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4. Squadron des Australian Flying Corps auf dem Butzweilerhof
 
 
  
 
Flugbetrieb der Australier auf dem Butzweilerhof
  
Nachdem der 4th Squadron der neue Standort Cöln Butzweilerhof zugewiesen wurde, war es klar, dass es bald nach Hause gehen würde. In Australien würde die Einheit dann demobilisiert werden. Bis zur Rückreise nach Australien würden die Soldaten noch ein bißchen fliegen, die Großstadt Köln besichtigen und ein bißchen Sport treiben. Außerdem stand das Weihnachtsfest bevor, welches die Überlebenden des 1. Weltkrieges dann auch angemessen feiern wollten. Dieses Weihnachtsfest hielt auch eine Überraschung bereit, an die man sich auch einhundert Jahre später im Jahr 2018 - z.B. mit dieser Veröffentlichung - erinnern sollte. Aber dazu später mehr.
Vor einhundert Jahren war der Winter noch kalt und Schnee etwas Normales. Somit waren die Flugbedingungen durch die damit verbundenen tief hängenden Wolken nicht sehr gut. Trotzdem nutzen die australischen Piloten die vielleicht letzte Gelegenheit – vor dem Zivilleben in Australien - um noch einmal zu fliegen. Diesmal ging es nur noch um das Fliegen und es bestand keine Lebensgefahr durch feindliche Flieger. Leider ist nicht bekannt, was mit den australischen Flugzeugen nach dem Abzug der 4th Squadron passierte. Zumindest wurden die Flugzeuge nicht nach Australien gebracht.

Interessant bei diesen Fotos ist die Abwesenheit  von Soldaten und Flugzeugen der britischen Royal Air Force auf dem Butzweilerhof. Möglicherweise waren die Briten in der Luftschiffhalle in Bickendorf untergebracht. Dort konnten Flugzeuge auf dem freien Feld vor der Halle landen und ohne Probleme in der riesigen Luftschiffhalle parken. Die Soldaten haben wahrscheinlich in der Luftschifferkaserne gewohnt. Möglicherweise haben die Soldaten der RAF den Namen "Aerodrome Bickendorf" dann mit auf den Butzweilerhof genommen, nachdem die Australier der RAF Ende Februar 1919 die Fliegerstation übergeben haben. Diese Bezeichnung behielt der Butzweilerhof bis zum 31. Januar 1926 - der Tag, an dem auch die britische Royal Air Force den Butzweilerhof verließ. Erst am 1. Februar 1926 war der Butzweilerhof wieder in deutschen Händen und sollte als erster Kölner Flughafen eine große Zukunft vor sich habe.


Die "Funkbude" der Fliegerstation. Über der Eingangstüre hängt noch das deutsche Schild "Bord-Funker-Schule".

Januar 1919 Sopwith Snipe der 4th Squadron des Australian Fyling Corp aufgereiht vor der Halle III auf dem Butzweilerhof. Im Hintergrund die Riesenflugzeughalle der Fliegerstation.


     
Flugbetrieb der 4th Squadron auf dem Butzweilerhof

Inspektion der australischen Fliegereinheit durch Prinz Albert (später King George VI). Hier vor der Halle III, im Hintergrund die Riesenflugzeughalle. Man beachte den Matsch vor den Hallen. Ein Rollfeld aus Pflastersteinen oder Beton wurde erst ca. fünf Jahre später erfunden.
Bild rechts: In dieser Zeit war militärisch der Besuch des englischen Prinzen Albert (später King George VI, Vater von Queen Elisabeth II.) bestimmt ein besonderes Ereignis. Da Australien zum Commenwealth gehört,  ist der britische König das Staatsoberhaupt Australiens. 
Im Dezember 1918 inspizierte der britische Prinz Edward (später King Edward VIII.) eine Einheit der britischen Royal Air Force auf dem Butzweilerhof ODER der Luftschiffhalle Bickendorf.


Dezember 1918 Die Piloten der 4th Squadron des Australian Flying Corps unter dem Kommando von Captain J. W. Wright auf dem Butzweilerhof vor der Halle III.
Links im Hintergrund die Riesenflugzeughalle.

 

Zur Erinnerung wurden Flugaufnahme der, von der australischen 4th Squadron genutzten, Sopwith Snipe im Vorbeiflug auf dem Butzweilerhof gemacht.

Die Sopwith Snipe des australischen 4th Squadron im Tiefflug über dem verschneiten Butzweilerhof. Im Vordergrund der australische Fotograf.
 

Eine australische Sopwith Snipe vor der Halle III des Butzweilerhofs. Im Hintergrund die Riesenflugzeughalle.

