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Motorworld Rheinland schafft ein seelenloses Frankensteinmonster 

Beschwerde Butzweilerhof Motorworld Rheinland 
Eine ausführliche Erklärung finden Sie in meiner Beschwerde Der alte Kölner Flughafen Butzweilerhof soll ein Motel werden?.
Am 30.3.2012 übernahm die Stadt Köln (nach 1926 wieder) den Butzweilerhof. Es zeigte sich aber sehr früh, dass die Stadt keine Rücksicht auf die Geschichte und die Architektur des Flughafenareals nehmen würde. Deshalb wurde 2012 Professor Dr. Michael Petzet - Präsident ICOMOS Deutschland - um Hilfe zur Rettung des Butzweilerhofs gebeten. Er winkte nur resigniert ab und sagte: „Ach wissen Sie Herr Müller – Köln….“

Irgendwann zwischen 2013 und 2015 wurde der Butzweilerhof dann durch die städtische Tochterfirma Butzweilerhof GmbH, vertreten durch den Geschäftsführer Bernd Streitberger, an die Motorworld Böblingen und/oder Butzweilerhof Nikolaus Otto Park GmbH & Co. KG verkauft.
Anmerkung:
Nach der Vorstellung eines Konzepts am 14. Dezember 2011 über das geplante www.Technikmuseum-Koeln.de um die reiche Kölner Technikgeschichte dort auf dem Butzweilerhof vorzustellen, erklärte der Baudezernent Bernhard Streitberger: „Solange ich in Köln etwas zu sagen habe, wird es hier kein Technikmuseum geben.“

Die Nutzung um ein historisches Thema aufzugreifen begrüße ich ausdrücklich. Aber entsetzt über die Rücksichtslosigkeit und Brutalität, mit der Motorworld Rheinland gegenüber der historischen Flughafenarchitektur umgeht, legte ich beim Beschwerdeausschuss eine Beschwerde gegen die Genehmigungen des Stadtonservators bzgl. der Anbauten und des Motels ein. Ein Versuch zu retten wo nichts mehr zu retten ist. Neben dieser Beschwerde bat ich auch den Rheinischen Verein um Hilfe. Mein Email wurde Ende Oktober 2015 an die Vorsitzenden der Sektion Köln Herr Dr. Ulrich Krings und Frau Dr. Schock-Werner weiter geleitet. Drei Monate später, in denen nichts passiert ist und ein Einspruch vielleicht noch möglich war, wurde im Januar 2016 die Baugenehmigung erteilt. Am 13. März, im Rahmen der Eröffnung der Ausstellung "Willkommen im alten Köln" (Gemälde der Stadtmauer von Siegfried Glos) wurde Dr. Krings gefragt, wie es mit einem Einspruch des Rheinischen Vereins bzgl. Butzweilerhof aussieht. Antwort: "Ja -    ich kann mich daran erinnern -    ich habe das an jemanden weiter geben -    ich weiß aber nicht mehr an wen."

In der Folgezeit nahm die Enkelin des Architekten Prof. Mehrtens das Urheberrecht in Anspruch und sprach gegen die Baupläne der Motorworld aus. Dies wurde auch im Beschwerdeausschuss zur Sprache gebracht. Dort war man der Meinung, dass es sich um einen Privatprozess handeln würde, womit die Stadt hier nicht involviert sein musste. Allerdings musste auf Grund einer wahrscheinlichen Schadensersatzzahlung, wenn der Prozess verloren worden wäre, auf einen Urheberrechtsprozess verzichtet werden. Auf jeden Fall steht fest, dass bzgl. Umbau Butzweilerhof keine Erlaubnis der Nachkommen von Prof. Mehrtens eingeholt wurde.

