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     Flughafen Köln Butzweilerhof

 

   
    
Welche Punkte haben im Einzelnen zum Ende des Butzweilerhofs geführt?

Von 1986 - 1996 gab es auf dem Butzweilerhof das Luftfahrtmuseum Butzweilerhof, das mit rein ehrenamtlicher Arbeit die Geschichte der Kölner Luftfahrt einer breiten Öffentlichkeit vorstellt. Aus dieser Gruppe spaltete sich Dr. Edgar Mayer ab, um in den Räumlichkeiten des ehemaligen Flughafens eine Stiftung zu gründen um den Butzweilerhof zu renovieren. Allerdings verhinderte das sehr
ausgeprägte Geltungsbedürfnis des nun auf dem Butzweilerhof ansässigen, "Präsidenten" der Stiftung Butzweilerhof Dr. Edgar Meyer, dass sich auf dem Butzweilerhof eine große Gruppe von Freunden des Butzweilerhofs bilden konnte. Für ihn war der Butzweilerhof nur Mittel zur Selbstdarstellung. Er verstand es, Ehrenamtler, die Interesse an der Luftfahrtgeschichte und an der Mitarbeit zur Renovierung des Butzweilerhofs hatten, zu vergraulen, sobald sie selber die Initiative oder das Wort ergriffen. Für ihn war es wichtig, dass er im Vordergrund stand. Alles und jeder in der Aufarbeitung der Kölner Luftfahrtgeschichte, wo er keinen Einfluss ausüben konnte um seine Person in den Vordergrund zu stellen, wurde bekämpft. In einer Großgruppe der Kölner Technikgeschichte, in der die Stiftung Butzweilerhof nur eine unter vielen gewesen wäre, hätte er nicht die Position gehabt wie in seiner kleinen Stiftung. Dadurch war es für den Eigentümer Standort Köln-Immobilien (SKI) GmbH als Eigentümer und Vermieter leicht, Einfluss auf eine mögliche kritische Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung Butzweilerhof (Mieter) bzgl. der zukünftigen Bebauung des Areals zu nehmen und die Stiftung mundtot zu machen.
Auf Grund der eigenen Art und Weise des Herrn Dr. Mayer bestand verständlicherweise bei Politik und Verwaltung keine große Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit, wobei der Bürger sich hier, unter der Vorraussetzung, dass bei der Stadt Köln Interesse und Verantwortungsbewußtsein an der Stadtgeschichte bestehende würde, eine vorrausschauende Handlungsweise erwarten konnte. 

In Köln gibt es immer noch interessantes Material zur Geschichte der Kölner Luftfahrt, dass bei Privatpersonen oder in Firmenarchiven lagert. Nachdem mich Firmenmitarbeiter und Privatpersonen, die vorher Dr. Mayer kennen gelernt hatten, mich zu meiner Verbindung zur Stiftung Butzweilerhof ausgefragt hatten - wobei ich mich immer von Dr. Mayer distanzierte - wurden mir die Informationen immer gerne ausgehändigt. Allerdings baten die Firmen und Privatleute immer darum, dass weder Dr. Mayer noch die Stiftung Butzweilerhof je das Material bekommen sollten.

Es darf dabei aber auch nicht vergessen werden, dass durch die Arbeit der Stiftung Butzweilerhof wesentliche Teile des Butzweilerhofs wie z.B. die Empfangshalle, das Hauptportal, der Postbereich, das ehemalige Cafe sowie die ehemaligen Büros der Flughafenleitung renoviert wurden, um der Öffentlichkeit zu zeigen, was für ein Schmuckstückchen der Butzweilerhof darstellt.
Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Dr. Mayer führt Frau Becker-Korb die Stiftung weiter. Im dieser Zeit fanden diverse Veranstaltungen wie z. B. Führungen, Tanzveranstaltungen und private Feiern statt. Auch konnte man zu dieser Zeit auf dem Butzweilerhof heiraten. Die Stiftung sorgte dafür, dass in den  Gebäude des Butzweilerhofs immer wieder Veranstaltungen verschiedener Art durchgeführt wurden.
  
In den Jahren 2005 und 2008 wurde das Projekt durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit ca. 800.000,- € gefördert.


        
Ein weiterer Punkt für das Ende des Butzweilerhofs war das mangelnde historische Interesse der Stadt Köln hier vor allem der Politik an ihrer eigenen Stadtgeschichte. Der Butzweilerhof war der luftfahrthistorisch bedeutendste Flughafen Deutschlands. Andere Städte hätten aus diesem Standort etwas besonderes gemacht, wie man am Beispiel Tempelhof sehr gut sehen kann. Aber in der Kölner Politik und Verwaltung besteht ein großes Maß an Ideen- und Gedankenlosigkeit zur Darstellung und Vermarktung der Kölner Stadtgeschichte.
 
Die Bedeutung der Kölner Luftfahrt im nationalen Vergleich 
Die Bedeutung der Kölner Luftfahrt im nationalen Vergleich.
Die dunkelblau gefärbten Kapitel haben sich auf dem Butzweilerhof ereignet.
 
