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Flughafen
Köln Butzweilerhof |
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Technik
Für den Flughafen wurde natürlich die neuste Technik eingebaut. Dabei darf
man nicht vergessen, dass die eigentliche zivile Luftfahrt erst ca.
fünfzehn Jahre alt war.
Auf Sicherheit wurde auch damals schon sehr großen Wert gelegt. So wurde
der Flughafen z. B. über zwei unabhängige Stromquellen versorgt,
so dass bei Störungen sofort auf die andere Stromquelle umgeschaltet werden
konnte. Aber auch eine umfangreiche Signal- und Beleuchtungsanlage wurde
installiert. Die Zeiten, in denen Petroleumlampen angezündet und
aufgestellt wurden, waren lange vorbei.
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Funk- und Peilanlage
Als internationaler Flughafen war moderne
Funktechnik zwingend notwendig um Kontakt mit anfliegenden
Flugzeugen zu haben.
Als Langwellensender wurden die bereits
für den ersten Flughafen genutzten Sendemasten am Niehler Hafen
weiter genutzt. Leider ist nicht bekannt wo sich die Funkmasten am
Hafen befanden.
Im Dezember 1936 wurde eine neue
Funkanlage in Dellbrück in Betrieb genommen. Die alte Anlage im
Niehler Hafen wurde abgebaut.
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Am Nordrand des
Rollfeldes befand sich eine Bodenpeilstelle. Am Südrand wurde eine
Funkbake installiert. Wo sich die Bodenpeilstelle befanden,
ist heute nicht mehr bekannt. Die südliche Funkbake befand sich auf dem
Verwaltungsgebäude oder dem Kontrollturm.
Bild rechts: In etwa einem
Kilometer entfernt befand sich (nördlich der heutigen
Hugo-Eckener-Straße etwas 190 Meter östlich der Einmündung zur Heinrich-Rohlmann-Straße) eine
U-Adcock-Anlage zur Funkpeilung.
Laut einer Informationsbroschüre der Stadt Köln zum Flughafen
sollen es 5 Masten gewesen sein. Auf Luftbildern sind aber nur
vier Maste zu erkennen. Wahrscheinlich handelte es sich bei dem 5.
Mast um eine etwas kleinere Hilfsantenne in der Mitte des
Quadrats. Die Masten hatten eine Höhe von ca. 12m. |
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Bild oben
und unten: auf dem Verwaltungsgebäude befand
sich die Kurzwellenfunkanlage. Die Kurzwellenanlage war mit vier
Arbeitsplätzen im Empfang rund um die Uhr besetzt. Die Anlage empfing auf der
Frequenz 322, 333 und 327 kHz. Sendeseitig wurde auf der
Frequenz 322, 333 und 340 kHz gesendet. |
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Das Landefunkfeuer hatte die geografische Position 50° 58´, 51´´ N
und 6° 53´ 29´´ O. Dabei handelte es sich um einen Punkt der ca.
300 m südlich der Platzmitte des Flughafens lag.
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Fernmeldeeinrichtung
Die Telefonnummer des Flughafen war damals die 58146. Interessanterweise
gibt es nur diese eine Nummer. Ob es ich um die Zentrale handelte die dann
weiter vermittelte ist leider nicht bekannt.
Der Flughafen war
auch sonst mit modernster Fernmeldetechnik ausgestattet. Die
Reichspost hatte eigene Fernmelderäume. Leider ist nicht mehr bekannt wo
sich die Fernmelderäume befanden. Allerdings erzählt Heribert Suntrop,
dass sein Freund Zachäus als Schüler mit Englischkentnissen von den
US-Truppen als Dolmetscher eingesetzt wurde. Somit kam er auch auf den
ehemaligen Fliegerhorst Butzweilerhof bzw. Einsatzhafen E11/VI. Dort waren
gerade die letzten deutschen Soldaten geflohen. Wie er erzählte, liefen im
Keller noch die Fernschreiber. Nach Auswertung verschiedenen
Unterlagen sidn folgende Telefonnummern bekannt:
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Gebäudeteil |
Dienststellen |
Telefonnummer |
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Verwaltung und
Empfangsgebäude |
Flughafenleitung, Flughafenverwaltung,
Flugleitung, Flugwetterdienst, Flugfernmeldedienst, DLH,
Zoll, Post, Empfangshalle, sowie die Büros von Air-France,
Imperial Airways und Sabena
Anmerkung: Wahrscheinlich gab es hier
eine Telefonvermittlung.
