Wolkenschicht zurück und fuhr zurück nach Cöln. Für diesen Erfolg erhielt der Kommandant Leutnant zur See Ernst Lehmann das Eiserne Kreuz. Die moralische Wirkung des Angriffs war weit höher als der taktische Vorteil. Die Alliierten erkannten, dass ab sofort ein Angriff jederzeit auch im Hinterland möglich war. Somit war es nötig entsprechende Abwehrsysteme überall im Hinterland zu stationieren und ein Abwehrnetz aufzubauen. Dies erforderte weitere Kräfte die an der Front fehlten. Auf der deutschen Seite gewann man das Vertrauen in die Luftschiffwaffe, das nach dem Totalverlust des Luftschiffs Z VI "Cöln" verloren war, wieder zurück. Dies führte zu weiteren Angriffen auf viele europäische Städte wie z.B. Dover, London, Gent und andere Städte. Diese Angriffe wurden zusammen mit dem neuen Luftschiff Z IX wieder auf Antwerpen, aber auch auf Ostende unternommen, bis das Luftschiff Z IX in der Düsseldorfer Luftschiffhalle durch britische Brandbomben vernichtet wurde. Hier hatten sich die Befürchtungen von Lt. z.S. Lehmann bewahrheitet das die Luftschiffhallen ein Ziel der gegnerischen Luftstreitkräfte werden könnte. In den kommenden Monaten wurde durch Fliegerbomben auch die Luftschiffe LZ 37 und LZ 38 zerstört. Am 2. Oktober 1914 fuhr die "Sachsen" einen weiteren Angriff auf Antwerpen. Da es von diesem Angriff keine Fotos gab, wurden Propagandapostkarten gezeichnet. |
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Berichte in englischen Zeitungen zu den Luftangriffen auf Antwerpen |
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In der Autobiografie von Ernst Lehmann, geschrieben
von Leonhardt Adelt, werden die Ereignisse in Köln und der Angriff auf Antwerpen wie folgt beschrieben. |
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Die Alliierten erkannten die Gefahr für europäische Städte. Somit blieb nur eine Lösung und es kam zum ersten Luftangriff auf Deutschland - auf die Luftschiffhallen in Cöln und Düsseldorf. | |||||||||