Bitte klicken Sie hier um auf der Webseite Youtube Videos zum Fahrverhalten der Motorworldbesucher in Böblingen zu finden.  
Videos zur
Motorworld Böblingen
Auf Grund des zu erwartenden massiven Verkehrsaufkommens wurde der Vorsitzende des Verkehrsauschuss Herr Wolter (Die Grünen) vorab am 11. April 2016 und Mitglieder des Verkehrsausschuss am 24. April 2016 über das zu erwartende Verkehrsaufkommen verursacht durch die Motorworld Rheinland (Verkehrsmenge, Parksituation, Belästigung der Anwohner, Fahrverhalten von Gästen der Motorworld Böblingen ect.) am Butzweilerhof informiert. Dazu wurden Links der Videos aus Böblingen, aber auch die Frage, ob bei der Baugenehmigung auch das hohe Verkehrsaufkommen berücksichtigt wurde, an die Mitglieder des Verkehrsausschuss geschickt. Eine Antwort blieb bisher aus, das Problem Motorworld Rheinland wurde auch in der nachfolgenden Sitzung des Verkehrsausschuss vom 26.April 2016 nie besprochen. Hier gelangen Sie auf die Webseite der Stadt Köln mit den Protokoll der Sitzung des Verkehresausschuss.
Die Kölner Polizei versucht die Raserszenen in Köln, die schon diverse Passanten durch skrupellose Fahrweise getötet hat, einzuschränken. Aus diesem Grund wurde auch der Kölner Polizeipräsident mit einem Link auf die Videos der Motorworld Böblingen über die Pläne der Motorworld Rheinland informiert.

Der erste Artkel im Stadtanzeiger erschien am 17. Juli 2021
"Lärm und Raser in Köln-Ossendorf - Anwohner klagen über Motorworld-Besucher"

Ein weiterer Artikel zu diesem Problem wurde am  15.6.2023 im Kölner Stadtanzeiger veröffentlicht:
"Auf dieser Kölner Straße fahren 88 Prozent der Autos zu schnell"

 
Auf Grund meines Protestes wurde das Thema von der Kölner Presse aufgenommen.
- Express: "Alter Flughafen Was wird aus dem Butzweilerhof in Köln-Ossendorf?
- Kölner Stadtanzeiger: "Hotelbau am Butzweilerhof Sorge um den Denkmalschutz am alten Flughafen"
- Kölnische Rundschau: "Im Sinne des Denkmalschutzes Unmut über Pläne für Motorworld am Kölner Butzweilerhof"
- report K: "Historisches Datum für den ehemaligen Flughafen Butzweilerhof"

Bitte lesen Sie den Kommentar von Hans-Georg Tankiewicz aus der Vereinszeitung des Heimatvereins Alt-Köln vom April 2016.
Mit freundlicher Genehmigung des Heimatverein Alt-Köln.
Auszug:
"... Nicht verschwiegen werden aber sollte doch die etwas eigentümliche, ja merkwürdige Haltung der Stadt Köln, was den Schutz dieses „luftfahrthistorisch" bedeutendsten Flughafens Deutschlands angeht, ja was die Einstellung der Stadt und ihrer Bürger besonders zur „technischen Stadtgeschichte" angeht. Hierzu sei verwiesen auf Werner Müllers Ausführungen im Internat: www.luftfahrtarchiv-koeln.de/tag stadtgeschichte.htm.  Zwar ist wohl nur noch ein Bruchteil des ehemaligen Flughafens erhalten, aber gerade den gilt es wohl optimal unter Denkmalschutz zu stellen, die bisherigen Pläne, die Werner Müller am Ende seines Vortrages vorstellte, lassen einen jedoch schaudern. Hier sei nicht einem blinden Historismus das Wort geredet, aber die Pläne von „motorworld" — wie sie von Werner Müller sinnfällig vor Augen geführt wurden — lassen einen Wiedererkennungswert der Gebäude doch äußerst fraglich erscheinen, von der Ausstattung ganz zu schweigen. Jedenfalls scheinen Werner Müllers Einwände die politischen Entscheidungsgremien der Stadt so beeindruckt zu haben, dass sie die geplante Entscheidung zurückgestellt haben. Bleibt zu hoffen, dass Herrn Müllers Engagement für einen sinnerfüllten Denkmalschutz in Bezug auf den Butzweilerhof von Erfolg gekrönt ist. Unsere „neue" Oberbürgermeisterin fordert ja die Mitarbeit der Bürger geradezu ein, eine Unterstützung von Werner Müllers Vorschlägen bei Frau Reker wird diesem Anliegen sicherlich gerecht. Ihr neuer „Klassensprecher" (Zitat KStA v. 26.4.16) als Koordinator der Museumsleitungen genügt alleine nicht, wollen wir auch hoffen, dass nicht nur wirtschaftliche Interessen die kommende Entscheidung leiten werden, damit die schützenswerte Substanz, die noch vorhanden ist, nicht zu Tode beschützt wird. ..."
Zitat Ende
Hans-Georg Tankiewicz
Aber auch Privatpersonen und Kulturinitiativen wie Freunde Butz, Heimatverein Alt-Köln, Stätten Deutscher Luftfahrtgeschichte, Freunde der Luftfahrt und andere versuchten durch Briefe an die Oberbürgermeisterin Reker, zu helfen um ein Umdenken zu bewirken und den Butz zu retten. Leider konnte Frau Reker zu diesem Zeitpunkt nichts mehr machen, da, wie oben beschrieben, die Verwaltung unter Oberbürgermeister Jürgen Roters, hinter dem Rücken der Politik, alle Hindernisse für die Motorworld ausgeräumt hatte. Nachfolgende Generationen werde es ihm "danken" - Klüngel in seiner üblen und üblichen Form.