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58201 |
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Polizeiturm |
Luftaufsichtswache |
- 205 |
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Flughafenverwaltung |
- 246 - 248 |
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Pförtner |
- 200 |
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Restaurant |
Flughafengaststätte
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50261 |
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Rohrpost
Innerhalb der Anlage gab es auch ein
Rohrpostsystem. Über dieses Rohrpostsystem waren die Diensträume der
Bezirksdirektion West, der Flugleitung der Lufthansa, der Luftaufsicht
sowie Flug- und Wetterfernmeldedienst miteinander verbunden. Leider gibt
es heute keine (bekannten) Reste mehr dieses großflächigen
Rohrpostsystems. |
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Beleuchtungs- und Signalanlage
Auf diesem Bild ist eine vertikale längliche
Konstruktion an der rechten Ecke über der Eingangstür zu sehen. Dabei
handelte es sich um einen großen Pfeil, der den Piloten, die zum ersten
Mal auf dem
Butzweilerhof landeten, das Registrierungsbüro anzeigte. Dieses Büro lag
Parterre direkt im Turm der Luftaufsicht. Dort ließen die Piloten ihre
Papiere abstempeln und bekamen Informationen über den Flughafen.
Sirene
Über eine Sirene wurden
Landungen angekündigt. Diese Sirene stand auf der Halle 1 und wurde durch
die Luftaufsicht bzw. Luftpolizisten betätigt.
Ein langgezogener Ton meldete die Landung eines Flugzeug aus dem
Inland, zwei kurz hintereinander folgende Töne ein Flugzeug aus dem
Ausland. Damit wurde auch der Zoll benachrichtigt, der die Maschine
kontrollieren musste. Hintereinander folgende kurze Töne waren Warnsignale
bei Luftnotfällen und forderten zum Freimachen und Fraihalten des Rollfeld auf.
Ein
langezogener Ton von mindestens 2 Minuten Dauer signalisierte einen Feueralarm oder den Unfall eines Flugzeugs.
Gebäude und Flugfeldbeleuchtung Bevor das gesamte Flugfeld am 28. März
1930 elektrisch beleuchtet wurde, mussten die Flughafenangestellte Petroleumlampen an
neuralgischen Punkten aufstellen. Dazu schoben die Flughafenmitarbeiter
diesen Scheinwerferwagen der Luftaufsicht ein Mal rund um das Flugfeld um
die Lampen aufzustellen. Nach dem Eintreffen des letzten Flugzeugs wurden
die Lampen wieder eingesammelt. Für den Nachtluftverkehr wurde der
Flughafen mit den modernsten Befeuerungsanlagen ausgerüstet. Außer dem
schon vorhandenen Ansteuerungsfeuer (Drehlicht) wurde ein starker
Scheinwerfer zum Heranholen der Flugzeuge bei schlechtem Wetter und zur
Beleuchtung des Rollfeldes aufgestellt. Das Rollfeld erhielt eine
Rollfeldumgrenzungsbeleuchtung aus Neonröhren. Die Hallen und eine neben
dem Rollfeld gelegene Ziegelei erhielten eine Hindernisbeleuchtung. Ein
beleuchtetes Windrichtungsflugzeug, eine Hallenvorfeldbeleuchtung an der
Stirnseite der Hallen und Vorflutscheinwerfer zur Beleuchtung der
Abfertigungsplattform ergänzten die Anlage. In der Nordostecke des
Rollfeldes wurde ein Peilhaus für den Peilverkehr mit den Flugzeugen
errichtet.
Vom Turm der Luftaufsicht hatten die Beamten eine
hervorragende Aussicht auf das gesamte Flughafengelände.
