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Flughafen Köln Butzweilerhof | |||||||
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Welche Punkte haben im Einzelnen zum
Ende des Butzweilerhofs geführt? Von 1986 - 1996 gab es auf dem Butzweilerhof das Luftfahrtmuseum Butzweilerhof, das mit rein ehrenamtlicher Arbeit die Geschichte der Kölner Luftfahrt einer breiten Öffentlichkeit vorstellt. Aus dieser Gruppe spaltete sich Dr. Edgar Mayer ab, um in den Räumlichkeiten des ehemaligen Flughafens eine Stiftung zu gründen um den Butzweilerhof zu renovieren. Allerdings verhinderte das sehr ausgeprägte Geltungsbedürfnis des nun auf dem Butzweilerhof ansässigen, "Präsidenten" der Stiftung Butzweilerhof Dr. Edgar Meyer, dass sich auf dem Butzweilerhof eine große Gruppe von Freunden des Butzweilerhofs bilden konnte. Für ihn war der Butzweilerhof nur Mittel zur Selbstdarstellung. Er verstand es, Ehrenamtler, die Interesse an der Luftfahrtgeschichte und an der Mitarbeit zur Renovierung des Butzweilerhofs hatten, zu vergraulen, sobald sie selber die Initiative oder das Wort ergriffen. Für ihn war es wichtig, dass er im Vordergrund stand. Alles und jeder in der Aufarbeitung der Kölner Luftfahrtgeschichte, wo er keinen Einfluss ausüben konnte um seine Person in den Vordergrund zu stellen, wurde bekämpft. In einer Großgruppe der Kölner Technikgeschichte, in der die Stiftung Butzweilerhof nur eine unter vielen gewesen wäre, hätte er nicht die Position gehabt wie in seiner kleinen Stiftung. Dadurch war es für den Eigentümer Standort Köln-Immobilien (SKI) GmbH als Eigentümer und Vermieter leicht, Einfluss auf eine mögliche kritische Öffentlichkeitsarbeit der Stiftung Butzweilerhof (Mieter) bzgl. der zukünftigen Bebauung des Areals zu nehmen und die Stiftung mundtot zu machen. Auf Grund der eigenen Art und Weise des Herrn Dr. Mayer bestand verständlicherweise bei Politik und Verwaltung keine große Bereitschaft zu einer Zusammenarbeit, wobei der Bürger sich hier, unter der Vorraussetzung, dass bei der Stadt Köln Interesse und Verantwortungsbewußtsein an der Stadtgeschichte bestehende würde, eine vorrausschauende Handlungsweise erwarten konnte. In Köln gibt es immer noch interessantes Material zur Geschichte der Kölner Luftfahrt, dass bei Privatpersonen oder in Firmenarchiven lagert. Nachdem mich Firmenmitarbeiter und Privatpersonen, die vorher Dr. Mayer kennen gelernt hatten, mich zu meiner Verbindung zur Stiftung Butzweilerhof ausgefragt hatten - wobei ich mich immer von Dr. Mayer distanzierte - wurden mir die Informationen immer gerne ausgehändigt. Allerdings baten die Firmen und Privatleute immer darum, dass weder Dr. Mayer noch die Stiftung Butzweilerhof je das Material bekommen sollten. Es darf dabei aber auch nicht vergessen werden, dass durch die Arbeit der Stiftung Butzweilerhof wesentliche Teile des Butzweilerhofs wie z.B. die Empfangshalle, das Hauptportal, der Postbereich, das ehemalige Cafe sowie die ehemaligen Büros der Flughafenleitung renoviert wurden, um der Öffentlichkeit zu zeigen, was für ein Schmuckstückchen der Butzweilerhof darstellt. Nach dem altersbedingten Ausscheiden von Dr. Mayer führt Frau Becker-Korb die Stiftung weiter. Im dieser Zeit fanden diverse Veranstaltungen wie z. B. Führungen, Tanzveranstaltungen und private Feiern statt. Auch konnte man zu dieser Zeit auf dem Butzweilerhof heiraten. Die Stiftung sorgte dafür, dass in den Gebäude des Butzweilerhofs immer wieder Veranstaltungen verschiedener Art durchgeführt wurden. In den Jahren 2005 und 2008 wurde das Projekt durch die Deutsche Stiftung Denkmalschutz mit ca. 800.000,- € gefördert. |
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Ein weiterer Punkt für das Ende des Butzweilerhofs war das
mangelnde historische Interesse der Stadt Köln
hier vor allem der Politik
an ihrer eigenen Stadtgeschichte. Der Butzweilerhof war der
luftfahrthistorisch bedeutendste Flughafen Deutschlands. Andere Städte
hätten aus diesem Standort etwas besonderes gemacht, wie man am Beispiel
Tempelhof sehr gut sehen kann. Aber in der Kölner
Politik und Verwaltung besteht ein großes Maß an Ideen- und
Gedankenlosigkeit zur Darstellung und Vermarktung der Kölner
Stadtgeschichte.