Bemerkenswert war auch das Hilfsangebot der Präsidentin Cheryl Benard der international tätigen Kulturorganisation ARCH International aus Washington D.C. die sowohl finanzielle als auch formelle Unterstützung  anboten.
Anmerkung: die Organisation ist unter anderem tätig in Mes Aynak (bedeutender als Pompeii) und Bamijan in Afghanistan sowie Pavlopetri (lt. UNESCO älteste Stadt die Unterwasser liegt) in Griechenland. Ein weiteres aktuelles Projekt besteht darin, Gärten zu entwerfen, die von  Dschalāl ad-Dīn ar-Rūmī inspiriert sind.
Die finanzielle Unterstützung wurde von Werner Müller dankend abgelehnt, da das Geld in den Drittweltländern dringender gebraucht wird und wir im reichen Deutschland so etwas sehr gut alleine finanzieren können. Aber die formelle Unterstützung wurde sehr gerne angenommen.
Am 25. April 2016 besuchte die Direktorin für Internationale Programme Sophia Schultz den Butzweilerhof, um sich über das Denkmal und die geplanten Umbauten zu informieren. ARCH-International nominierte dann das nationale Denkmal Butzweilerhof bei World Monuments Fund als bedrohtes Denkmal. World Monuments Fund ist eine Art "Amnesty International" für bedrohte Denkmäler.
Die Präsidentin Cheryl Benard schrieb auch einen offenen Brief an die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker, der auch den Mitgliedern des Beschwerdeausschuss vorgelegt wurde.
   
ARCH-International Brief an die Kölner Oberbürgermeisterin Offener Brief der Präsidentin der Alliance for the Restoration of Cultural Heritage Frau Dr. Cheryl Benard an die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker.
 
Bitte klicken Sie für eine größere Darstellung auf das Bild. 














Ab Mai 2016 wurde das Thema dann auch in den einzelnen politischen Gremien besprochen.
Die Verwaltung anwortete auf die Beschwerde wie folgt hier "Az.: 02 - 1600 - 17/16" nachzulesen ist. Dazu folgende Anmerkung:

Zitat: "Ein Hotelneubau war nötig, um einen dauerhaften wirtschaftlichen Betrieb der Anlage sicherzustellen und somit langfristig den Erhalt der Flughafengebäude zu gewährleisten." Zitat Ende
Anmerkung: Es ist nicht bekannt, dass der Verwaltung dazu ein nachweisbares betriebswirtschaftliches Konzept vorgelegt wurde. So wie es aussieht, scheint die Verwaltung sich auf die Aussagen der Motorworld verlassen zu haben.