Flugfeldbeleuchtung, die früher in Form von Petroleumleuchten von Hand
aufgestellt wurden, konnte man nun elektrisch mit einem Schalter schnell
ein- bzw. ausschalten. Wie auf diesem Bild zu sehen, wurden Scheinwerfer auf der
Halle 1 montiert die das Rollfeld beleuchteten. Eine weitere
Scheinwerferreihe gab es auf dem Dach des Verwaltungsbereichs, der
Empfangshalle und dem Restaurant. Somit konnte das gesamte Vorfeld
beleuchtet werden. Sehr schön ist hier auch die Rundung des
Gebäudeendemble zu sehen die die Form des Flugfeld nachvollzieht. Mit der Einführung der Flugfeldgrenzbeleuchtung
musste nur noch ein Schalter umgelegt werden, was natürlich eine
erhebliche Zeitersparnis bedeutet. Natürlich
befand sich auf dem Turm auch eine moderne Nachtbefeuerungsanlage, die vom
Aussichtsraum darunter bedient wurde:
Scheinwerfer
Fabrikat SSW, Typ C 60 mit 600 mm
Spiegeldurchmesser und 250 mm Brennweite.
Spannung an den Polen 48 Volt,
Stromstärke ca. 60 Amper.
Standort auf dem Turm der Luftaufsicht
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Spiegeldrehfeuer
Fabrikat Pintsch mit Scheinwerferlampe
110 Volt, 5000 Watt Kristall-Gürtellinse von 600 mm Durchmesser
und drehbarem ovalem Spiegel. Gebläse für Frischluftzufuhr.
Lichtstärke 1.350.000 H.K.
Standort auf dem Turm der Luftaufsicht,
Animation siehe unten
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Signalanlage
Fabrikat AEG mit 250 mm Spiegeldurchmesser,
auswechselbaren roten und grünen Scheiben und Visiereinrichtung,
Spannung der Lampen 24 Volt und 250 Watt. Standort auf dem Turm
der Luftaufsicht. Die Anlage wurde zu Kriegsbegin von der Bauleitung Ostheim mit dem
Glasaufbau abgebaut und in der Nähe des Westfriedhofs eingelagert. Durch
einen Brand am 24.10.1939 wurden diese Scheinwerfer mit dem Glasaufbau
vernichtet. |
Der Windrichtungsanzeiger des
Butzweilerhofs in der nordöstlichen Ecke des Geländes auf
der Backbord der Anflugrichtung. Bitte bewegen Sie den Cursor über das
Bild.
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2 Windrichtungsanzeiger in
Flugzeugform
An der Nord-Ost-Seite und an der
West-Seite gab es je einen weiß-rot-weißen Windrichtungsanzeiger
in T-Form die ca. 2 m über dem Boden angebracht waren und Nachts
blau angeleuchtet waren. Der am Ostrand stehende Zeiger war mit einem
Kontaktgeber versehen, der eine Windrose auf der Luftaufsicht
steuerte.
Die Anzeige bestand aus blau
leuchtenden Neonröhren. |
Rollfeldumrandung
Die Rollfeldumrandung vom Fabrikat SSW bestand aus 15 Randfeuern,
die durch eine Ringkabelleitung von der Luftaufsicht aus
geschaltet wurden. Die 2 m langen Neonröhren hatten eine
Stromaufnahme von ca. 60 Milliamper bei einer Betriebsspannung von
ca. 2000 Volt. Das entspricht einer Leistung von 120 Watt pro
Neonröhre und einer Gesamtleistung von 1800 W. |
Vorfeldbeleuchtung oder
auch Tiefstrahler
Die 19 Vorfeldleuchten waren auf den Dachkannten der neuen Gebäude
zum Rollfeld montiert. Auf Restaurant, Empfangsgebäude und
Verwaltung waren 11 Scheinwerfer montiert die eine Leistung von
1000 Watt besaßen. Drei Scheinwerfer mit je 200 Watt waren auf dem
Betriebshof und fünf, auch mit 1000 Watt, auf der Halle 1.
