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4.
Squadron des Australian Flying Corps auf dem Butzweilerhof |
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Eine Fliegereinheit aus Australien in
Cöln
Nachdem
am 11. November 1918 um 11:00 Uhr der Waffenstillstand in Kraft trat,
mussten die preussischen Streitkräfte einen 50 Kilometer breiten Streifen in
östliche Richtung hinter dem Rhein räumen. Die nachrückenden Truppen der
Alliierten besetzten diese Pufferzone. Dazu gehörten auch alle großen Städte
entlang des Rheins und somit auch Köln. Alle militärischen Anlagen waren - im
Gegensatz zum nächsten Weltkrieg der in 21 Jahre später ausbrechen sollte -
alle unbeschädigt. Dazu gehörte auch die
Fliegerstation Butzweilerhof
mit vier Flugzeughallen, einer Werft, Unterkunfts- und Lehrgebäuden, einem
intakten Flugfeld sowie
einem Stabsgebäude und - damals wie heute ganz wichtig - einer Kantine. Die 4th Squadron
des Australien Flying Corps wurde angewiesen diese Fliegerstation bei Köln
zu belegen. Somit war die Squadron die einizge Einheit der Australischen
Armee, die mit in den Brückenkopf Köln verlegt wurde. Dabei übernahmen die
Kameraden (ANZAC) der Neuseeländischen Streitkräfte die Kontrolle des
Bergischen Landes mit dem Hauptquartier in Leverkusen. Zusätzlich waren auch die 43. und 48. Squadron der
Britischen Royal Air Force (RAF) in Köln stationiert. Möglicherweise waren
die Briten auch im Luftschiffhafen Bickendorf untergebracht. Nachdem die RAF
"rüber" auf den Butzweilerhof zog, wurde der Name beibehalten. Dies würde
die, für den Butzweilerhof in Ossendorf, falsche Bezeichnung "Aerodrome
Bickendorf" erklären. Leider gibt es keine
Dokumente die Aufschluss geben wer wo untergebracht war und wie der tägliche
Betrieb aussah. Die 48 Squadron der RAF brachte auch einen kleinen Gast
mit. Diese Geschichte soll aber später erzählt werden.
Die Fliegerstation Butzweilerhof um 1914 -
ab
Dezember 1918 auch als "Aerodrome Bickendorf" bezeichnet. |
Da der Krieg
vorbei war, würde es nicht mehr lange dauern bis es endlich wieder nach
Hause gehen würde. Trotzdem ging der normale Friedensbetrieb einer
Fliegerstationen normal weiter. Die Offiziere waren zu dieser Zeit im
Kaiser-Wilhelm-Hotel am Hansa-Ring /
Kaiser-Wilhelm-Ring in der Innenstadt untergebracht. Unteroffiziere und
Mannschaften wohnten auf dem Butzweilerhof.
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Natürlich dürfte die Stadt für die alliierten
Soldaten von große, Interesse gewesen sein. Vor allem die Soldaten der ANZAC
(Australian and New Zealand Army Corps) dürften sehr großes Interesse an der
Stadt gehabt haben, da man zu dieser Zeit nicht so einfach reisen konnte wie
heute. Daher dürfte der Aufenthalt in Köln bzw. Europa ein einzigartiges
Erlebnis gewesen sein. |
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Bilduntertitel: "Bar in 4th Squa
Headquarter" Ob diese Bar auf dem Butzweilerhof oder im
Hotel Kaiserhof genutzt war ist leider nicht bekannt. |
Ein Australier malte dieses Bild auf die
Wand eines Gebäudes des Aerodrome Bickendorf (Butzweilerhof). Leider
gibt es nur dieses eine Bild. Mit großer Wahrscheinlichkeit befand
sich dieses Gemälde in einem Raum, der von vielen Soldaten
frequentiert wurde wie z.B. die Mannschaftsmesse. |
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Während die Mannschafts- und Unteroffiziers-dienstgrade auf dem
Butzweilerhof untergebracht waren, belegten die Offiziere der 4.th
Squadron des Australien Flying Corps das Hotel Kaiserhof Ecke
Hansaring und (heute)
Hermann-Becker-Str. (Straße in Richtung Mediapark).
Das
Hotel Kaiserhof wurde im 2. Weltkrieg zerstört.
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Offiziere der 4th Squadron des AFC warten
vor ihrer Unterkunft, dem Hotel Kaiserhof am Hansaring, an
einem Leyland-Truck auf den Transport zum Butzweilerhof.