In diesem Zusammenhang ist es doch interessant, dass im Kölner Kulturamt fünf Referate für Kunst (Bildende Kunst, Künstlerische Fotografie, Medienkunst, Neue Medien und Literatur, Förderung von Atelierräumen; Interkulturelle Kunstprojekte; Musik; Popkultur und Filmkultur; Tanz und Theater) arbeiten, aber kein Referat für Stadtgeschichte. - Eigentlich könnte man davon ausgehen, dass der Landschaftsverband Rheinland, dessen Augenmerk nach eigenen Aussagen auf der Rheinischen Kultur liegt, großes Interesse an einem nationalen Denkmal wie dem Butzweilerhof haben sollte. Der Kölner Stadtanzeiger zitiert dazu in seinem Artikel "„Regionale 2010“ Am Butzweilerhof wird restauriert" vom 23.08.2009 den Regionale-Geschäftsführer Reimar Molitor: „Es ist eines der bedeutendsten Kulturdenkmäler im nordwestlichen Bereich von Köln, das aber auch weit über die Grenzen der Stadt einfach ein Begriff ist.“. Zu dieser Zeit wurde der Butzweilerhof vom LVR im Rahmen der regionale2010 unter der Bezeichnung "#39 Flughafen Butzweilerhof" zu einem förderungswürdigen Projekt in der Kategorie B erklärt. Die Innitiative Butzweilerhof schreibt ein halbes Jahr später auf ihrer Webseite am 7. 1. 2010 unter der Überschrift "20,8 Millionen Euro für den Butzweilerhof", dass der Butzweilerhof Ende Dezember 2009 die höchste Stufe "Kategorie A" bekommen hat und damit durch diese Bewertung als „besonders förderungswürdig“ eine umfangreiche Unterstützung möglich ist. Die Finanzierung der regionale2010 wurde an den Eigentümer Standort Köln-Immobilien (SKI) GmbH gekoppelt. Nachdem die EU aber verfügt hat, dass ein Unternehmen wie eine Stadtsparkasse keine Immobilienfirma wie die Standort Köln-Immobilien (SKI) GmbH betreiben darf, musste der Butzweilerhof an die Stadt Köln verkauft werden, verfielen diese Gelder. Es ist doch merkwürdig, dass die Finanzierung für ein angeblich so wichtiges Projekt wie den Butzweilerhof an eine Privatfirma gebunden wurde. Lt. Aussage von Mitgliedern des LVR konnte/wollte die Stadt Köln den benötigten finanziellen Eigenanteil nicht aufbringen, womit auch die Finanzierung durch den LVR eingestellt wurde. Somit verschwand der Butzweilerhof still und heimlich aus der regionale2010. Wie hier nachgelesen werden kann, gab es 2009 sogar einen notariel erstellten Gesellschaftervertrag zwischen dem LVR, der Stadt Köln, der Stiftung Butzweilerhof, dem Flughafen Köln/Bonn sowie der SKI über eine Gesellschaft "Butzweilerhof Köln gemeinnützige GmbH". Das Ganze verlief dann im Sand - zumindest ist nichts öffentlich bekannt was aus dieser GmbH wurde bzw. warum das Projekt nicht weiter entwickelt wurde. Am 4. Juli 2012 wurde dem LVR das Konzept des Technikmuseums Köln vorgestellt. Hier war eine Kooperation mit der Stadt Köln (Gebäude Butzweilerhof), LVR (Finanzierung) und Technikmuseum Köln (Dokumente, Fachliche Beratung und Exponate) angedacht. Angedacht war eine Mischung aus Museum, Veranstaltungsraum und Abeitsbeschaffungsmaßnahmen für Jugendliche. Der LVR Fachbereichsleiter Regionale Kulturarbeit Dr. Norbert Kühn erklärte zum Schluss des Gesprächs, dass der Quadratmeterpreis für ein Museum zwischen 3000.- und 6000,- € liegen würde. Auch erklärte er, wenn sich das Technikmuseum finanziell mit dem LVR auf Augenhöhe befinden würde, könnte sich das Technikmuseum Köln gerne wieder beim LVR melden. Damit war das Gespräch beendet. Dazu zwei Anmerkungen: 1) Wenn das Technikmuseum mit dem LVR finanziell auf Augenhöhe ist, wofür würden wir sonst den LVR brauchen? 