Zitat: "... einschließlich Versammlungsstätten mit 2.100 Personen und Multifunktionsflächen für Veranstaltungen, ..." Zitat Ende
Anmerkung: Im Lauf der Ortsbegehung am 7. Juni 2016 erklärte ein Mitglied der Motorworld, dass die Halle 2 auch für 4000 Besucher ausgelegt wird. Somit hat der Investor mit großer Wahrscheinlichkeit der Verwaltung nicht die wirklichen Zahlen vorgelegt. Daher wurden Genehmigungen auf Grund bewusst falscher Zahlern erteilt.. So etwas nennt man Betrug.
Im Rahmen der ganzen Auseinandersetzungen wurde von der Verwaltung nie die Frage beantwortet, ob für die Betriebsgenehmigung der Besucherautoverkehr überhaupt geprüft wurde. Hierbei geht es nach Aussage des Geschäftsführers Werner Krupp vom 20.01.2015 um ca. 500.000 Besucher pro Jahr (das entspricht ca. 1370 Besucher pro Tag, wobei Werktags und an Schlechtwettertagen entsprechend weniger kommen im Gegensatz zum Wochenende und Tagen mit gutem Wetter. An diesen Tagen wird der Verkehr um so größer.). Dazu kommen noch einmal die Besucher der (Abend)Veranstaltungen in der Halle 2.
Eine entsprechende Anfrage per Email an den Vorsitzenden des Verkehrsausauschuss Herr Wolter (Die Grünen) am 11. April 2016 und Mitglieder des Verkehrsausschuss am 24. April 2016 wurde nie beantwortet. Wie in den Protokollen des Verkehrsausschuss nachgelesen werden kann - oder auch nicht - wurde das Problem dort auch nie besprochen.
Ob eine so hohe Verkehrsbelastung in Wohngebieten gestattet ist, ist nicht bekannt. Außerdem kommen die Angestellten der umliegenden und zukünftigen Firmen mit dem Auto. In den  öffentlichen Planungsunterlagen sind dazu keine Freiflächen ausgewiesen. Wie immer wieder betont wird, soll der kleine Rest des Rollfeld als Spielwiese ausgebaut werden. Auch hier dürfte der hohe Kfz-Verkehr ein Problem darstellen. Mit verletzten Kinder muss gerechnet werden. Als in Hamburg das Musical "Phantom der Oper" mitten in der Stadt aufgeführt wurde, gab es immer wieder Beschwerden, dass verspätete Kontzertbesucher durch das Viertel rasen, um noch einen Parkplatz zu finden und rechtzeitig zur Aufführung zu kommen. Entsprechende Videos vom Motorworld-Standort Böblingen wurden auf Youtube veröffentlicht. Auf Grund der Parkplatzsituation und den Veranstaltungen der Motorworld kann mit großer Wahrscheinlichkeit mit ähnlichen Problemen gerechnet werden. Die Parkplatzsituation wird sich verschärfen. Ob die Stadt bei Neubauten zukünftiger Firmen auf ausreichend Parkplatz besteht ist fraglich. Die Stadt beweist immer wieder - trotz Hinweisen s. o. - ein großes Maß an Naivität und/oder Gedankenlosigkeit.
 
Bzgl. Motel im Betriebshof und die Auswirkungen auf das NATIONALE Denkmal Butzweilerhof.
Zitat: "Die Umbauten und Erweiterungen beeinträchtigen die Gesamtwirkung des Gesamtensembles nicht mehr als notwendig." Zitat Ende
Anmerkung: Eine seeeeeehr dehnbare Aussage. Vor allem wenn man bedenkt, was der Eigentümer eines denkmalgeschützten Hauses alles nicht darf. Hier wurde durch den Landeskonservatorin Dr. Puffke und Kölner Stadtkonservator Dr. Werner der Denkmalschutz zu Gunsten eines Investors minimiert bzw. fast ganz außer Kraft gesetzt. Außerdem bestand keine Notwendigkeit solche Genehmigungen zu erteilen. Die Motorworld war nicht gezwungen den Butzweilerhof zu kaufen. Dem privaten Besitzer eines denkmalgeschützten Eigenheims würden solche massiven Umbauten bestimmt nicht genehmigt.

Mit welchem Hintergrund hat hier die Verwaltung Genehmigungen erteilt?
 
17. Mai 2016    07. Juni 2016    21. Juni 2016  
Bezirksvertretung Ehrenfeld
Beschwerden können auf Wunsch auch in den jeweiligen Bezirksvertretungen vorgebracht werden.
Da der Butzweilerhof im Bereiche der BV Ehrenfeld liegt, konnte hier noch einmal das Problem vorgestellt werden. 
Nachdem Werner Müller anhand der Tabelle "Bedeutung der Luftfahrtgeschichte in Deutschland" zuerst den Stellenwert des Butzweilerhof als Flughafen mit der bedeutendsten deutschen Luftfahrtgeschichte vorstellte, zeigte er danach Grafiken, die die von der Motorworld Rheinland geplanten Anbauten zeigte. Gegen Ende seines Kurzvortrages war erstaunt über die entsetzten Gesichter aller Mitglieder der Bezirksvertretung Ehrenfeld. Gegen Ende des Vortrages erklärte die Fraktions- vorsitzende der Grünen Christiane Martin, stellvertretend für alle Mitglieder der BV, dass man entsetzt ist von diesen Plänen, darüber beraten müsse und aus diesem Grund jetzt nicht abschließend darüber beraten könne. Die anderen Fraktionen stimmten dem zu. Deshalb wurde das Thema auf den nächsten Sitzungstermin vertagt. 