Zum Missmanagement der Kölner Stadtge-schichte können noch andere Punkte genannt werden wie z.B. der Zustand der Kölner Festungsringe, des ältesten Fußballstadions Deutschland, die Otto-Gasmotorenfabrik - Wiege des Verbrennungsmotors und des Ohmschen Gesetz und viele, viele andere Punkte. In Riehl wurde der Monheimer Hof (erbaut 1860 erste Schule von Riehl) abgerissen, weil seitens des Stadtkonservators ein Interesse bestand. Dieses Amt hat auch die Unterschutzstellung der Kaserne Boltensternstraße (heute Sozial-Betriebe Köln GmbH), die um 1910 erbaut wurden mit der Begründung abgelehnt, dass  nicht mehr genug Bausubstanz vorhanden sei. Im Januar 2016 wurde ein Haus, dass 1910 erbaut wurde, abgerissen. Der Fliegerhorst Ostheim, heute ein Krankenhaus, erbaut 1937, hat keinen Denkmalschutz.  
In diesem Zusammenhang ist es doch interessant, dass im Kölner Kulturamt fünf Referate für Kunst (Bildende Kunst, Künstlerische Fotografie, Medienkunst, Neue Medien und Literatur, Förderung von Atelierräumen; Interkulturelle Kunstprojekte; Musik; Popkultur und Filmkultur; Tanz und Theater) arbeiten, aber kein Referat für Stadtgeschichte.
 
- Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass der Landschaftsverband Rheinland, dessen Augenmerk nach eigenen Aussagen auf der Rheinischen Kultur liegt, großes Interesse an einem nationalen Denkmal wie dem Butzweilerhof haben sollte. Der Kölner Stadtanzeiger zitiert dazu in seinem Artikel "„Regionale 2010“ Am Butzweilerhof wird restauriert" vom 23.08.2009 den Regionale-Geschäftsführer Reimar Molitor: „Es ist eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler im nordwestlichen Bereich von Köln, das aber auch weit über die Grenzen der Stadt einfach ein Begriff ist.“. Zu dieser Zeit wurde der Butzweilerhof vom LVR im Rahmen der regionale2010 unter der Bezeichnung "#39 Flughafen Butzweilerhof" zu einem förderungswürdigen Projekt in der Kategorie B erklärt. Die Innitiative Butzweilerhof schreibt ein halbes Jahr später auf ihrer Webseite am 7. 1. 2010 unter der Überschrift "20,8 Millionen Euro für den Butzweilerhof", dass der Butzweilerhof Ende Dezember 2009 die höchste Stufe "Kategorie A" bekommen hat und damit durch diese Bewertung als „besonders förderungswürdig“ eine umfangreiche Unterstützung möglich ist.
Die Finanzierung der regionale2010 wurde an den Eigentümer Standort Köln-Immobilien (SKI) GmbH gekoppelt. Nachdem die EU aber verfügt hat, dass ein Unternehmen wie eine Stadtsparkasse keine Immobilienfirma wie die Standort Köln-Immobilien (SKI) GmbH betreiben darf, musste der Butzweilerhof an die Stadt Köln verkauft werden, verfielen diese Gelder. Es ist doch merkwürdig, dass die Finanzierung für ein angeblich so wichtiges Projekt wie den Butzweilerhof an eine Privatfirma gebunden wurde. 
Lt. Aussage von Mitgliedern des LVR konnte/wollte die Stadt Köln den benötigten finanziellen Eigenanteil nicht aufbringen, womit auch die Finanzierung durch den LVR eingestellt wurde. Somit verschwand der Butzweilerhof still und heimlich aus der regionale2010.

Wie hier nachgelesen werden kann, gab es 2009 sogar einen notariel erstellten Gesellschaftervertrag zwischen dem LVR, der Stadt Köln, der Stiftung Butzweilerhof, dem Flughafen Köln/Bonn sowie der SKI über eine Gesellschaft "Butzweilerhof Köln gemeinnützige GmbH". Das Ganze verlief dann im Sand - zumindest ist nichts öffentlich bekannt was aus dieser GmbH wurde bzw. warum das Projekt nicht weiter entwickelt wurde.
 
Technikmuseum KölnAm 4. Juli 2012 wurde dem LVR das Konzept des Technikmuseums Köln vorgestellt. Hier war eine Kooperation mit der Stadt Köln (Gebäude Butzweilerhof), LVR (Finanzierung) und Technikmuseum Köln (Dokumente, Fachliche Beratung und Exponate) angedacht. Angedacht war eine Mischung aus Museum, Veranstaltungsraum und Abeitsbeschaffungsmaßnahmen für Jugendliche. Der LVR Fachbereichsleiter Regionale Kulturarbeit Dr. Norbert Kühn erklärte zum Schluss des Gesprächs, dass der Quadratmeterpreis für ein Museum zwischen 3000.- und 6000,- € liegen würde. Auch erklärte er, wenn sich das Technikmuseum finanziell mit dem LVR auf Augenhöhe befinden würde, könnte sich das Technikmuseum Köln gerne wieder beim LVR melden. Damit war das Gespräch beendet.
Dazu zwei Anmerkungen:
1) Wenn das Technikmuseum mit dem LVR finanziell auf Augenhöhe ist, wofür würden wir sonst den LVR brauchen?
2) Der LVR hat zwar Geld, aber weder Exponate, Dokumente oder Fachwissen zur Kölner Technikgeschichte. Somit kann der LVR kein Technik- und damit Kulturmuseum einrichten. NRW ist ein Industrieland und in Köln wurden zwei weltweit bedeutende Erfindungen gemacht: das Gesetz des elektrischen Widerstand R=U/I (Innenstadt Nähe Dom) und der Otto-Motor (Kunibertsviertel). Sollte da nicht ein größeres Interesse zu erwarten sein?
Weitere Erfindungen finden Sie hier: "Die Technikgeschichte der Stadt Köln"
Somit hatte der Butzweilerhof aber auch die Kölner Technikgeschichte also auch hier eine wichtige Stütze verloren.