2) Der LVR hat zwar Geld, aber weder Exponate, Dokumente oder Fachwissen zur Kölner Technikgeschichte. Somit kann der LVR kein Technik- und damit Kulturmuseum einrichten. NRW ist ein Industrieland und in Köln wurden zwei weltweit bedeutende Erfindungen gemacht: das Gesetz des elektrischen Widerstand R=U/I (Innenstadt Nähe Dom) und der Otto-Motor (Kunibertsviertel). Sollte da nicht ein größeres Interesse zu erwarten sein? Weitere Erfindungen finden Sie hier: "Die Technikgeschichte der Stadt Köln" Somit hatte der Butzweilerhof aber auch die Kölner Technikgeschichte also auch hier eine wichtige Stütze verloren. Die angedachte museale Darstellung der Kölner Luftfahrtgeschichte in Kooperation von Stadt Köln, LVR und Stiftung Butzweilerhof konnte man nur als sehr simpel bezeichnen -> "LVR-Netzwerk-Projekt Butzweilerhof". Leider wurden nicht alle Seiten dieses Konzept veröffentlicht. Vielleicht wurden diese wenig tragbaren und unattraktiven Konzepte auch nur deshalb entwickelt um festzustellen, dass die Stadt sich bemüht hat, dass aber kein überzeugendes Konzept gefunden wurde. Somit blieb der der Stadt ja "leider" nichts anderes übrig als das Angebot der Firma Motorword Rheinland anzunehmen und den Butzweilerhof zu verkaufen. Ein Schelm wer Arges denkt..... Milena Karabaic - Leiterin des LVR-Dezernat 9 - Kultur und Landschaftliche Kulturpflege erklärte schriftlich, dass die Stadt Köln, die SKI und die Region Köln/Bonn e.V. nicht die notwendigen Mittel für die Realisierung einer Ausstellung aufbringen konnten. Anmerkung: "konnten" oder "wollten"? Die Kölnische Rundschau warnt im Artikel "Ärmel hoch" vom 27.8.2011, dass Mittel des Landes NRW für den Butzweilerhof in Höhe von 12 Millionen Euro verloren gehen, wenn die Stadt Köln nicht eigene Mittel bereit stellt. Anmerkungen zum Ausstellungskonzept "LVR-Netzwerk-Projekt Butzweilerhof": Bild links: Der rote Bereich zeigt den Platzbedarf (nur Parterre) den das Ausstellungskonzept der Firma Atelier Brückner GmbH im Auftrag des LVR vorgesehen hatte. Dazu kommen noch einmal Flugzeugsilhouetten oder Nachbauten auf der Außenfläche. Luftfahrtmuseen in anderen Städten und Ländern nehmen ganze Flugzeughallen und Außenflächen ein. Für die Luftfahrtausstellung Köln auf dem luftfahrt- historisch bedeutendsten Flughafen Deutschlands wurde nur ein Bruchteil vorgesehen. Die Frage bleibt offen, was damals mit der restlichen Fläche bzw. Flugzeughallen passieren sollte. Die Ausstellungsfläche (rot markiert) für eine Ausstellung zur Luftfahrt beträgt nur ca. 950 m². Dabei nehmen ein Parcour mit Flugzeugmodellen sowie Sitzreihen von Flugzeugen unterschiedlicher Epochen jeweils ca. 1/3 der Gesamtfläche einnehmen. (Wie bei jeder Ausstellung zu sehen ist, versuchen Besucher immer wieder - trotz "Bitte nicht berühren"-Schilder - Propeller anzustoßen. Somit hätte man am ersten Tag schon mit Schäden an den Modellen rechnen können.) Der Parcour der Flugzeugsitzreihen (ca. 140 m²) hat i. B. auf den Lernfaktor auch kein großes Potential, nimmt aber viel Platz ein. Wobei noch nicht einmal die interessanteste Sitzreihe in den Tragflächen der Junkers G 38 hier ausgestellt werden sollte. Ca. 55 m² sollten für die Ausstellung von Ballonmemorabila genutzt werden. Von dieser ohnehin schon sehr kleinen Ausstellung sollten nur noch ca. 210 m² für die Darstellung der umfangreichen Geschichte der Kölner Luftfahrt genutzt werden. Diese Miniausstellung sollte, wie man in der Powerpoint-Präsentation "ausstellungskonzept_butzweilerhof.ppt" (Folie 4) sehen kann, auch nur aus Bildern bestehen. In anderen Medien wurde berichtet, dass die Ju 52 des "Vereins der Freunde historischer Luftfahrzeuge Mönchengladbach" in Halle 1 ausgestellt werden sollte. Nachdem sich auf dem Butzweilerhof aber nichts tat, nahm der Verein von dieser Idee Abstand. Die Kölner Rundschau berichtete darüber unter