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Bitte bewegen Sie den
Cursor über das Foto um die Positionen der Scheinwerfer zu sehen. |
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Hindernissbeleuchtung
Auf allen, an das Rollfeld angrenzenden
Gebäuden, waren insgesamt 57 Hindernisleuchten der Firma
Schanzenbach, installiert. Jede Lampe hatte eine Leistung von 200
Watt.
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Landebahnleuchten
Zur Beleuchtung des Rollfeld waren drei
Landebahnleuchten rund um das Rollfeld aufgebaut. Alle
Scheinwerfer waren in der Horizontalen fest montiert. Diese Anlage
wurde erst 1937/38 errichtet als sich heraus stellte, dass die
bisherige Nachtflug-beleuchtung nicht ausreichte.
Ein
Scheinwerfer befand sich auf einem kleinen Häuschen zwischen
Restaurant und Tribüne (siehe Bild). Der zweite Scheinwerfer
befand sich auf der Ostseite der Halle III. Der dritte
Scheinwerfer war am Westrand des Rollfeld montiert und war
hydraulisch versenkbar mit Hilfe eines Ölkompressors.
Alle drei
Scheinwerfer konnten über ein Schaltpult geschaltet werden, dass
sich in der Luftaufsichtswache befand.
Bitte bewegen Sie
den Cursor über das Foto auf der rechten Seite um eine Großaufnahme des Scheinwerfers zu
sehen.
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Anmerkung:
Die hier gezeigten Animationen entsprechen der originalen
Blinkfrequenz der damaligen Ansteuerungsfeuer.
Bild links unten: Bei Nacht wurde der
Flughafen durch ein Ansteuerungsfeuer markiert, welches auf die
Blinkfrequenz 0,3 Sek Blinken / 3,7 Sek. Pause eingestellt war.
Das Drehspiegelfeuer war auf der R-Halle montiert (Bild rechts), die aber 1937
abgerissen wurde. Wahrscheinlich mit dem Neubau wurde das
Ansteuerungsfeuer auf dem Beobachtungsturm montiert (Bild links) und
hatte eine elektrische Leistung von 5000 Watt bei 110 Volt. Dies
entsprach einer Lichtleistung von 1.350.000 Lumen und führte bei
gutem Wetter zu einer Sichtweite von ca. 50 km. Somit war der
Flugplatz von jedem der hier unten eingezeichneten Drehfeuer zu
sehen.

Zusätzlich zu
dem Ansteuerungs-feuern auf dem Flugplatz gab es im Kölner Umland
in den Orten Oberaußem, Eichholz (Hennef) und Zons
Ansteuerungsfeuer mit der Blinkfrequenz 0,2 Sek. Blink / 2,8 Sek.
Pause. Die Frequenz des Flughafens lag also über der
Frequenz der umliegenden Ansteuerungsfeuer. Auf der Seite
www.justus2.se finden Sie ein Bild des
Ansteuerungsfeuers in Oberaußem sowie weitere interessante
Informationen über die Leuchtfeuertechnik.
Zusätzlich gab
es auf dem Turm der Luftaufsicht einen Suchscheinwerfer um das
Rollfeld zu beleuchten. Der Suchscheinwerfer wurde von der
Luftpolizei aus deren Aussichtsturm betrieben. Bewegen Sie
bitte den Cursor über das Bild oben um den Scheinwerfer zu sehen.
In der Platzmitte befand sich ein Rauchofen.
Zusätzlich gab es
einen Windsack auf einer Flugzeughalle. |
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Bei einer Wolkendecke konnte zusätzlich mit
einem speziellen Wolken-höhenscheinwerfer die Wolkendecke von unten
angestrahlt werden.
Bild links: Auf der R-Halle (bis 1918
"Riesenflugzeughalle", ab ca. 1926 "Reparatur-Halle") wurde in riesigen
Lettern der Name KÖLN gemalt. Allerdings wurde die Halle 1937 abgerissen.
Um den Platz für Ortsfremde kenntlich zu machen, gab es in der Mitte einen
Betonkreis um den der Name KÖLN gelegt war. Dieser Betonkreis wurde aber
im August 1939 durch die Luftwaffe entfernt, um den Platz (den die Briten
jahrenlang angeflogen hatten) unkenntlich zu machen.