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Die erste alliierte Postflugline im
Rheinland Chaleroi <-> Köln |
Mit der Besetzung des Rheinlands durch alliierte
Truppen aus Großbritannien, Neuseeland und Australien war die 4th Squadron
die einzige Einheit der Australier im Rheinland. Das australische
Hauptquartier der Australier blieb in Charleroi in Belgien. Um weiterhin
Verbindung zwischen Hauptquartier und 4th Squadron zu haben, wurde eine
Luftpostlinie zwischen Charleroi und Köln Butzweilerhof eingerichtet. Mit
großer Wahrscheinlichkeit wurde nicht nur Dienstpost sondern auch Privatpost
für die Soldaten transportiert.
Mit der Durchführung dieser Postfluglinie wurde
die 3rd Squadron des AFG beauftragt. Dazu nutzte man die (ehemaligen) Bomber
vom Typ Royal Aircraft Factory RE.8. Statt Bomben wurden nun Postsäcke
transportiert. Ab Ende Februar 1919 verlegte die EInheit über Southampton
zurück nach Australien. Daher wurde diese Postfluglinie nur bis Ende Februar
1919 betrieben.
Die Briten starteten mit ihrer Postfluglinie für die Rheinarmee erst ab dem
24. Januar 1919 von Folkestone nach Köln auf den Butzweilerhof. Der erste
Pilot mit Luftpost der Royal Air Force, der auf dem Butzweilerhof landete,
war
James Fitzmaurice, der später mit
Ehrenfried Günther Freiherr von Hünefeld und
Hermann
Köhl als erste Europäer von Irland nach Amerika flog.
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Royal Aircraft Factory RE.8 Kennnummer
C2326 direkt vor der Halle III. |
Die RE.8 (Kennnummer C2326) der Royal
Aircraft Factory - hier aus einer anderen Perspektive vor der Halle
III. |
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Königlicher Besuch auf dem Butzweilerhof |
Wie aus den
Erzählungen von Henrie Heremene hervorgeht, besuchte
Prinz Edward - der spätere Edward VIII. - im Rahmen seiner
Inspektionsreise auch die Fliegereinheiten der Britischen Royal Air
Force auf dem Butzweilerhof. Diese Inspektion erlebte Henri bei
seinem Aufenthalt bei der RAF. Dabei fiel er dem Prinzen auch auf.
Da Cöln erst ab dem 6. Dezember von den Alliierten besetzt wurde und
Henrie Heremene am 25. Dezember sich den Australiern anschloss, muss
dieser Besuch zwischen dem 7. und 24. Dezember 1918 statt gefunden
haben.
Leider ist über diesen Besuch nichts
weiter bekannt. Daher ist auch nicht bekannt, ob Prinz Edward zusammen
mit seinem jüngeren Bruder Prinz Albert (Vater von Queen Elisabeth
II) auf dem Butzweilerhof war.
Anmerkung zum Foto rechts:
Im
Februar 1918 meldete sich
Prinz Albert,
der spätere König George VI., zum neu aufgestellten Royal Naval Air
Service und absolvierte dort eine Ausbildung zum Piloten. Die
letzten Wochen des Krieges verbrachte er als Generalsstabsoffizier
im Hauptquartier der Royal Air Force in Nancy. Somit ist es logisch,
dass er auf Grund seines Interesses und seiner Verwendung als
Inspekteur auch die Einheiten der Royal Air Force auf dem
Butzweilerhof inspizierte. |
Prinz Albert von Großbritannien (später König Georg VI., Vater von Queen
Elisabeth II) inspiziert die Australische Fliegereinheit auf dem Butz, da
Australien auch Mitglied des Commenwealth war. Rechts die Halle III,
dahinter die Riesenflugzeughalle. Man beachte das sehr matschige
Vorfeld. Ein eigentliches Rollfeld aus Beton oder Pflastersteinen
wurde erst ca. fünf Jahre später erfunden. |
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Freizeitaktivitäten
Um die Soldaten bei Laune zu halten, gab es diverse Aktivitäten.
Dazu gehörten auch Sportwettkämpfe.
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Ein australischer Teilnehmer des
Hindernisslauf der 4th. Squadron im Rahmen eines Sportmeetings auf
dem Butzweilerhof. |
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Zieleinlauf im Rahmen eines Wettlaufs
auf dem Butzweilerhof. |
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Die Lorry der Squadron wurden für Auflüge nach Köln genutzt. Egal ob
es sich um das Eislaufen im Stadtwald, einen Besuch in der
Innenstadt oder andere Ausflüge gehandelt hat. |
Lesen war ein Zeitvertreib in Köln. Hier Lieutnant J.A. Ellison der
Equipmentofficer (Versorgungsoffizier) der Squadron
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Wahrscheinlich in Köln-Dünnwald auf der
dortigen Schießbahn wurde mit Maschinengewehren zum Training
geschossen. |
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Eislaufen im Stadtwaldgürtel war ein
beliebtes Freizeitvergnügen der Australier.