Die angedachte museale Darstellung der Kölner Luftfahrtgeschichte in Kooperation von Stadt Köln, LVR  und Stiftung Butzweilerhof konnte man nur als  sehr simpel bezeichnen -> "LVR-Netzwerk-Projekt Butzweilerhof". Leider wurden nicht alle Seiten dieses Konzept veröffentlicht. Vielleicht wurden diese wenig tragbaren und unattraktiven Konzepte auch nur deshalb entwickelt um festzustellen, dass die Stadt sich bemüht hat, dass aber kein überzeugendes Konzept gefunden wurde. Somit blieb der der Stadt ja "leider" nichts anderes übrig als das Angebot der Firma Motorword Rheinland anzunehmen und den Butzweilerhof zu verkaufen. Ein Schelm wer Arges denkt.....
Milena Karabaic  - Leiterin des LVR-Dezernat 9 - Kultur und Landschaftliche Kulturpflege erklärte schriftlich, dass die Stadt Köln, die SKI und die Region Köln/Bonn e.V. nicht die notwendigen Mittel für die Realisierung einer Ausstellung aufbringen konnten.
Anmerkung: "konnten" oder "wollten"?
Die Kölnische Rundschau warnt  im Artikel "Ärmel hoch" vom 27.8.2011, dass Mittel des Landes NRW für den Butzweilerhof in Höhe von 12 Millionen Euro verloren gehen, wenn die Stadt Köln nicht eigene Mittel bereit stellt. 
  
Ausstellungskonzept des Landschaftsverband Rheinland zur Geschichte der Kölner Luftfahrt und dem ButzweilerhofAnmerkungen zum Ausstellungskonzept "LVR-Netzwerk-Projekt Butzweilerhof":
Bild links: Der rote Bereich zeigt den Platzbedarf (nur Parterre) den das Ausstellungskonzept der Firma Atelier Brückner GmbH im Auftrag des LVR vorgesehen hatte. Dazu kommen noch einmal Flugzeugsilhouetten oder Nachbauten auf der Außenfläche.
Luftfahrtmuseen in anderen Städten und Ländern nehmen ganze Flugzeughallen und Außenflächen ein. Für die Luftfahrtausstellung Köln auf dem luftfahrt- historisch bedeutendsten Flughafen Deutschlands wurde nur ein Bruchteil vorgesehen. Die Frage bleibt offen, was damals mit der restlichen Fläche bzw. Flugzeughallen passieren sollte. Die Ausstellungsfläche (rot markiert) für eine Ausstellung zur Luftfahrt beträgt nur ca. 950 m². Dabei nehmen ein Parcour mit Flugzeugmodellen sowie Sitzreihen von Flugzeugen unterschiedlicher Epochen jeweils ca. 1/3 der Gesamtfläche einnehmen. (Wie bei jeder Ausstellung zu sehen ist, versuchen Besucher immer wieder - trotz "Bitte nicht berühren"-Schilder - Propeller anzustoßen. Somit hätte man am ersten Tag schon mit Schäden an den Modellen rechnen können.)
 
Ausstellungskonzept des Landschaftsverband Rheinland LVR zum ButzweilerhofDer Parcour der Flugzeugsitzreihen (ca. 140 m²) hat i. B. auf den Lernfaktor auch kein großes Potential, nimmt aber viel Platz ein. Wobei noch nicht einmal die interessanteste Sitzreihe in den Tragflächen der Junkers G 38 hier ausgestellt werden sollte. Ca. 55 m² sollten für die Ausstellung von Ballonmemorabila genutzt werden. Von dieser ohnehin schon sehr kleinen Ausstellung sollten nur noch ca. 210 m² für die Darstellung der umfangreichen Geschichte der Kölner Luftfahrt genutzt werden. Diese Miniausstellung sollte, wie man in der Powerpoint-Präsentation "ausstellungskonzept_butzweilerhof.ppt" (Folie 4) sehen kann, auch nur aus Bildern bestehen.
In anderen Medien wurde berichtet, dass die Ju 52 des "Vereins der Freunde historischer Luftfahrzeuge Mönchengladbach" in Halle 1 ausgestellt werden sollte. Nachdem sich auf dem Butzweilerhof aber nichts tat, nahm der Verein von dieser Idee Abstand. Die Kölner Rundschau berichtete darüber unter der Überschrift: "Tante Ju fliegt an Köln vorbei". Diese Ju 52 steht heute in Mönchengladbach, hat dort einen eigenen neu errichteten Hangar - der Hugo Junkers Hangar - und ist ein Publikumsmagnet.
Auch sollte eine Art Luftfahrtausstellung im Turm der Luftaufsicht (erbaut 1935/36, dauernd fälschlicherweise als "Tower" bezeichnet) ausgestellt werden.
Anmerkung: Flugzeuge im Außenbereich verwittern sehr schnell und benötigen so eine personalintensive und damit teure Pflege. Die Farbe wird blass, Kunststoff wird brüchig und Diebstahl zw. Vandalismus ist vorprogrammiert. Was die Flugzeuge (Modelle oder Silhouetten) in diesem Konzept vor dem Hauptportal bedeuten sollen, ist unklar und sieht mehr nach Aktionismus aus, als nach ernst gemeintem Museumsbetrieb. Natürlich standen hier unter dem Adler am Hauptportal keine Flugzeuge. 
"Masse zieht Masse an". Die Frage ist also, ob eine so kleine Ausstellung die nötigen Besuchermassen angezogen hätte, um einen rentablen Betriebs aufrecht zu halten. Die Antwort ist ein eindeutiges "Nein". Somit kann seitens der Stadt Köln und des LVR glaubhaft erklärt werden, dass ein Konzept leider nicht funktionieren würde.... „Ein Schuft, wer Böses dabei denkt.“
 