Der Platz war
rot-weiß-roten gradlinigen Reflektorblechen der Umrandungsfeuer (rote
Neonleuchten) in Abständen von ca. 100 m in einer Höhe von 1,3m umgeben.
Diese Kette war nur durch die Flughafengebäude unterbrochen, die aber u.
a. durch Hindernisleuchten kenntlich gemacht waren.
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Feuerlöschanlage
Ein Flughafen mit Besucherverkehr muss
sicher sein. Auch die Flugzeuge mit Treibstoff bildeten natürlich
eine Gefahr. Aus diesem Grund war auch der Butzweilerhof mit
Feuerlöscheinrichtung ausgestattet. Innerhalb der Gebäude
waren Kleinlöschgeräte aufgestellt. Im Empfangs und
Verwaltungsgebäude waren 10 Naßlöscher sowie ein Tetralöscher
aufgestellt. In der Flugzeughalle waren 15 Tetralöscher sowie
4 Nasslöscher installiert. Im Betriebshof wurden 4
Schaumlöscher, 2 Nasslöscher und 2 Tetralöscher aufgestellt.
Vermutlich gab es auch in der Küche des Restaurants geeignete
Löschmittel. Tetralöscher waren Feuerlöscher mit
Tetrachlormethan als Löschmittel. Beim Löschen entsteht kein
Wasserschaden. Heute sind diese Feuerlöscher verboten, da CCl4 die
Ozonschicht schädigt. Überall auf dem Butzweilerhof waren Hydranten
verteilt, um bei Feuer über ausreichend Löschwasser zu verfügen.
Einige der alten Hydranten sind heute noch auf dem Gelände zu
finden. Vor der Halle 1 befanden sich drei Unterflurhydranten. Der hier abgebildete Hydrant ist im Plan (rechts) mit
einem blauen Kreis markiert. |
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Bild
unten: Neben den fest installierten Hydranten gab es
natürlich auch eine Flughafenfeuerwehr. Leider gibt es z.
Zt. keine weiteren Informationen über diese Einrichtung,
die Mannschaft und die Ausrüstung. Der einzige Hinweis
sind die Garagen für die Feuerwehrwagen, die vom Betriebshof direkt auf das Rollfeld führten. |
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Auf dem Flughafengelände gab es drei
Zisternen mit ca. 100 m³ Fassungsvermögen für Löschwasser. Die
normale Wasserversorgung wurde durch ein Ringrohrleitungsssystem
gewährleistet. Im Brandfall wurde durch Umlegen eines Schiebers im
Wasserschaltkeller der Wasserdruck in den Hydranten erhöht.
Feuermelder waren an
folgenden Stellen aufgestellt:
- an der neuen Halle neben dem
Luftaufsichtsturm
- im Empfangsgebäude in der Abfertigungsdurchfahrt
Außerdem gab es noch die alten Feuermelder im ehemaligen
Flughafen: - Nord-West-Ecke der Halle III - Nord-West-Ecke des alten Abfertigungsgebäudes - Nord-West-Ecke der Halle 1 |
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Tankanlage
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Luftbild des Areals Butzweilerhof vom 5.
September 1943. Das alte Stichgleis nach Norden wurden nach Westen
umgeleitet. Nachdem die Britische Royal Air Force von 1945 bis
1963 den Butzweielrhof übernahm, wurde dieses Gleis bis zur alten
Kleiderkammer verlängert. Dann wurde nicht nur Treibstoff
transportiert sondern auch Ausrüstungsgüter der RAF. |
Das alte Treibstofflager mit einer
Kapazität von 2 x 25.000 Ltr. lag in der äußeren nord-östlichen Ecke
des Flughafengeländes. Die neuen Treibstofftanks mit 100.000 Liter (4 x
25.000 Ltr.) und 150.000 Ltr. (3 x 50.000 Ltr.) Tankinhalt wurde unter dem
Rollfeld gelagert. Diese Tanks konnten direkt aus Kesselwagen befüllt
werden. Um die Flugzeuge zu betanken gab es 12 Pumpengruben.
Für die Kraftwagen des
Flughafens gab einen 6000 Ltr. Treibstofftank.