Eine australische Sopwith Snipe wartet mit laufendem Motor aber noch mit Bremsklötzen auf den Start.
 

Frontansicht einer Sopwith Snipe hier mit einem Bentley BR2 7F1-Motor der eine Leistung von 230 PS hatte.

Eine Reihe australischer Sopwith Snipe im Schnee aufgereiht vor der Halle III des Aerodrome Biickendorf (Butzweilerhof).
   

Eine Reihe Sopwith Snipe aufgereiht auf dem Flugfeld des Butzweilerhofs damals Aerodrome Bickendorf
   
Die Riesenflugzeughalle der Fliegerstation Butzweilerhof bzw. Aerodrome Bickendorf
Flugbetrieb vor die Riesenflugzeughalle der Fliegerstation Butzweilerhof bzw. Aerodrome Bickendorf.

Flugbetrieb der australischen Fliegereinheit vor der Halle III auf dem Butzweilerhof. Links die Riesenfluggzeughalle.


      
Eine Fliegerstation in der Nähe einer Großstadt mit drei verschiedenen Nationalitäten der Alliierten hatte damals wie heute einen regen Besuch von Gastmaschinen. Wie anhand der Fotos des Australischen War Memorial nachvollzogen werden kann, waren auf dem Butzweilerhof, bzw. Aerodrome Bickendorf, auch Maschinen aus Frankreich und den USA zu Gast. Aber auch Flugzeuge der Schwestersquadron 3rd Squadron des Australian Flying Corps, die für die Postfluglinie zuständig waren, waren damals zu Besuch in Köln. Interessant sind hier aber vor allem die Flugzeuge der Royal Aircraft Factory. Dieser Organisation war eine Art Versuchsanstalt für Flugzeuge. Daher dürften deren Flugzeuge hier besondere Beachtungen gefunden haben.
  

Royal Aircraft Factory RE.8 Kennnummer C2326 direkt vor der Halle III. Die Maschine gehört zum 3rd Squadron des Australien Flying Corps. Mit dieser Quadron wurde ab dem 18. November 1918 eine australische Postfluglinie mit dem Endziel Köln eingerichtet. Die Briten starteten mit ihrer Postfluglinie erst ab dem 24. Januar 1919.

Die RE.8 (Kennnummer C2326) der Royal Aircraft Factory - hier aus einer anderen Perspektive vor der Halle III - wurde ursprünglich als Bomber eingesetzt. Diese Maschine gehört zum 3rd Squadron des Royal Australian Flying Corps. Statt der Bomben wurden nun wahrscheinlich Postsäcke befördert.
 
   

Ein Mitglied der 4th Squadron steht neben einer französischen Spad.
SALMSON 2A-2
Ein französisches Salson 2A-2 als (schweres) Aufklärungsflugzeug.
  

Eine Sopwith Camel der Britischen Royal Air Force auf dem Butzweilerhof. Dieser Flugzeugtyp war das erfolgreichste britische Jagdflugzeug des 1. Weltkrieges. Den Spitznamen Camel bekam das Flugzeug wegen der höckerartigen Verkleidungen der Maschinengewehre

Zwei Airco DH.4 der Britischen Royal Air Force auf dem Flugfeld des Aerodrome Bickendorf.
Ab Juli 1919 wurde der Flugzeugtyp von Englands erster Fluggesellschaft als erstes Passagierflugzeug genutzt, weshalb im hinterem Cockpit zwei Passagiersitze eingebaut wurden. 
 

DH 9 A der Britischen Royal Air Force mit der Kennnummer 9735 war einer der besten strategischen Bomber des 1. Weltkrieg der Alliierten.

De Havilland DH 9 der Britischen Royal Air Force mit der Kennnummer H4291 war ein britischer Bomber. Nach dem Krieg wurde mir einer solchen Maschine der erste kommerzielle Passagier von London nach Paris geflogen.
   

Die Bristol F.E.8 B der erste Jagdeinsitzer, der von der Royal Aircraft Factory entwickelt wurde und gleichzeitig das letzte Druckpropellerflugzeug, das in den Fronteinsatz kam.

Die S.E.5 wurde als eines der ersten britischen Flugzeuge mit einem synchronisierten Maschinengewehr bewaffnet.
Das britische Fliegerass Lt. McCudden schoss, zusammen mit vier anderen Kameraden, mit diesem Flugzeugtyp das deutsche Fliegerass Werner Voss (Flugschüler und Fluglehrer der Fliegerstation Butzweilerhof) ab.
 

Eine US-amerikanische Spad VIII
 
 
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