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So wie vorher ihre deutschen Kameraden "mit der anderen
Feldpostnummer" unternahmen auch die australischen Soldaten Ausflüge
nach Köln. Dieses Foto entstand lt. australischer Bildunterschrift
in Ehrenfeld. |
Ein anderer Zeitvertreib war Schach zu spielen. Hier zwei Lieutnante
der 4th Squadron Lieutnant R. H. Berriman und Lieutnant G. A. Moxham.
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Leutnant E. A. James, Offizier des 4th
Squadron des AFC, beim MG-Schießen. |
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Neben diesen "zivilen" Freizeitgestaltungen hatten die Soldaten jetzt auch
die Möglichkeit die bisher geheimen militärischen Einrichtungen der Festung
Köln zu besichtigt und bestimmt auch zu analysiert und auszuwerten.
Natürlich kam dazu auch ein gewisses berufliches Interesse auf welchem
militärischen Niveau sich der ehemalige Gegner Deutschland damals befand.
Die Luftschiffhalle lag nur ca. 2 Kilometer vom Butzweilerhof entfernt. Die
Stellungen des Festungsrings lagen in direkter Nachbarschaft des Aerodroms
Bickendorf. Der ehemalige Mannschaftsstützpunkt Pesch (siehe Bild unten) lag
sogar direkt auf der Fliegerstation an der Nordgrenze neben der
Riesenflugzeughalle. Da es in Australien solche Festungen nicht gab und die
Fliegereinheit meistens auf freiem Feld stationiert war, dürfte diese Art
der militärischen Befestigung eine interessante Erfahrung gewesen sein. So
wunderten sich die Australier über den gut ausgebauten Ruheraum mit Tischen
und Stühlen im Mannschaftsstützpunkt Pesch. |
Schon zu preussischen Zeiten war der
Standort der Luftschiffhalle Bickendorf geheim, obwohl die 31 Meter
hohe Halle auf weitem Flur stand und am Wochenende von Schaulustigen
umlagert war. Dazu gehörten auch Postkartenhändler, die Postkarten
verkauften, die heute noch erhältlich sind. |
Alleine schon aus Sicherheitgründen war
das Innere der gigantischen Luftschiffhalle für Zivilisten gesperrt. Da
es in Köln seit ca. 1917 keine Luftschiffe mehr gab, war nun ein
freier Zugang - zumindest für Alliierte - möglich. Später wurden
hier Flugzeuge zw. Verschrottung gesammelt. |
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Wahrscheinlich handelt es sich hier um
die Zufahrt des rechtsrheinischen Fort XII in Stammheim. In der
Bildmitte kann man die typische Kaponiere (Kehlgrabenwehr) eines
rechtsrheinischen Forts erkennen. Dieses Fort
wurde in den 1970er Jahren komplett übererdet. |
Damals wie
heute erfreuten sich die Befestigungen des Äußeren Kölner
Festungsrings großer Beliebtheit. Was vorher Sperrgebiet war,
konnte jetzt besichtigt werden. Leider gibt es keine Fotos aus dem
Inneren der Forts.
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Wahrscheinlich handelt es sich hier um
den Munitionsraum Pesch, der auf dem Gelände der Fliegerstation
Butzweilerhof immer noch vorhanden ist. Zum Erstaunen der
Australier hatte dieses Gebäude einen ausgebauten Ruheraum mit
Tischen und Stühlen. |
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Weihnachten auf dem Butzweilerhof Das
erste Weihnachtsfest nach dem großen Krieg sollte festlich begangen
werden. Die Soldaten, die auf dem Butzweilerhof stationiert waren, hatten
den Krieg mehr oder weniger unverletzt überstanden und bald sollte es nach
Hause gehen. Ein Grund mehr dieses Weihnachtsfest groß zu feieren. Dazu
wurde ein großes Menü für alle Soldaten geplant (die Speisenkarte ist
weiter unten aufgelistet). Außerdem wurde ein deutsche Orchester engagiert
um den Abend auch mit schöner Musik zu begehen. Als das alles geplant
wurde, ahnte noch niemand, auch nicht die direkt Beteiligten, dass sich
hier ein schöne Weihnachtsgeschichte anbahnte. |
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Die Menükarte des Weihnachtsmenüs der 4th AFC auf dem
Butzweilerhof. Das Weihnachtsmenü wurde von Mitgliedern des
Geschwaders nach gutem alter Soldatenorganisationstalent aus örtlichen Versorgungsdepots und Kantinen
besorgt. Ein deutsches Orchester spielte zum Mittagessen
englische Melodien und man hatte sogar deutsche Kellner engagiert.