Um auch Flugzeuge zu betanken die nicht direkt an einer Pumpengrube
parkten gab es einen fahrbaren Elektrotankwagen Elektro-Tankkarren der
Firma Scheele der bereits 1927
angeschafft wurde.
Sowohl der erste Butzweilerhof, als auch das neue Flughafenensemble waren
über Gleisanschlüsse mit dem Bahnsystem verbunden um die großen
Treibstoffmengen liefern zu können. Sowohl der alte als auch der neue Teil
waren für Tankwagen mit Gleise ausgestattet. Dazu war der
Flughafen war über ein heute noch vorhandenes Stellwerk an die
Köln-Frechen-Benzelrather Eisenbahn ange-schlossen.
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Vor dem Turm der Luftaufsicht sowie vor
dem Restaurant gab es jeweils eine Unterflurtankanlage (hier Blau
eingezeichnet). Anschlüsse für Treibstoffschleuche konnten dort
angeschlossen werden, nachdem Klappen im Boden geöffnet wurden. |
Bild unten:
Zwischen der Halle 1 und der Halle 2 verliefen die Gleise, die auf Höhe
des Betriebshof endeten. Dort wurde der Treibstoff von den Tankwagen in
die unterirdischen Tanks gepumpt. Auf diesem Foto kann man die Gleise
sowie Bahnwarnanlagen erkennen. Die Tank wurden im Rahmen der
zerstörerischen Umbaumaßnahmen der Motorworld ausgegraben und entsorgt. |
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Fuhrpark
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Elektro-Tankkarren der Firma Scheele
Flughafen Köln Butzweilerhof |
Zum Wagenbestand des Flughafen gehörten am 1. September 1937 drei
Fahrzeuge. Ein Kaelble Tandem-Walze, Baujahr 1927 mit 18 PS zur
Instandsetzung des Rollfeld und ein Hanomag Raupenschlepper, Baujahr 1930
mit 40 PS für den Transport von Flugzeugen. Beide Maschinen wurden mit Schweröl
betrieben. Gefahren wurden diese beiden Fahrzeuge von Heinrich Breidbach
(Köln-Dünnwald, Berliner Str. 913)
Ein Elektro-Tankkarren der
Kölner Firma Scheele (Bickendorf) hatte eine Leitung von 3,3 PS. Dieser Tankkarren
wurde bereits 1926 angeschafft um Flugzeuge, die nicht direkt an einer
Tankgrube standen, betankt werden konnten. Insgesamt konnte der Tankwagen 1100 Liter
Treibstoff, etwas 1,1 m³, transportieren. Dies war für kleinere Flugzeuge
ausreichend, nicht aber für die späteren großen Passagiermaschinen wie die
Ju 52, Heinkel He 111, De Havilland, Short L 17 und alle die anderen
Maschinen.
Die Flughafenfeuerwehr war mit einem
Abrüstwagen ausgerüstet. Auf diesem Abrüstungswagen wurden Schaumlöscher,
Schanzzeug, Werkzeug, Tragbahren und Sanitätspersonal bereit gehalten.
Bei Flugunfällen gab es einen Krankenwagen mit - so genannter -
Gefolgschaft - also ausgebildeten Sanitäter. Bei Bedarf konnten weitere
Krankenwagen bei der Feuerlöschpolizei (Telefon: 70021) angefordert
werden. Ein Sanitätszimmer befand sich gegenüber der Pförtnerloge. Bei
Notfällen konnten folgende Ärtze angefordert werden:
Dr. Veltins, Longerich Tel.: 59790 Dr. Rody,
Ehrenfeld, Tel.: 53468 Dr. Kleinsorg, Bickendorf, Tel.: 56651 Das zuständige Krankenhaus war das
St. Franziskus-Hospital in Longerich. Damals mit der Telefonnummer: 56909
Ein
großer Teil der Flughafenflächen inkl. des Rollfelds bestand aus
Rasenfläche. Um den Rasen kurz zu halten gab es "biologische Rasenmäher"
die von umliegenden Bauernhöfen gestellt wurden. Wie ein Zeitzeuge,
der sich als Jugendlicher ein paar Mark als Schafshüter verdiente,
berichtete, konnten bei Luftangriffen die Schafherde natürlich nicht so
schnell in Sicherheit gebracht werden konnten. Deshalb blieben die Herden
bei Luftangriffen auf den Rasenflächen. Wenn eine Bombe in eine Herde
einschlug, wurden die Tiere durch die Luft gewirbelt, es gab aber
merkwürdiger Weise keine großen Verletzungen, obwohl dies bei einem
Angriff eigentlich zu erwarten war.
