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Der Ausbau des Butzweilerhofs von der Fliegerstation zum Flughafen |
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Der Butzweilerhof war seit Dezember 1918 durch Fliegereinheiten des Commenwealth besetzt. Von Dezember 1918 bis Februar 1919 war hier die 3. Flying Groupe des Australischen Flying Corps stationiert. Nachdem diese Fiegertruppe nach Hause beordert wurde, übernahm die Britische Royall Air Force den Platz. Dies führte dazu, dass an 1920 die englische Luftverkehrsgesellschaft „The Instone Air Line“ Line die militärische Fliegerstation als sporadisch Flughafen nutzte. Ab dem 15. August 1922 ändert sich das, als die „The Instone Air Line“ (später „Imperial Airways Ltd.“) den ersten kommerziellen, zivilen und regelmäßigen Liniendienst auf der Strecke London - Brüssel - Köln mit dem Flugzeug Vickers 66 Vimy Commercial „City of London“, Kz.G-EASI, ein. Befördert wurden Personen und ab August 1923 auch Fracht. Der Flugpreis für Hin- und Rückflug betrugt 10 Pfund. Diese Linie wurde auch nach und nach von deutschen Passagieren benutzt. Bis zum Abzug der Besatzung am 31. Januar 1926, wiesen sie einen langsamen, aber fortlaufend steigenden Passagierverkehr auf. Die „Inston-Air-Line“ mietete auf dem Flughafen Butzweilerhof (von der Stadt Köln / nach Aussage der Lufthansa vom Reich) eine Flugzeughalle (Halle D?) an. Die britische Inston-Air-Line, ausgestattet mit der Genehmigung der Hohen Rheinlandkommision, benötigte auch die Landeerlaubnis der deutschen Regierung. Diese Erlaubnis wurde seitens der Regierung in Berlin nur dieser einen Fluggesellschaft und auch nur jeweils für kurze Fristen gestattet. Mit Inbetriebnahme dieses Liniendienstes zwischen England, Deutschland und Belgien begann auch die Geschichte der Luftpost im Bezirk der Oberpostdirektion Köln. Das Deutsche Reich erklärte sich am 17. März 1924 nach vielen Verhandlungen mit der Aufhebung des Kaufvertrags für den Butzweilerhof vom 29. Mai 1913 einverstanden. Doch blieb die Situation infolge der englischen Besatzungsmacht, die die Stadt Köln als neue Vertragspartnerin in der Flughafenfrage anzuerkennen hätte, weiter in der Schwebe. Anscheinend lies sie sich dabei von der irrigen Annahme leiten, als ob es sich statt um die Lösung eines bloßen Mietvertrags um eine Übertragung des Eigentums am Flugplatze vom Reich auf die Stadt handeln würde. Der am 15. September 1912 geschlossene Vertrag der Stadt Köln mit dem Reichs- (Militär)-Fiskus, über die 20jährige Verpachtung des Flughafens Köln Butzweilerhof, wurde gelöst. Nun began der Aufstieg einer Fliegerstation zum internationalen Flughafen Köln Butzweilerhof - mit dem verdienten Spitznamen "Luftkreuz des Westens". |
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Natürlich
wurde auch über andere Standorte beraten. Zu dieser Standtortwahl
gehörte auch der ehemalige Schießplatz Wahn Heide, der später zum
Flughafen Wahn CDN ausgebaut wurde. Folgende Punkte sprachen aber für den Butzweilerhof: - Das Gelände des Flughafens Köln Butzweilerhof ist eben und hat eine dichte Grasnarbe, so daß es für das Landen von Flugzeugen sehr gut geeignet ist. - Der Platz hat die Gestalt eines unregelmäßigen Vierecks. Seine größte Länge ist 850 m und seine größte Breite 750 m. Die Fläche hat 530 000 qm. Nach einem Urteil des Luftfahrtexperten Dr. Hildebrandt ist die ehemalige Fliegerstation: „…für Start und Landung ausgezeichnet und groß genug, um bei allen Windrichtungen genügenden An- und Auslauf zu gestatten.“ |
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Und so bewilligte die Kölner Stadtverordnetenversammlung
die Bereitstellung von 750.000 Mark für den Ausbau des Flugplatzes
Köln Butzweilerhof.