Um die einzelnen Musikstücke zu hören, klicken Sie bitte auf die
unterstrichenen Musiktitel.
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Mechaniker
Messe Bickendorf |
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TOASTS |
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The king |
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Australia & The Home Folks |
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Major Ellis M.C. &
Officers |
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4th. Squadron A.F.C. |
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Australien Forces |
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Fallen Comrades |
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Weihnachtsmenü der Squadron auf dem Butzweilerhof |
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Soup |
Pottage |
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Fish |
Salmon
Croquets |
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Joints |
Roast beef
Horse Radish sauce |
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Poultry |
Rost goose
Rost duck & Apple sauce |
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Sweets |
Plum
pudding Brandy sauce |
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Fruit conserve &
Custard |
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Nuts |
Wine
Spirits Beer Cigars &
Cigarettes |
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Here tho the Good
Rhine wine my boys. Drink it while you may. |
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Die australischen Soldaten |
Die original Bildunterschrift für dieses
Foto lautet: "1919 Members of the 4th Squadron, Australian Flying
Corps, celebrating Foundation Day at Bickendorf Aerodrome"
Allerdings ist nicht ersichtlich, ob es sich um den 1. Januar
(Gründertag 1901) oder den
Australia Day (26. Januar) handelt. Auf Grund der
Räumlichkeiten (Tapete, Tischdesign usw.) ist es auch fraglich, ob
dieser Tag auf dem Butzweilerhof gefeiert wurde oder im Hotel
Kaiserhof am Hansaring, wo die Offiziere der 4th Sqn. untergebracht
waren. |
Die nachfolgenden Bilder zeigen diverse Gruppenaufnahmen der australischen
Soldaten. Heute sind nur noch wenige Namen der Australier bekannt. Der
bekannteste Australier dürfte nicht der des damalige Kommandant sein,
sondern der des Motorenmechaniker Tim Tovell und sein Bruders Ted Tovell.
Trotzdem möchte ich mit diesen Fotos an die Menschen erinnern, die unter
dem Kommand von
Major Alfred William Leslie ELLIS MC (z. Zt. seines Kommandos 24 Jahre
alt), auf dem Butzweilerhof gelebt
haben.
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Gruppenbild mit Flugzeug im Hintergrund
ein zweimotoriges Flugzeug. Aufgenommen in der Halle 1 oder 2 des
Aerodrome Bickendorf. |
Piloten der 4th Sqn vor einem Flugzeug
(möglicherweise eine Spad). Im Hintergrund (links) die
Riesenflugzeughalle, (rechts) die Halle III. |
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Die australischen Captains E. F. "Tabby"
Pflaum, J. W. Wright und Lieutnant E. J. "Jack" Richards auf dem
Butzweilerhof. |
Eine Gruppe von Soldaten vor einer
Flugzeughalle des Aerodrome Bickendorf. |
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Australische Offiziere vor dem Wrack
eines Riesenflugzeug vom Typ
Staaken R XIV R XV,
damals Hightec. |
Soldaten der 4th Sqn vor einem
zweimotorigen Flugzeug (möglicherweise deutsch) vor der Halle III
des Aerodrome Bickendorf. |
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Der letzte Flug der 4th Squadron des
Australian Flying Corps in Europa, der im Januar 1919 auf dem
Butzweilerhof statt fand. |
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Das Kaiser-Wilhelm-Denkmal am
Kaiser-Wilhelm-Ring mit dem Kaiser-Wilhelm-Hotel im Hintergrund, in
dem die Offiziere des AFC untergebracht waren. |
Einen
kleinen Streich zum Abschied
Einen letzten Gruß vor der Rückreise nach Australien wollten die
Offiziere des AFC den Kölner noch hinterlassen.
Vor dem Hotel stand eine Statue von
Kaiser Wilhelm hoch zu Roß..... |
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In der
letzten Nacht vom 26. auf den 27. Februar, möglichweise nach einer feuchtfröhlichen
Abschiedsfeier, wurde die Statue von Kaiser-Wilhelm etwas
umdekoriert und beschriftet.