Der Bebauungsplan Nr. 6250/04-00-01 der am 26. Juni 2006 vom Kölner Stadtrat beschlossen wurde, ließ sowohl eine externe hohe Wohnbebauung als auch eine direkte Bebauung des denkmalgeschützten Flughafenareals zu. Somit war auch das Ende der Flughafenarchitektur besiegelt. Ein Höhenkonzept, um dem Turm der Luftaufsicht seinen Charakter zu sichern, war nicht vorgesehen. Angeblich musste IKEA-Am Butzweilerhof (erbaut um 2008) auf den typischen Ikea-Turm verzichten, um Rücksicht auf das Denkmal bzw. den Turm der Luftaufsicht zu nehmen. In der nächsten Zeit werden dort Mietshäuser gebaut, die an diese Höhe heranreichen oder sogar überschreiten. Somit kann Ikea den Turm eigentlich doch aufbauen.


       
Hier soll an das Lied der Bläck Fööss "Heimweh in Kölle" erinnert werden.

Wenn ich Dich so besinn,
froch ich mich mott dat sin
wat se us Dir jemaat
schön im Jroßformat
Wie han se Dich doch entstellt.
ohne Sinn un mit veel Jeld
ich denke noch am Eng wet Dir dat Kleid wet eng wat se Dir verpass
Do brochst mir ja nix zo erkläre,
luure Dich doch bloss ens richtig an.
Do mööts Dich langsam wirklich wehre
Die machen sons wigger in ihrem Wahn.
(Refrain)
Loss Dir vun keinem jett verzälle,
do bes doch alt jenoch ming Kölle
Denn sonst hammer mer irjendwann
und dat mät uns bang
Heimweh in Kölle.

Is denn en Stadt noch jesund, wenn in ihrem Hätz kein Minsch mih wonnt,
nur dä Rummel am Dag
un ausjestorven en d'r Naach.
Is dat alles nix mie wät wat an Stadt sympathisch määt.
Wo es et hin ding Jemööt do staatse Frau
Se han uns lang jenoch belooge
met Klüngelei sich sat jemaat
ob die im Root jet noh uns froche
wat han se jeschwad und wat jebracht.
Refrain, Refrain
Die einseitige Interessenslage des Baudezernenten bezieht sich nur auf Wohnbebauung. Dass zu einer schönen Stadt aber auch kulturelle EInrichtungen und markante Gebäude gehören, die auch Freiräume brauchen um zu wirken, interessiert dort niemanden. Sogar der historische Grüngürtel weckt Begehrlichkeiten. Köln war einmal eine schöne Stadt. Viele Jugendstilbauten wurden in den 1970er Jahren abgerissen. In den letzten Jahrzehnten wurden von der Politik Architekturen ausgewählt und genehmigt, die sehr schlicht und einfallslos, dafür aber wahrscheinlich billig waren. Beispiele an exponierten Stellen: Neubau am Rudolfplatz und das neue Stadtmuseum am Roncalliplatz.
Hat Köln mit seiner 2000 Jahre alten Geschichte so etwas verdient?
 
Nachdem der Verein Technikmuseum Köln das "Konzept Technikmuseum Köln" (die Flughafengebäude sollen als Museumsgebäude genutzt werden) vorgestellt hatte, erklärte der damalige Baudezernent Bernd Streitberger (CDU) am 4. Januar 2012 vor Zeugen: "So lange ich in Köln etwas zu sagen habe, wird es hier kein Technikmuseum geben!"
 
Im Rahmen eines Vortrags der CDU-Ehrenfeld zu Bauprojekten im Bezirk Ehrenfeld erklärte sein Nachfolger Baudezernent Höing, angesprochen auf den Butzweilerhof: "Es bleibt noch genug vom Butzweilerhof übrig." Sehen Sie dazu bitte die Animation im Kapitel "Ausdehnung und Niedergang des Butzweilerhof".
 
In der Ausgabe vom 11. Januar 2010 schrieb der Kölner Stadtanzeiger: Zitat: " ... von denen sich die Stadtsparkasse Köln-Bonn auf Druck der Europäischen Union trennen muss. ... Für 14,2 Millionen erwirbt die Kommune die Butzweilerhof KG und die Butzweilerhof Verwaltung GmbH, deren Aufgabe die Entwicklung des Gewerbe- und Wohnviertels Am Butzweilerhof ist."
Spätestens jetzt  hätte die Stadt Köln also eingreifen und aus dem noch vorhandenen Rest des Butzweilerhofs ein, dem Areal entsprechendes Gebiet, entwickeln können. Aber dazu bestand bei der Stadt Köln in Politik und Verwaltung kein Interesse.

Nach der Jubiläumsveranstaltung der EASA am 18. Oktober 2013 im Spanischen Bau wurde die Wirtschaftsdezernentin Ute Berg (SPD) auf das von Privatleuten geplantes Technikmuseum Köln angesprochenen und um einen Termin gebeten. Die Dame lachte nur, drehte sich um und ging weg.
Anmerkung:
- Das Technikmuseum Sinsheim ist ein großer Publikumsmagnet mit entsprechendem wirtschaftlichem Erfolg auch für die Stadt Sinsheim.
- Frau Berg möchte Köln als Hochtechnikstandort entwickeln. Aber woher soll der Nachwuchs kommen, wenn das Interesse nicht so früh wie möglich geweckt wird?
 