Ein paar Tage später fand  eine Anhörung der Motorworldgeschäftsführer statt. Über das Ergebnis ist nichts bekannt. 
  Beschwerdeausschuss
Ortstermin Butzweilerhof
Damit sich die Mitglieder des Beschwerde- ausschuss selber ein Bild von den Baumaßnahmen machen konnten, wurde ein Ortstermin auf dem Butzweilerhof anberaumt. Dieser Termin fand am 7. Juni 2016 statt.
Ein Mitglied der Motorworld-Gruppe stellte u. a. die bisher durchgeführten Baumaßnahmen an historischen Gebäuden in anderen Städten vor. Interessant ist, dass jedes dieser historischen Gebäude mit irgend einer Art von Anbau versehen wurde weil ansonsten angeblich eine wirtschaftliche Nutzung nicht möglich gewesen wäre.
Im weiteren Verlauf der Powerpoint-Präsentation wurden von Motorwold die Umbaupläne am Butz vorgestellt. Dazu wurden schwarz-weiß Aufrisszeichnungen gezeigt, die auch für Leute mit sehr genauen Kentnissen der Flughafegebäude nur sehr schwer wiederzuerkennen waren. Die Vorsitzende der SPD-Ehrenfeld Petra Bossinger erklärte zu Recht, dass sie sich bei diesen Grafiken nicht vorstellen kann was geplant ist. Der mehrfachen Aufforderung von Werner Müller, die großformatigen Grafiken der Anbauten (die auch in der Presse veröffentlicht  wurden), die im Nebenraum ausgestellt sind, zu holen damit der anwesende Beschwerdeausschuss sich ein besseres Bild machen kann, kamen die Mitglieder der Motorworld nicht nach. Sie guckten nur stur geradeaus, ohne ein Wort zu sagen. Es wurde also absichtlich verschleiert was dort gebaut werden soll.
Von Werner Müller wurde festgestellt, dass Leute, die wirklich Interesse an Geschichte haben (egal ob sie Postkarten oder Oldtimer sammeln), auch vor historischen Gebäuden Respekt haben und nicht solche Anbauten planen würden wie dies hier beabsichtigt ist. Daher kann festgestellt werden, das es der Motorworld Rheinland nicht um Bewahrung von Automobilgeschichte geht, sondern rein nur um Gewinnmaximierung. 
Herr Ralf Klemm von den Grünen (BV Ehrenfeld) erklärte deutlich, dass, wenn die Pläne der Motorworld Rheinland umgesetzt werden, das Denkmal Butzweilerhof erledigt ist.

Danach wurde der Ortstermin mit einer Besichtigung des Betriebshofs fortgesetzt wo ein vierstöckiges Motel geplant ist. Auch hier kann festgestellt werden, dass dieses vierstöckige Motel auf Stelzen über dem einstöckigen Betriebshof steht, wodurch das Ganze eine Höhe von fünf Stockwerken hat.
  Beschwerdeausschuss
In der abschließenden Sitzung wurde der offene Brief der Kulturorganisation ARCH International vorgelegt. Die Mitglieder des Beschwerde- ausschuss missbilligten die Baumaßnahmen der Motorworld Rheinland. Sie erklärten aber auch, dass auf Grund der Baugenehmigungen und einer möglichen Rücknahme Schadenersatzklagen möglich sind, weshalb man von einer Rücknahme der Baugenehmigung absehen muss. Der Hinweis, dass die Baumaßnahmen ohne Einwilligung der Erben des Architekten Hans Mehrtens durchgeführt wurden, wurde zur Kenntnis genommen. Die Vertreter der Stadt erklärten, dass es sich um bei einer Klage um ein Privat- klageverfahren handeln würde und die Stadt Köln hiermit nichts zu tun hätte. Ein Abstimmung mit der Stadt Köln/Stadtkonservator und den Erben von Hans Mehrtens hat also nicht statt gefunden.