der Überschrift: "Tante Ju fliegt an Köln vorbei". Diese Ju 52 steht heute in Mönchengladbach, hat dort einen eigenen neu errichteten Hangar - der Hugo Junkers Hangar - und ist ein Publikumsmagnet. Auch sollte eine Art Luftfahrtausstellung im Turm der Luftaufsicht (erbaut 1935/36, dauernd fälschlicherweise als "Tower" bezeichnet) ausgestellt werden. Anmerkung: Flugzeuge im Außenbereich verwittern sehr schnell und benötigen so eine personalintensive und damit teure Pflege. Die Farbe wird blass, Kunststoff wird brüchig und Diebstahl zw. Vandalismus ist vorprogrammiert. Was die Flugzeuge (Modelle oder Silhouetten) in diesem Konzept vor dem Hauptportal bedeuten sollen, ist unklar und sieht mehr nach Aktionismus aus, als nach ernst gemeintem Museumsbetrieb. Natürlich standen hier unter dem Adler am Hauptportal keine Flugzeuge. "Masse zieht Masse an". Die Frage ist also, ob eine so kleine Ausstellung die nötigen Besuchermassen angezogen hätte, um einen rentablen Betriebs aufrecht zu halten. Die Antwort ist ein eindeutiges "Nein". Somit kann seitens der Stadt Köln und des LVR glaubhaft erklärt werden, dass ein Konzept leider nicht funktionieren würde.... „Ein Schuft, wer Böses dabei denkt.“ Der Bebauungsplan Nr. 6250/04-00-01 der am 26. Juni 2006 vom Kölner Stadtrat beschlossen wurde, ließ sowohl eine externe hohe Wohnbebauung als auch eine direkte Bebauung des denkmalgeschützten Flughafenareals zu. Somit war auch das Ende der Flughafenarchitektur besiegelt. Ein Höhenkonzept, um dem Turm der Luftaufsicht seinen Charakter zu sichern, war nicht vorgesehen. Angeblich musste IKEA-Am Butzweilerhof (erbaut um 2008) auf den typischen Ikea-Turm verzichten, um Rücksicht auf das Denkmal bzw. den Turm der Luftaufsicht zu nehmen. In der nächsten Zeit werden dort Mietshäuser gebaut, die an diese Höhe heranreichen oder sogar überschreiten. Somit kann Ikea den Turm eigentlich doch aufbauen. |
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Hat Köln mit seiner 2000 Jahre alten Geschichte so etwas verdient? Nachdem der Verein Technikmuseum Köln das "Konzept Technikmuseum Köln" (die Flughafengebäude sollen als Museumsgebäude genutzt werden) vorgestellt hatte, erklärte der damalige Baudezernent Bernd Streitberger (CDU) am 4. Januar 2012 vor Zeugen: "So lange ich in Köln etwas zu sagen habe, wird es hier kein Technikmuseum geben!" Im Rahmen eines Vortrags der CDU-Ehrenfeld zu Bauprojekten im Bezirk Ehrenfeld erklärte sein Nachfolger Baudezernent Höing, angesprochen auf den Butzweilerhof: "Es bleibt noch genug vom Butzweilerhof übrig." Sehen Sie dazu bitte die Animation im Kapitel "Ausdehnung und Niedergang des Butzweilerhof". In der Ausgabe vom 11. Januar 2010 schrieb der Kölner Stadtanzeiger: Zitat: " ... von denen sich die Stadtsparkasse Köln-Bonn auf Druck der Europäischen Union trennen muss. ... Für 14,2 Millionen erwirbt die Kommune die Butzweilerhof KG und die Butzweilerhof Verwaltung GmbH, deren Aufgabe die Entwicklung des Gewerbe- und Wohnviertels Am Butzweilerhof ist." Spätestens jetzt hätte die Stadt Köln also eingreifen und aus dem noch vorhandenen Rest des Butzweilerhofs ein, dem Areal entsprechendes Gebiet, entwickeln können. Aber dazu bestand bei der Stadt Köln in Politik und Verwaltung kein Interesse. Nach der Jubiläumsveranstaltung der EASA am 18. Oktober 2013 im Spanischen Bau wurde die Wirtschaftsdezernentin Ute Berg (SPD) auf das von Privatleuten geplantes Technikmuseum Köln angesprochenen und um einen Termin gebeten. Die Dame lachte nur, drehte sich um und ging weg. Anmerkung: - Das Technikmuseum Sinsheim ist ein großer Publikumsmagnet mit entsprechendem wirtschaftlichem Erfolg auch für die Stadt Sinsheim. - Frau Berg möchte Köln als Hochtechnikstandort entwickeln. Aber woher soll der Nachwuchs kommen, wenn das Interesse nicht so früh wie möglich geweckt wird? |