Die Gesamtkosten wurden auf 1.150.000 Mark beziffert und sollen aus einer
späteren Anleihe gedeckt werden. Auf der hier rechts abgebildeten Karte, handelt es sich um eine sehr frühe Anfahrtsskizze des Flughafens. Damals fuhren die Fluggäste und Besucher über die Subbelratherstr. und die Rochusstr. zum Butzweilerhof. Für den Neubau von 1936 wurde eine Straße gebaut, über die man direkt vom Hauptbahnhof zum Empfangsgebäude gelangen konnte. Diese Streckenführung ist noch heute im Straßenbild zu erkennen. Die Stadtautobahn A 57 liegt zwischen der Ausfahrt Innere Kanalsstr und der Abfahrt Köln-Bickendorf genau auf der ehemaligen Flughafenstraße. Diese Straße führt dann über die Butzweilerstraße und die Ikarosstraße direkt zum Haupteingang des Flughafens. Aber dazu später mehr. Nachdem die englischen Besatzungstruppen am 31. Januar 1926 abgezogen waren, stand der Entwicklung einer zivilen deutschen Luftfahrt nichts mehr im Weg. Der verlorenen 1. Weltkrieg, mit dem eine Schleifung der Kölner Festung (Überflugverbot für zivile Maschinen) verbunden war, bedeutete auch den Anschluß von Köln an den nationalen und internationalen Luftverkehr. Vor Kriegsende war dies nicht möglich, da es immer wieder Einschränkungen und Verbote durch Kölner Festungskommandanten gab. Dem Militär war schon früh klar, dass die einzelnen Festungsteile aus der Luft sehr gut eingesehen werden konnten. Aus diesem Grund verlangte der Festungsgoverneur, dass Fluggäste intensiv untersucht werden sollte. Das Mitführen von Fotoapparaten war strengstens verboten. Dass ein normaler ziviler Flugverkehr so nicht möglich war, dürfte logisch sein. Obwohl der Butzweilerhof seit 1911 als Notankerplatz für Luftschiffe eingerichtet war, gab es schon früh ein Überflugverbot für zivile Flüge. Nach dem Ende der Festungsvorschriften entfielen diese Verbote. Und bereits 1922 nahmen die Engländer eine zivile reguläre Fluglinie auf der Strecke Köln-Brüssel-London in Betrieb. Nach dem Abzug der Engländer am 31.Januar 1926 übernahm die Stadt Köln vom Reich das Gelände der ehemaligen Fliegerstation Cöln. Der Umbau zum Flughafen erfolgte innerhalb von zwei Monaten da die Engländer die Fliegerstation nicht abgerissen hatten, sondern in gutem Zustand hinterließen. Nach Abzug der Engländer aus Köln, wurde auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof sofort mit den Umbauten begonnen. Die Regie für diese Umbauarbeiten lag in den Händen von Stadtbaurat Adolf Abel (1882-1968), Leiter des städtischen Hochbauamts. Da ein Abfertigungsgebäude fehlte, mußte ein Teil der alten Flugzeughalle II für Abfertigung der Passagiere, die Unterbringung der Luftverkehrsgesellschaften, des Wetterdienstes, des Zolls und der Post ausgebaut werden. Die Flugzeughalle IV wurde entfernt, um die Einschwebemöglichkeit bei dem vorherrschenden Südwestwind noch zu verbessern. In anderen, aus der Militärzeit stammenden Baracken, wurde die Flughafen-Verwaltung und die Flughafen-Funkstelle untergebracht sowie Unterkunfts- und Ruheräume für Piloten und Angestellte des Flughafens mit Bade- und Duscheinrichtungen. An diese Baracken schloss sich die Kantine an. In einer, in der Nähe des Abfertigungsgebäudes liegenden Baracke, wurde die Luftpolizei untergebracht; der Beobachtungsturm lag dicht daneben. Die technischen Anlagen - Halle III und Riesenflugzeug-Halle (R-Halle) sowie Tankanlagen - lagen in ca. 300 m Entfernung vom Abfertigungsgebäude. An der Südostecke des Platzes befanden sich die Maste der Sendestation, deren Apparate in einer danebenliegenden Baracke untergebracht waren. Eine umfangreiche Instandsetzung erforderte das Rollfeld, das durch die schweren Tanks der Engländer teilweise vollkommen zerstört war. Links: Der neue Kölner Flughafen Butzweilerhof. Noch sind der Verkehrs-turm sowie diverse Gebäude nicht aufgebaut. Im Nordteil der Halle 2 fehlt neben dem Aussenrestaurant auch die Betonplattform für das bequeme Ein- und Aussteigen aus den Flugzeugen. An der ehemaligen Riesenflugzeughalle ist aber schon der Schriftzug: L U F T H A N S A angebracht worden. Noch fehlt die Platte vor der Empfangshalle. Auf dem Platz sind noch keine Flugzeuge zu sehen. Insgesamt macht der Platz noch einen sehr ruhigen Eindruck. Im Hintergrund liegt Longerich, der Baumgürtel auf der linken Seite markiert den Militärring. |
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Auf
Grund der immensen Entwicklung in allen Sparten und der zentralen
Lage in Europa,
bekam der Butzweilerhof bald den Spitznamen "Luftkreuz des Westens".
Hier ein Bild vom 27. November 2015. Zwei Flugkurse kreuzten sich
genau über dem Butzweilerhof. Auf Grund technischer Austattung kann auf
Flightsradar 24 (Bild rechts) immer nur ein
Flugweg dargestellt werden. Wenn Sie Interesse an der Verfolgung von Flugzeugen haben, können Sie Flugzeuge hier beobachten: "Flugbewegungen im Rheinland (und anderen Gebieten) " |
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