Hier der Beschluss
Zitat:
1. Der Ausschuss für Anregungen und Beschwerden dankt dem Petenten für seine Eingabe. Der Ausschuss sieht allerdings keine Möglichkeit, die inzwischen erteilte vorläufige Baugenehmigung zurückzunehmen.
 
2. Wegen der vermuteten Probleme in der Verkehrsführung wird der Verkehrsausschuss gebeten, verkehrsmäßig die Situation am Butzweilerhof zu behandeln. Der Stadtent-wicklungsausschuss wird ebenfalls gebeten, die Angelegenheit zu behandeln.
 
3. Der Gestaltungsbeirat wird gebeten, sowohl den Petenten als auch die Stiftung Butzweilerhof zu der Sitzung am 27.06.2016 einzuladen und die Frage der Gestaltung des Investorenmodells zu behandeln sowie den Petenten und die Stiftung in Zukunft in geeigneter Weise zu beteiligen.
 
4. Der Ausschuss erwartet eine angemessene Beteiligung der vor Ort ansässigen Stiftung Butzweilerhof in allen Fragen der Flughistorie und des Denkmalschutzes. Der Ausschuss bittet den Investor, dieses bei seinen Planungen zu berücksichtigen und in Zukunft sicherzustellen.

Das Beschlussprotokoll zu dieser Beschwerde finden Sie hier: "Neubau eines Hotels im Betriebshof des denkmalgeschützten Flughafen-ensembles Butzweilerhof sowie diverse Anbauten". 
 
  
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8. Juni 2016     24. Juni 2016     27. Juni 2016  
Landesregierung
Ein entsprechender Brief an die Regierungs- präsidentin wurde telefonisch von der zuständigen Sachbearbeiterin dahin gehend beantwortet, dass man gerne Denkmäler schützt, aber dass man einem Investor nicht alles verbieten kann. Ansonsten kann die Landesregierung hier nur tätig werden, wenn die zuständigen Behörden fehlerhaft gearbeitet haben. Da beim Butzweilerhof sowohl die Landeskonservatorin als auch der Stadt-konservator tätig waren, ist das nicht der Fall. 
  Stadtentwicklungsausschuss
Auf Grund der Empfehlung des Beschwerdeausschuss erklärte Werner Müller gegenüber Herrn Michael Frenzel die Bereitschaft vor dem Stadtentwicklungsausschuss etwas zur Situation des Butzweilerhofs zu sagen.
Der Vorsitzende Michael Frenzel (SPD) hatte ihm Vorfeld mit den Parteivorsitzenden gesprochen, die dieses Angebot aber ablehnten. Im Rahmen der Sitzung wies Herr Horst Thelen (Vorsitzender des Beschwerdeausschuss) auf die Anwesenheit von Werner Müller hin. Allerdings wurde dieser Vorschlag mit Hinweis auf die Absprache im Vorfeld und die Funktion des Beschwerde-auschuss von Michael Frenzel und Kirsten Jahn (Grüne) abgelehnt. 
Somit wurde das Thema Butzweilerhof mit der Problematik Denkmalschutz und Verkehrs- aufkommen im Stadtentwicklungsausschuss nicht besprochen.
   Gestaltungsbeirat
Nach der Empfehlung des Beschwerdeausschuss tagte der  Gestaltungsbeirat zu den Umbauplänen der Motorworld auf dem Butzweilerhof. Der Gestaltungsbeirat war bereits im Vorfeld von Werner Müller über die Umbauarbeiten informiert worden. Geladen waren  Mitarbeiter von Motorworld und Werner Müller. Vor der Sitzung bereiteten die Architekten der Motorworld ihre Präsentation zum Gesamtumbau des Butzweilerhofs vor. Zu Beginn der Sitzung erklärt dann der Vorsitzende Herr Minkus,  den überraschten Motorworldmitarbeitern, das sie ihr Konzept nicht komplett vorstellen müssten, sondern dass man sich NUR über die Gestaltung der Außenfassade unterhalten wird. Eine Bitte für eine Zwischenfrage durch den Stellv. Vorsitzenden des Stadtentwicklungsausschuss Herrn Frenzel wurde durch den Vorsitzenden Herrn Minkus mit der Begründung ablehnt, dass das so nicht abgesprochen war. Nach ca. 15 Minuten endete die "Besprechung" mit der Bitte an die Gäste den Saal zu verlassen, da man sich beraten müsste.
Für Werner Müller machte die weiteren Anwesenheit an dieser Farce keinen Sinn, weshalb er nach Hause ging.
Auch hier war zu sehen, wie die Motorworld - hier deren Architekt - sich ohne Erlaubnis Bilder von der Seite des Historischen Luftfahrtarchivs genommen hat. Dies war nicht das erste Mal, anscheinend ist dort es üblich Bilder zu stehlen.
  