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Nach einer Mieterhöhung auf ca. 7000,- DM 1996 musste das ehrenamtlich betriebene Museum schließen und den Butzweilerhof verlassen. Daraufhin suchte der Verein in Köln ein neues Areal, um ein neues Luftfahrtmuseum aufzubauen. Allerdings wurde der Verein von der Stadt Köln bzw. dem damaligem Baudezernenten Fruhner immer wieder vertröstet. Die Flugzeuge mussten dann an andere Museen wie z. B. das Luftfahrt- und Technik-Museum Merseburg und Privatleute abgegeben werden. Die Dokumentensammlung wie z. B. die umfangreiche Foto- sammlung, Nachlässe und andere Dokumente wurden für ein paar Jahre in Hangelar deponiert und dann in einer Scheune bei Euskirchen gelagert. Im Lauf der ganzen traurigen Entwicklung zeigte sich immer wieder, dass die Stadt Köln nie Interesse am Butzweilerhof hatte. Auch der Umgang mit andere Kapiteln der Kölner Stadtgeschichte zeigt immer wieder, dass Köln sich als Kunststadt, nicht aber als Stadt mit zweitausend Jahre Stadtgeschichte sieht. Belege dafür finden sich in den Protokollen des Kulturausschuss sowie der Organisation des Kulturdezernats, wo nur Abteilungen für die Künste zu finden sind, nicht aber für Stadtgeschichte. Auch der traurige Zustand von historischen Gebäuden der Stadtgeschichte spricht für sich. In der Vorlage 0543/2020 vom 17.3.2020 für den Ausschuss für Anregung und Beschwerde erklärt der Stadtkonservator, Zitat: "...Der Stadt-konservator kann seinerseits wenig zur Frage der Außendarstellung beitragen, verweist aber darauf, dass an den Denkmälern seit 1950 die sogen. "Drei-Kronen-Tafeln" angebracht wurde...." Anmerkung: Somit sind diese Tafeln 70 (!) Jahre alt. Nachlässe in Form von Büchern zur Kölner Stadtgeschichte, die an die Stadt Köln übergeben werden, werden aufgelöst, indem sich Mitarbeiter Bücher mit nach Hause nehmen können. Der Rest wird weg geschmissen. Private Sammlungen von Kölner Stadthistorikern werden nicht aufgekauft. Somit bleibt dem Sammler, der viel Zeit und privates Geld in seine Sammlung gesteckt hat, nichts anderes übrig, als seine Sammlung der Stadt zu schenken, wenn er möchte, dass sie erhalten bleibt. Wobei das Stadtarchiv auch aussondert...... Am 21. Oktober 2015 übergab der scheidende Oberbürgermeister Jürgen Roters, bezeichnender Weise an seinem letzten Amtstag, den Bauvorbescheid an die Motorworld Rheinland. Im Rahmen dieser Veranstaltung erklärte OB Roters, nach Aussage einer Augenzeugin, dass die Stadt Köln den Butzweilerhof nie haben wollte. So wie der Name Konrad Adenauer (CDU) für den Aufbau des Flughafens Köln-Butzweilerhof steht, wird der Name Jürgen Roters (SPD) für das Ende dieser luftfahrthistorisch bedeutendsten Flughafenanlage Deutschlands stehen. |
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Im Rahmen der regionale 2010 sorgte dieser Herr dafür, dass die Abwicklung der Gelder nur über seine Person abgewickelt werden konnten. Die Gelder wurden nie abgerufen obwohl der Butzweilerhof in die höchste Kategorie kam. Der damalige Geschäftsführer der Standort Köln-Immobilien (SKI) GmbH Helmut Raßfeld wurde von mindestens drei Interessensgruppen (Luftfahrtmuseum Butzweilerhof, Unternehmer und Millionär Hermann Josef Falkenstein "Der Butzweilerhof muss ein Luftfahrtmuseum werden" und Technikmuseum Köln) zum Verkaufspreis des Butzweilerhofs gefragt. Sie bekamen aber trotz Nachfrage nie eine Antwort dieses Herrn. Bei Anrufen war er nicht zu erreichen, ein Rückruf fand, trotz mehrfacher Bitte um Rückruf, nie statt.