Bild links: Schafherden vor dem
Hauptportal des Butzweilerhofs.
Quelle:
Bundesarchiv, Bild 183-S28276 / CC-BY-SA 3.0, CC BY-SA 3.0 de,
https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=5369359
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Flugzeugwaschanlage
Flugzeuge verschmutzen durch Ölabsonderungen aber auch den üblichen
"Straßendreck". Aus diesem Grund werden - damals wie heute - Flugzeuge so
wie Autos gewaschen. Auf dem Butzweilerhof geschah dies noch mit Schrubber
und viel Wasser. Dazu gab es in der Riesenflugzeughalle bis 1937 eine
entsprechende Wasserverorgung und Abwassersystem. Hier ein
Zeitungsartikel aus dem Jahr 1937.
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Flugwetterdienst
Als einer der großen deutschen Flughäfen
hatte der Butzweilerhof natürlich einen eigenen Flugwetterdienst. Die
eigentliche Wetterstation stand an der Einfahrt auf das Flughafengelände
zum Hauptportal. Dabei handelte es sich um ein kleines Häuschen mit
meteorologischen Messinstrumenten. Auf dem Dach der Verwaltung war ein
Windmesser installiert der die Daten direkt an den Flugwetterdienst und
die Flugwache leitete. Auf dem Flughafen Butzweilerhof war auch ein eigenes Wettererkundungsflugzeug stationiert.
Geflogen wurde diese Maschine vom Typ
Focke-Wulf Fw 47 "Höhengeier" von dem später bekannten Schriftsteller
Egon-Maria Zimmer, der unter dem Pseudonym C. C. Bergius bekannt wurde.
Den Tagesablauf beschreibt er in seinem Buch "Oleander Oleander".
Unten:Standorte des Flugwetterdienst auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof
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Entlausungsraum
Wie schon in den alten Flughafengebäuden befand sich auch im
"Neubau" im Keller ein Badezimmer sowie ein Entlausungsraum. Dieser
Einrichtung hatte folgende Zweck: Die ersten Passagiermaschinen waren,
wenn überhaupt, nur sehr schwach beheizt. Besonders im Winter bei
großer Flughöhe, konnte so der Flug sehr kalt und
ungemütlich werden. Möglicherweise hätten sich
Passagiere auch Erkältungen zuziehen können. Damit diese
natürlich nicht passierte, gab die jeweilige Fluglinie im
Bedarfsfall Pelzmäntel aus. Allerdings waren damals
Kopfläuse ein
großes Problem. Da man nicht wußte, wieviel Läuse sich
vom vorherigen Passagier eingenistet hatten, wurden die Pelzmäntel
regelmäßig entlaust. Dies geschah in einem mit Fliesen
ausgekachelten Raum, der mit einer doppelten Schutztüre hermetisch
abgeschlossen wurde und in den wahrscheinlich ein
Schädlingsbekämpfungsmittel eingeleitet wurde. Die
Bekämpfung mit Pulver ist unwahrscheinlich, da man dieses Pulver
nicht rückstandsfrei aus den Pelzmänteln entfernen konnte.
Wahrscheinlich wurde Stickstoff verwendet.
Leider wurde der Vorraum dieses Entlausungsraum durch Renovierungs-arbeiten zerstört.
Der eigentliche Entlausungsram ist bisher (Dez. 2015) nicht
zerstört. Somit könnte es sich um den letzten noch intakten
Entlausungsraum eines Flughafens in Deutschland handeln.
Sehen Sie dazu auch die Reportage von Gerd Krebber in:
"Veedel mit Geschichte: Ossendorf". |
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