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Bild unten: Die motorworld erklärte gegenüber der Politik, dass es sich bei dem Motel nur um eine vierstöckiges Bauwerk handeln würde, das den Gesamteindruck des Gebäudes nicht beeinträchigen würde. In Wirklichkeit kommt man aber auf eine Höhe von fünf Stockwerken, da das unterste Stockwerk die doppelte Höhe hat.
Butzweilerhof - fünfstöckiges Motel
 
Am 16. 6. 2016 wurde unter der Moderation von Vorstandsmitglied Ute Becker im "Haus der Architektur" unter dem Thema "Der Kölner Flughafen Butzweilerhof. Vom eleganten denkmalgeschützen Ensemble zum automobilen Jahrmarkt?" die Problematik noch einmal  besprochen. Nachdem noch einmal die ganzen erheblichen Umbauarbeiten des nationalen Denkmals vorgestellt wurden, relativierte ein Mitglied der Motorworld natürlich alles und betonte, wie gut und minimal diese Umbauarbeiten doch sein werden.

Die Eigentümer der Einfamilienhäuser wurden zu den Plänen der Motorworld befragt. Hier wurde auf den Schatten des fünfstöckigen Hotels hingewiesen sowie auf den erhöhten Autoverkehr von ca. 500.000 Besuchern pro Jahr und auf die Veranstaltungen in der Halle 2. Allerdings sahen die Bewohner keinen Nachteil in den Plänen und erhoffen sich sogar einen Wertezuwachs ihrer Immobilien. Sollte der Verkehr zu sehr stören, würde man eben eine Privatstraße beantragen. Am 17. Juni 2021 erschien ein wortgleicher Artikel im Kölner Stadtanzeige rund Kölnische Rundschau in denen sich die Anwohner über die Besucher der Motorworld beschwerten "Lärm und Raser in Köln-Ossendorf  Anwohner klagen über Motorworld-Besucher".
Somit hatten Interessenten für Eigentumswohnungen zwischen dem Restvorfeld und Ikea Rechts behalten, die auf Grund des hohen Autoverkehrs vom Kauf einer Eigentumswohnung absahen.


Bild unten: Die Durchfahrt zwischen der Halle 1 und Halle 2 noch im Originalzustand. Die Motorworld hat nun hier einen großen Vorbau errichtet.
Flughafen Köln Butzweilerhof vor den massiven Umbauten durch die Firma Motorworld.


        
Gegenüberstellung
Die Firma Motorworld, deren Architekten sowie der Landes- und Stadtkonservator werden darauf setzen, dass die Kölner bald vergessen, wie der Butzweilerhof ursprünglich ausgesehen hat. Aus diesem Grund veröffentliche ich hiermit eine Reihe Gegenüberstellungen, die den Ursprungszustand sowie die unseligen Anbauten der Motorworld zeigen.
Bitte klicken Sie für eine größere Darstellung auf das jeweilige Bild.
  
Zum besseren Verständnis sind hier die Anbauten in Geld und das Motel in Rot dargestellt. Der dunkelgrüne Streifen zeigt das Rollfeld von 1937 dass im Rahmen der Baumaßnahmen auch abgerissen wurde. Für das Entreee des Motels wurden die Nordseite des Betriebshof, der Pförtnerhäuschen sowie der Sanitätsraum abgerissen. In die Fassade der Halle 2 (links im Bild) wurde eine große Öffnung geschlagen um einen großen Durchgang über den Anbau in die Halle 2 zu bekommen.
 