Helmut Raßfeld ist auch verantwortlich für die Reduzierung des Denkmalschutz und somit Abriss des historischen Rollfeld um 50%. Später wurde er als Geschäftsführer der Butzweilerhof Nicolaus Otto GmbH & Co. KG vorgestellt, die in enger Kooperation mit der Motorworld Rheinland für die umfangreiche und rücksichtslosen An- und Umbauten an den historrischen Flughafengebäuden verantwortlich ist. Die An- und Umbauten zeigen wieder einmal eindeutig, dass es der Firma nicht um die Darstellung von Geschichte geht, sondern rein nur um Profitmaximierung. Wer Interesse an Geschichte hat, respektiert auch historische Gebäude. Das ist hier, wie jeder sehen kann, nicht der Fall. Ein Verantwortungsbewusstsein für historische Zeugnisse, wie es die vielen Ehrenamtler bewiesen, gibt es hier nicht. Es zählte nur das Geld. |
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Bild unten: Bebauung des ehemaligen Rollfeld im Dezember 2016 - Bitte klicken Sie für eine größere Ansicht auf das Bild. Nachdem 2018 hier das Kölner Arbeitsamt eröffnet wurde, ist auch diese Sicht verbaut. |
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In einer Präsentation der Firma Motorworld wurden historische Gebäude gezeigt, die die Firma gekauft hat. Bei jedem Gebäude waren irgend welche Anbauten zu sehen ohne die angeblich ein kostendeckender Betrieb nicht möglich sein. Das eine Firma Gewinne erwirtschaften muss, steht außer Frage. Aber müssen Gewinnen so erzielt werden, dass Gebäude ohne technische Notwendigkeiten erweitert werden, um mehr als 100% Gewinn zu erzielen? Neben den Steuervergünstigungen für Altbauten dürfte die Firma auch diverse Abbschreibungen auf Grund der Baumaßnahmen haben. Auf lange Sicht ist der Butzweilerhof also ein Schnäppchen. Diese Firma wirbt auch mit der Geschichte des Butzweilerhofs, allerdings wird auf deren Webseite die Geschichte mit großen Fehlern wieder gegeben. Soviel zum Interesse an Geschichte. Wie sich der Besucherverkehr (Zitat "Mittlerweile zieht es 500.000 Besucher pro Jahr an. „Wir hoffen, dass wir das in Köln auch erreichen“, sagt Krupp") in Zukunft auf das Areal auswirken wird, wurde bisher von niemandem beantwortet. 500.000 Besucher pro Jahr entspricht 1370 Besuchern pro (365) Tag. Dabei muss man bedenken, dass diese Zahlen rein rechnerisch zu sehen sind. Besucherzahlen schwanken je nach Wetter, Jahrszeit und Wochentag. Auch wurden bei dieser Berechnung keine Feiertage mitgerechnet. Ein solches Unternehmen wird auch Außenveranstaltungen anbieten. Also auch hier wird bei einem Oldtimertreffen zusätzlicher Autoverkehr anfallen. Zusätzlich muss natürlich der Verkehr des umliegenden Wohn- und Gewerbegebiets eingerechnet werden. Hier wird die Stadt Köln oder besser - die Bewohner der umliegenden Wonhäuser - also nach Beendigung der Baumaßnahmen, vor vollendete Tatsachen gestellt. Ob dieses Verkehrsaufkommen bei der Vergabe der Betriebs- und Baugenehmigug berücksichtigt wurde, ist nicht bekannt. In der Kooperation zwischen Motorworld Rheinland und der Butzweilerhof Nicolaus Otto Park GmbH & Co. KG wird damit geworben, dass die Kölner Automobilgeschichte veröffentlicht werden soll. Das ist ausdrücklich zu begrüßen. Guckt man sich aber Texte der Firma mit Hinweisen auf die Geschichte des Butzweilerhofs an, ist doch erheblicher Zweifel an deren historischer Sorgfalt