Sammlungen die aus Kölner verschwunden sind:
So wie beim Luftfahrtmuseum Butzweilerhof wurden in den letzten Jahren immer wieder bedeutende Sammlungen in andere Städte abgegeben weil Politik und Verwaltung kein Interesse daran zeigten.
Hier ein paar Beispiele:

- Der Ankauf der umfangreichen Sammlung des Kölners Erich Schröder zur Kölner Luftfahrtgeschichte wurde nach dessen Tod vom Historischen Archiv mit der Begründung abgelehnt, dass das Archiv genug Material hat. Eine Sichtung der Sammlung fand nie statt.
Anmerkung: Herr Schröder hatte, im Gegensatz zum Historischen Archiv, seltene Dokumente. Auch war seine Sammlung um ein Vielfaches größer als die Sammlung des Historischen Archivs. Die Sammlung Schröder wurde dann an unbekannt verkauft.

- Das ehemalige Luftfahrtmuseum Butzweilerhof hat jahrelang versucht in Köln ein Gebäude oder Grundstück zu bekommen um dort ein neues Luftfahrtmuseum einzurichten. Dies Museumsleute wurde laufen, u. a. vom Ex-Wirtschaftsdeternent Otto Fruhner, vertröstet. Die Flugzeugsammlung musste dann an andere Museen abgegeben werden, die Papierdokumente lagern in einer Fabrik bei Euskirchen. Viele Exponate sind verloren gegangen.

- Das Museum für Lackkunst in Münster wurde aus den Sammlungen von zwei Kölner Industriellen gegründet. Nachdem die Stadt Köln kein Interesse an diesen Sammlungen zeigte, wurde 1990 in Münster diese Museum in einer repräsentativen Stadtvilla gegründet. Ein Mitglied des Kölner Rats soll noch gespottet haben, ob man die Lackdosen für Herbol vielleicht noch verkaufen sollte.

- Die Sammlung eines Kölner Zollbeamten zu verschiedenen Exponaten der Kölner Zollgeschichte fand in der Stadt Köln kein Interesse. Deshalb wurde die Sammlung an das Zollmuseum in Hamburg abgegeben.
 
- Eine Sammlung zur Geschichte der preussischen Festung Köln wurde an das Archiv der Deutschen Gesellschaft für Festungsforschung e.V. in Jülich übergeben, damit es die Stadt Köln nicht bekommt.

- Ein Stadthistoriker überlegt z. Zt. (2019) seine Sammlung zu schreddern, damit sie nicht an die Stadt Köln geht.

- Die Sammlung zum Leben und zur Arbeit von Pater Paul Schulte wurde an das Museum des Ordens der Oplaten in Österreich gegeben, da man in Köln kein Interesse an diesem Thema hat.
 
- Die Sammlung der Stiftung Butzweilerhof, mit Nachlässen von Kölner Luftfahrtpionieren, wurde nach der Ablehnung durch die Stadt Köln an das Technikmuseum Berlin übergeben und ist damit für die Forschung zur Kölner Luftfahrtgeschichte verloren.
Lesen Sie dazu den Artikel: "Technikmuseum statt Stadtarchiv - Geschichte des Butz geht nach Berlin" von Dieter Brühl.
 
- Auf Grund des Umgangs der Stadt Köln mit dem Butzweilerhof, wurde der Nachlass der Kunstflugmeisterin Liesel Bach, der von der Stiftung Butzweilerhof bewahrt wurde, von einer Verwandten Liesel Bachs an das Technikmuseum Berlin übergeben.
 
- Die Fotosammlung (ca. 2 m Fotoalben) eines Kölner Hobbyfotografen mit sehr guten s/w-Fotos historischer Fabrikanlagen, Bahnhöfen und Privathäusern aus dem Raum Köln - Solingen, wurde aus dem Papiermüll gerettet. Eine Konservatorin erklärte, das es sich um exzellente Fotos mit sehr guten Beschreibungen handeln würde. Aber weder das Archiv des Landeskonservators ("kein Platz") noch das Rheinische Bildarchiv ("zu viel Arbeit") wollten die Sammlung übernehmen. Daraufhin wurde die Sammlung an einen privaten Verein außerhalb von Köln übergeben.
 
- Eine große Sammlung zur Kölner Technikgeschichte mit einzigartigen Exponaten wird seit 2018 Stück für Stück verkauft.
 
- Der international bekannte Kölner Maler Friedel Wülfing wollte der Stadt Köln drei seiner vier Bilder zur Geschichte der Kölner Luftfahrt schenken. Das Stadtmuseum lehnt die Annahme der Bilder ab, da es "sich nicht um eine authentisches Geschichtszeugnis handelt, sondern um eine heutige Illustration einer damaligen Situation". Seit die Stiftung Butzweilerhof die Nachlässe zur Kölner Luftfahrt an das Technikmuseum Berlin gegeben hat (die Stadt Köln hatte kein Interesse) sind die Gemälde verschwunden.
Anmerkung: In der Ausstellung "Köln 1914 – Metropole im Westen" wurde ein Gemälde des Malers André Brauch zur Festung Köln gezeigt, dass ca. drei Jahre jünger ist.
Hier die drei Gemälde von Friedel Wülfing zur Geschichte der Kölner Luftfahrt
  
 
Ein Gemälde, von dem ich leider keine Fotografie habe, zeigt eine Junkers Ju 52 die über die Altstadt von Köln fliegt.
  