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Nachdem der Streich der Australier öffentlich wurde, musste die Kölner
Feuerwehr am nächsten Tag mit einem Leiterwagen anrücken und den Kaiser
von seiner Verzierung befreien. Zu dieser Uhrzeit dürften sich die
Australier bereits am Butzweilerhof gesammelt haben um im Convoy in
Richtung Le Havre zu fahren. Die majestätstreuen Kölner dürften nicht
amüsiert gewesen sein. .... |
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Offiziere der befreundeten Britischen
Roxal Air Force verabschieden ihre Kameraden aus Australien auf dem
Butzweilerhof vor dem ehemaligen Stabsgebäude. Links eine Ecke
der Kfz-Halle. |
Zurück nach Hause
Am 27. Februar 1919 war es dann soweit, die Fliegereinheit hatte ihre Sachen
gepackt um zurück nach Hause zw. Demobilisierung verlegt
zu werden. Die Einheiten der Britischen Royal Air Force, die seit Anfang
Dezember auf dem Butzweilerhof stationiert waren, übernahmen nun den ganzen
Butzweilerhof. Sie zogen erst am 31. Januar 1926 ab.
Im März 1919 kehrte die Einheit nach Großbritannien zurück, blieb eine
Zeitlang in der Nähe von Southampton und startete am 6.
Mai mit dem Truppentransporter „Kaisar-i-Hind“ die Rückreise nach
Australien. Die 4th Squadron kam am 16. Juni 1919 in Melbourne an und wurde
anschließend aufgelöst.
Während Offiziere der RAF die Kameraden aus Australien
verabschieden, stehen neben dem Stabsgebäude die gepackten
Lorrys um die Soldaten über Malmedy nach Le Havre zu transportieren. |
Vier Lorry der 4th. Squadron der
Australien Flying Corps vor der Kfz-Halle der Fliegerstation
Butzweilerhof bzw. Aerodrome Bickendorf. |
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27. Februar 1919 - Der Convoy der 4th
Squadron sammelt sich in Köln-Bickendorf an der Einmündung zur
Venloerstraße. Im Hintergrund ist die Rückseite der Luftschiffhalle
zu sehen, rechts der Bahndamm. Diese Straße ich heute nicht mehr
vorhanden. Die heutige Mathias-Brüggen-Str. befindet sich links
außerhalb des Fotos. |
Die
Rückfahrt lief über Düren, Stolberg, Eupen, Malmedy, Namur, Maubeuge
und Amiens bis zum Zielort Le Havre. Dabei darf man nicht vergessen, dass
diese Autofahrt Ende Februar / Anfang März 1919 in offenen Lkws statt fand, als die
Winter noch kalt waren. Diese Lkws bzw. Lorrys hatten serienmäßig keine
Frontscheiben. |
Eupen |
Auf der Fahrt von Köln nach England. |
Malmedy |
Namur |
Die Einschiffung auf den Dampfer
"Lorina" in Richtung Southampton sowie "Kaisar-I-Hind "
nach Mebourne sollte spannend werden. Die gesamte Squadron war aktiv an
einem Fall von Schmuggel beteiligt. Aber auf Grund guter
Vorbereitung und der Kameradschaft der gesamten Squadron gelang
der Coup. Aber dazu später mehr.
Am 6. Mai 1919 ging es,
zusammen mit den Squadron No. 2, 3, 5, 6, 7 und 8, dann auf dem
Dampfer "Kaisar-I-Hind " nach Melbourne. In Australien wurde die
4th Squadron des AFC im Juni 1919 in
Melbourne demobilisiert.
Anmerkung: Der
britische Dampfer Lorina (1578 BRT) wurde am 29. Mai 1940 bei
Kampfhandlungen zur Evakuierung alliierter Soldaten aus Dünkirchen
von der deutschen Luftwaffe versenkt. |
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Wieder in Dienst gestellt
Die
4th Squadron wurde 1937 und 1940 als
No. 4 Squadron RAAF wieder mobilisiert und kam 1942 als Aufklärungs- und
Gefechtsfeldunter-stützungseinheit in Neu Guinea zum Einsatz.. Nach dem Krieg
wurde die 4th Squadron 1948 wieder aufgelöst, um am 2. Juli 2009 erneut in
Dienst gestellt zu werden. Seitdem wird die
4th Squadron mit ihrem Wahlspruch
"Cooperate to Strike"
zur Unterstützung von
Fliegerleitoffizieren bei Luftangriffen und als Fliegereinheit des Army
Special Operations Command eingesetzt.
Auch die neu 4th Squadron blieb ihren
ehemaligen Mitgliedern treu. Dazu später mehr.
Das hier rechts veröffentlichte Video
zeigt eine Parade am neuen
RAAF-Standort Williamtown. |
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