angesagt. Auch wenn man sich die Fotos des Schwesterflughafens in Böblingen ansieht, erkannt man, dass in dieser Glitzerwelt der Charme der historischen Architektur aber auch der interessanten Flughafengeschchte verloren gegangen ist. Wer wirklich Respekt vor Geschichte hat, geht nicht so mit Gebäuden um wie es die Firma Motorworld zeigt. Als einer der Geschäftsführer wird Helmut Raßfeld auf der Webseite dieser Firma benannt, der das Areal Butzweilerhof schon zerstückelt und verkaufte ohne die Historie und auch Architektur zu beachten, wie hier oben im Kapitel beschrieben. Dabei ging es so wie hier mit den historischen Gebäuden NUR um Geld. |
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Während in Berlin die Bürger
für ihren alten Flughafen Tempelhof demonstrierten um das alte Flugfeld
als Park zu erhalten, herrschte in Köln, nicht nur beim Butzweilerhof,
großes
Unwissen um diese historischen Gebäuden und die Geschichte
des Butzweilerhofs. Dies hat
verschiedenen Gründe. Auf Grund der Lage
der historischen Gebäude in einer Kaserne war der direkte Zutritt nicht so einfach möglich. Auch
war es für die kleine Stiftung Butzweilerhof nicht möglich
Großveranstaltungen durchzuführen. Eine Zusammenarbeit mit anderen
Gruppen, um einen solchen Veranstaltungstag durchzuführen, wurde von Herrn
Dr. Mayer nicht
gewünscht (s. o.). Eine umfangreiche Ausstellung zur Geschichte der
Kölner Luftfahrt fand nur im
Luftfahrtmuseum Butzweilerhof statt, dass aber
1996 nach zehn Jahren leider schließen musste. Das Historische Luftfahrtarchiv
Köln bot Vorträge und
Ausstellungen an, diese Ausstellungen konnten auf
Grund mangelnder Räumlichkeiten aber nur an einzelnen Tagen im Jahr,
außerhalb des Butzweilerhofs, durchgeführt werden. Eine (kleine) Ausstellung konnte im generell zu
kleinen Kölnischen Stadtmuseum nicht präsentiert werden. Generell sieht man anhand des Umgangs der Stadt Köln (Politik und Verwaltung) mit der Stadtgeschichte, dass die eigene reiche Stadtgeschichte als ungeliebtes und lästiges Erbe angesehen wird. Insgesamt ist die Darstellung der Kölner Stadtgeschichte ein Desaster. Ein intensives Marketing um zweitausend Jahre Stadtgeschichte als Tourismusziel darzustellen, findet nicht statt. (Kultur)-Politiker, auf diese Misere angesprochen, sind erstaunt und bitten dann um Infomaterial. Nachdem sie das Infomaterial zugeschickt bekommen haben, hört man nichts mehr von Ihnen. Man kann also sagen: es ist alles schief gelaufen, was schief laufen konnte |
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Horst Stern zum Thema Naturschutz. Das Zitat passt aber auch sehr gut zum
(Kölner) Denkmalschutz. "Wer niemals, inmitten der freien Natur, mit dem Rücken an der Wand einer jener Betonburgen des anlagesüchtigen Großkapitals stand, im Stich gelassen vom Gesetz, ausmanövriert von der Politik, mit keiner anderen Waffe mehr als seinem Zorn, der, meine Damen und Herren, hat das bittere Geschäft des Naturschutzes niemals wirklich betrieben." Horst Stern (Dieses Zitat können Sie im Podcast des WDR zu seinem 95 Geburtstag ab timecode 3:40 hören.) Bild unten: Aufnahme vom Oktober 2017. Rechts im Bild das fünfstöckige Motel der Motorworld im Bau. Links im Bild Wohnhäuser die fast gleich hoch oder höher sind als der Turm des Luftaufsicht. |
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