Heinkel He 70 über dem Flughafen Köln Butzweilerhof Otto Könnecke startet Heinkel He 70 auf dem Flughafen Köln Butzweilerhof über Indien nach New York.
 
- Der bekannte Kölner Maler Siegfried Glos hat in zwanzig Jahren einen Bilderzyklus von 57 Gemälde erstellt, die das mittelalterliche Köln bzw. Ansichten der einzelnen Stadtore zeigen. Nachdem er sich entschloss in seinem Atelier Führungen für Publikum durchzuführen, stiegen die Besucherzahlen fast exponential an. Die Kölner sind begeistert. Nach einem Beitrag der WDR-Lokalzeit Köln konnte das Historische Archiv mit seinen gesamten Gemälden die bisher best besuchte Sonderausstellung durchführen. Durch die Corona-Krise und dem damit verbundenen Veranstaltungsverbot, konnten keine Führungen mehr durchgeführt werden. Somit entfielen auch benötigte Einnahmen. Mit Hinweis auf diese Erfolge und der Bitte um Hilfe mit dem Angebot der Übernahme seiner Sammlung, bekam er vom Historischen Archiv nur er eine Liste von Organisationen, die Künstler unterstützen. Das Kölnische Stadtmuseum hat NIE Interesse an seiner Sammlung gezeigt. Es gibt keine Sammlung, die so anschaulich die Stadtmauer zeigt wie er sie gemalt hat. Siegfried Glos hat mit seiner Arbeit wesentlich dazu beigetragen die Geschichte der Kölner Stadtmauer anschaulich zu zeigen. Damit verbunden ver-Siegfried Glos das alte Köln Gemälde der mittelalterlichen Stadtmauerstehen die Kölner Bürger jetzt auch, welchen Verlust wir durch den Abriss der Stadtmauer erlitten haben. Das Desinteresse der Verantwortlichen ist daher mehr als nur "verwunderlich". Auf Grund finanzieller Engpässe ist Siegfried Glos nun gezwungen Bilder zu verkaufen. Somit ist die Sammlung unvollständig und für die Nachwelt verloren. Was aus den restlichen Gemälde wird, ist nicht bekannt..
 Das ehemalige Luftfahrtmuseum Butzweilerhof war bisher die beste Einrichtung um die Geschichte der Kölner Luftfahrt einer breiten Bevölkerung näher zu bringen. Neben einer beachtlichen Sammlung von Flugzeugen wurden im Museum auch Nachlässe von Kölner Flugpionieren abgegeben. Das Museum veranstaltete unter anderem auch Führungen für Kinder aus Tschernobyl, Blinde, Schulen, Bürgervereine, Soldaten, ausländische Gäste oder Firmen.
Nach einer Mieterhöhung auf ca. 7000,- DM 1996 musste das ehrenamtlich betriebene  Museum schließen und den Butzweilerhof verlassen. Daraufhin suchte der Verein in Köln ein neues Areal, um ein neues Luftfahrtmuseum aufzubauen. Allerdings wurde der Verein von der Stadt Köln bzw. dem damaligem Baudezernenten Fruhner immer wieder vertröstet. Die Flugzeuge mussten dann an andere Museen wie z. B. das Luftfahrt- und Technik-Museum Merseburg und Privatleute abgegeben werden. Die Dokumentensammlung wie z. B. die umfangreiche Foto- sammlung, Nachlässe und andere Dokumente wurden für ein paar Jahre in Hangelar deponiert und dann in einer Scheune bei Euskirchen gelagert.

Im Lauf der ganzen traurigen Entwicklung zeigte sich immer wieder, dass die Stadt Köln nie Interesse am Butzweilerhof hatte. Auch der Umgang mit andere Kapiteln der Kölner Stadtgeschichte zeigt immer wieder, dass Köln sich als Kunststadt, nicht aber als Stadt mit zweitausend Jahre Stadtgeschichte sieht. Belege dafür finden sich in den Protokollen des Kulturausschuss sowie der Organisation des Kulturdezernats, wo nur Abteilungen für die Künste zu finden sind, nicht aber für Stadtgeschichte. Auch der traurige Zustand von historischen Gebäuden der Stadtgeschichte spricht für sich.
 
Drei-Königs-Tafel KölnIn der Vorlage 0543/2020 vom 17.3.2020 für den Ausschuss für Anregung und Beschwerde erklärt der Stadtkonservator, Zitat: "...Der Stadt-konservator kann seinerseits wenig zur Frage der Außendarstellung beitragen, verweist aber darauf, dass an den Denkmälern seit 1950 die sogen. "Drei-Kronen-Tafeln" angebracht wurde...."
Anmerkung: Somit sind diese Tafeln 70 (!) Jahre alt.
 
Nachlässe in Form von Büchern zur Kölner Stadtgeschichte, die an die Stadt Köln übergeben werden, werden aufgelöst, indem sich Mitarbeiter Bücher mit nach Hause nehmen können. Der Rest wird weg geschmissen.
Private Sammlungen von Kölner Stadthistorikern werden nicht aufgekauft. Somit bleibt dem Sammler, der viel Zeit und privates Geld in seine Sammlung gesteckt hat, nichts anderes übrig, als seine Sammlung der Stadt zu schenken, wenn er möchte, dass sie erhalten bleibt. Wobei das Stadtarchiv auch aussondert......


Am 21. Oktober 2015 übergab der scheidende Oberbürgermeister Jürgen Roters, bezeichnender Weise an seinem letzten Amtstag, den Bauvorbescheid an die Motorworld Rheinland. Im Rahmen dieser Veranstaltung erklärte OB Roters, nach Aussage einer Augenzeugin, dass die Stadt Köln den Butzweilerhof nie haben wollte.
 
So wie der Name Konrad Adenauer (CDU) für den Aufbau des Flughafens Köln-Butzweilerhof steht, wird der Name Jürgen Roters (SPD) für das Ende dieser luftfahrthistorisch bedeutendsten Flughafenanlage Deutschlands stehen.


       
Bebauung Flugfeld Berlin-Tempelhof Bebauung Flugfeld Köln Butzweilerhof
Bebauung Flugfeld Berlin-Tempelhof
Durch Volksentscheid erhalten.
Aufnahme von Dezember 2016
Bebauung Flugfeld Köln Butzweilerhof
die restliche Fläche wird gerade bebaut.
Aufnahme von Dezember 2015
Ein weiterer wichtiger Punkt, der zum Ende des Butzweilerhofs führte, war die rücksichtslose Vermarktung des Areals durch den neuen Eigentümer Standort Köln-Immobilien (SKI) GmbH und deren Geschäftsführer Helmut Raßfeld, eine Tochter der Stadtsparkasse KölnBonn. Nach und nach wurde das Areal zerstückelt und verkauft. Im Juni 2003 fand ein städtebauliches Planungsgutachten der SKI GmbH statt, der aber auch nur Entwürfe für die Bebauung des Geländes lieferte. Größere Freiflächen, um der Architektur des Flughafenensemble zur Geltung kommen zu lassen, waren nicht vorgesehen.
Im Rahmen der regionale 2010 sorgte dieser Herr dafür, dass die Abwicklung der Gelder nur über seine Person abgewickelt werden konnten. Die Gelder wurden nie abgerufen obwohl der Butzweilerhof in die höchste Kategorie kam.
Der damalige Geschäftsführer der Standort Köln-Immobilien (SKI) GmbH Helmut Raßfeld wurde von mindestens drei Interessensgruppen (Luftfahrtmuseum Butzweilerhof, Unternehmer und Millionär Hermann Josef Falkenstein "Der Butzweilerhof muss ein Luftfahrtmuseum werden" und Technikmuseum Köln) zum Verkaufspreis des Butzweilerhofs gefragt. Sie bekamen aber trotz Nachfrage nie eine Antwort dieses Herrn. Bei Anrufen war er nicht zu erreichen, ein Rückruf fand, trotz mehrfacher Bitte um Rückruf, nie statt.
 
Abbruch des historischen Rollfeld Köln Butzweilerhof
Abbruch des historischen Rollfeld Flughafen Köln Butzweilerhof

Helmut Raßfeld ist auch verantwortlich für die Reduzierung des Denkmalschutz und somit Abriss des historischen Rollfeld um 50%. Später wurde er als Geschäftsführer der Butzweilerhof Nicolaus Otto GmbH & Co. KG  vorgestellt, die in enger Kooperation mit der Motorworld Rheinland für die umfangreiche und rücksichtslosen An- und Umbauten an den historrischen Flughafengebäuden verantwortlich ist. Die An- und Umbauten zeigen wieder einmal eindeutig, dass es der Firma nicht um die Darstellung von Geschichte geht, sondern rein nur um Profitmaximierung. Wer Interesse an Geschichte hat, respektiert auch historische Gebäude. Das ist hier, wie jeder sehen kann, nicht der Fall. Ein Verantwortungsbewusstsein für historische Zeugnisse, wie es die vielen Ehrenamtler bewiesen, gibt es hier nicht. Es zählte nur das Geld.

Bild unten: Bebauung des ehemaligen Rollfeld im Dezember 2016 - Bitte klicken Sie für eine größere Ansicht auf das Bild.
Nachdem 2018 hier das Kölner Arbeitsamt eröffnet wurde, ist auch diese Sicht verbaut.
Bebauung des historischen Flughafen Köln Butzweilerhof


        
In gelb und rot sind hier die von der Motorworld Rheinland erstellten Bauten eingezeichnet. Auch die Grünfläche vor dem Verwaltungsgebäude wird wegfallen.
Eigentum verpflichtet. Während sich überall in Deutschland Investoren ihrer Verantwortung für historische  Gebäude bewusst sind, kann man nicht sagen, dass dies bei der Motorworld Rheinland auch so gesehen wird. Diese Firma kauft historische Gebäude wie den Butzweilerhof oder auch den Schwesterflughafen Böblingen auf, um dort eine Mischung aus Nobelgarage für Oldtimer, Verkauf und Reparatur von hochpreisigen Autos und Gastronomie zu betreiben.
In einer Präsentation der Firma Motorworld wurden historische Gebäude gezeigt, die die Firma gekauft hat. Bei jedem Gebäude waren irgend welche Anbauten zu sehen ohne die angeblich ein kostendeckender Betrieb nicht möglich sein. Das eine Firma Gewinne erwirtschaften muss, steht außer Frage. Aber müssen Gewinnen so erzielt werden, dass Gebäude ohne technische Notwendigkeiten erweitert werden, um mehr als 100% Gewinn zu erzielen?
Neben den Steuervergünstigungen für Altbauten dürfte die Firma auch diverse Abbschreibungen auf Grund der Baumaßnahmen haben. Auf lange Sicht ist der Butzweilerhof also ein Schnäppchen.
Diese Firma wirbt auch mit der Geschichte des Butzweilerhofs, allerdings wird auf deren Webseite die Geschichte mit großen Fehlern wieder gegeben. Soviel zum Interesse an Geschichte.
Wie sich der Besucherverkehr (Zitat "Mittlerweile zieht es 500.000 Besucher pro Jahr an. „Wir hoffen, dass wir das in Köln auch erreichen“, sagt Krupp") in Zukunft auf das Areal auswirken wird, wurde bisher von niemandem beantwortet. 500.000 Besucher pro Jahr entspricht 1370 Besuchern pro (365) Tag. Dabei muss man bedenken, dass diese Zahlen rein rechnerisch zu sehen sind. Besucherzahlen schwanken je nach Wetter, Jahrszeit und Wochentag. Auch wurden bei dieser Berechnung keine Feiertage mitgerechnet. Ein solches Unternehmen wird auch Außenveranstaltungen anbieten. Also auch hier wird bei einem Oldtimertreffen zusätzlicher Autoverkehr anfallen. Zusätzlich muss natürlich der Verkehr des umliegenden Wohn- und Gewerbegebiets eingerechnet werden. Hier wird die Stadt Köln oder besser - die Bewohner der umliegenden Wonhäuser - also nach Beendigung der Baumaßnahmen, vor vollendete Tatsachen gestellt. Ob dieses Verkehrsaufkommen bei der Vergabe der Betriebs- und Baugenehmigug berücksichtigt wurde, ist nicht bekannt.
In der Kooperation zwischen Motorworld Rheinland und der Butzweilerhof Nicolaus Otto Park GmbH & Co. KG wird damit geworben, dass die Kölner Automobilgeschichte veröffentlicht werden soll. Das ist ausdrücklich zu begrüßen. Guckt man sich aber Texte der Firma mit Hinweisen auf die Geschichte des Butzweilerhofs an, ist doch erheblicher Zweifel an deren historischer Sorgfalt angesagt. Auch wenn man sich die Fotos des Schwesterflughafens in Böblingen ansieht, erkannt man, dass in dieser Glitzerwelt der Charme der historischen Architektur aber auch der interessanten Flughafengeschchte verloren gegangen ist.
 
Wer wirklich Respekt vor Geschichte hat, geht nicht so mit Gebäuden um wie es die Firma Motorworld zeigt.
Als einer der Geschäftsführer wird Helmut Raßfeld auf der Webseite dieser Firma benannt, der das Areal Butzweilerhof schon zerstückelt und verkaufte ohne die Historie und auch Architektur zu beachten, wie hier oben im Kapitel beschrieben. Dabei ging es so wie hier mit den historischen Gebäuden NUR um Geld.


       
Während in Berlin die Bürger für ihren alten Flughafen Tempelhof demonstrierten um das alte Flugfeld als Park zu erhalten, herrschte in Köln, nicht nur beim Butzweilerhof, großes Unwissen um diese historischen Gebäuden und die Geschichte des Butzweilerhofs. Dies hat verschiedenen Gründe. Auf Grund der Lage der historischen Gebäude in einer Kaserne war der direkte Zutritt nicht so einfach möglich. Auch war es für die kleine Stiftung Butzweilerhof nicht möglich Großveranstaltungen durchzuführen. Eine Zusammenarbeit mit anderen Gruppen, um einen solchen Veranstaltungstag durchzuführen, wurde von Herrn Dr. Mayer nicht gewünscht (s. o.).  Eine umfangreiche Ausstellung zur Geschichte der Kölner Luftfahrt fand nur im Luftfahrtmuseum Butzweilerhof statt, dass aber 1996 nach zehn Jahren leider schließen musste. Das Historische Luftfahrtarchiv Köln bot Vorträge und Ausstellungen an, diese Ausstellungen konnten auf Grund mangelnder Räumlichkeiten aber nur an einzelnen Tagen im Jahr, außerhalb des Butzweilerhofs, durchgeführt werden. Eine (kleine) Ausstellung konnte im generell zu kleinen Kölnischen Stadtmuseum nicht präsentiert werden.
Generell sieht man anhand des Umgangs der Stadt Köln (Politik und Verwaltung) mit der Stadtgeschichte, dass die eigene reiche Stadtgeschichte als ungeliebtes und lästiges Erbe angesehen wird. Insgesamt ist die Darstellung der Kölner Stadtgeschichte ein Desaster. Ein intensives Marketing um zweitausend  Jahre Stadtgeschichte als Tourismusziel darzustellen, findet nicht statt. (Kultur)-Politiker, auf diese Misere angesprochen, sind erstaunt und bitten dann um Infomaterial. Nachdem sie das Infomaterial zugeschickt bekommen haben, hört man nichts mehr von Ihnen.

Man kann also sagen: es ist alles schief gelaufen, was schief laufen konnte


        
Horst Stern zum Thema Naturschutz. Das Zitat passt aber auch sehr gut zum (Kölner) Denkmalschutz.

"Wer niemals, inmitten der freien Natur, mit dem Rücken an der Wand einer jener Betonburgen des anlagesüchtigen Großkapitals stand, im Stich gelassen vom Gesetz, ausmanövriert von der Politik, mit keiner anderen Waffe mehr als seinem Zorn, der, meine Damen und Herren, hat das bittere Geschäft des Naturschutzes niemals wirklich betrieben."
Horst Stern
(Dieses Zitat können Sie im Podcast des WDR zu seinem 95 Geburtstag ab timecode 3:40 hören.)

Bild unten:
Aufnahme vom Oktober 2017.
Rechts im Bild das fünfstöckige Motel der Motorworld im Bau.
Links im Bild Wohnhäuser die fast gleich hoch oder höher sind als der Turm des Luftaufsicht.

Neubauten und Motel am Butzweilerhof Oktober 2017
  
   
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