Anbauten Motorworld Rheinland an den historischen Flughafengebäuden Butzweilerhof.
  
Nachfolgend sehen Sie Gegenüberstellungen die die Umbauten der Motorworld noch deutlicher machen.
 
   
   
   
  

Der Kölner Fotograf Philipp Robien hat als erstes Werk nach der Ausbildung den Butzweilerhof noch einmal fotografiert, bevor die Umbauten begannen. In seinem Buch "Der historische Flughafen Köln am Butzweilerhof" veröffentlicht er seine eindrucksvollen Fotos des Butzweilerhofs kurz vor dem Niedergang. Außerdem veröffentlicht er auch Fotos, die vom bekannten Fotografen Hugo Schmölz kurz nach der Eröffnung 1936 aufgenommen wurden.
In einer Buchrezension in der FAZ vom 6. Mai 2019 schreibt der Journalist Holger Appel in seinem Artikel "Fotoflug ins Licht" ".... Heute findet sich dort ein Industriegebiet. Mit Oldtimerzentrum, Restaurants und Hotel wird versucht, die gute alte Zeit in die Zukunft zu überführen. Bilder davon spart sich das Buch, was wohl kein Verlust ist. ...."
Wahre Worte - sehr schön formuliert!


     
Nicht nur außen, sondern auch in den Gebäuden hat die motorworld ein hohes Maß an Respektlosigkeit gegenüber Denkmalschutz und somit Architektur und Geschichte gezeigt. Somit bleibt von den Flughafengebäuden nur eine seelenlose Hülle übrig. Fast alle Innenwände wurden in der Halle 1 heraus gerissen. Dadurch ist die ursprüngliche Nutzung der jeweiligen Räume im Flughafenbetrieb nicht mehr ersichtlich. In der Rückfront der Halle 1 wurden Fensterfronten zu Garagentoren aufgebrochen. An der Flugfeldseite der Halle 1 wurden zusätzliche Türen in die Fassade gebrochen sowie Fenster zu Türen erweitert. Aber auch Gebäudeteile (Stirnseite Betriebshof, Pförtnerhäuschen sowie ehem. Dienstzimmer des Flugarztes) oder Außenfassaden (Nordseite Halle 2 und Südseite Verwaltungsbereich) wurden aufgebrochen. Auch die ehem. Rampe in den Keller wurde zugeschüttet. Im krassen Gegensatz zu dem, was der verantwortliche Kölner Stadtkonservator Dr. Werner also in den Gebäuden des Butzweilerhofs genehmigt hat, steht hier seine Aussage zum Kulturbunker in Mülheim.
Da muss man sich fragen, wie kommt dieser Herr dazu der motorworld eine solche weitreichende Genehmigungen für den Umbau zu geben während er hier eine gegensätzliche Aussage tätigt?
 
  
  
  
  
  


      
Bereits im Rahmen des Wettbewerbs zur Bebauung des Areals gab es Vorschläge das historische Rollfeld abzureißen und Wohnhäuser direkt vor die historischen Flughafengebäude zu bauen. Auch dies war schon ein deutliches Zeichen, dass die Architekten keinen SInn für historische Architektur haben. Im Jahr 2005 konnte man auch auf Übersichtsplänen der SKI (Eigentümer des Butzweilerhofs) sehen, dass es geplant war, das gesamte historische Rollfeld abzureißen. Damals klagte der Denkmalschutz gegen diesen Plan. Die damalige Vorsitzende der Grünen Barbara Moritz meinte nur: "Was wollen die den mit einer alten Betonplatte?" Das Gericht kam beiden Parteien entgegen und verfügte, dass nur 50% des Rollfeld abgerissen werden durften.
Allerdings konnte oder wollte die Untere Denkmalbehörde diesen Abriss nicht überwachen. Wie man mit Google Earth leicht berechnen kann, wurden aber insgesamt 58% abgerissen.
Ehemals lag die Fläche des Rollfeld bei 25.445 m². Heute nur noch bei 10.667 m². Das entspricht 42 % der ehemaligen Fläche.
 
Originale Fläche des Rollfeld Butzweilerhof von 1937
 
Verkleinerte Fläche des Rollfeld Butzweilerhof
  
Schuld an dieser ganzen Misere hat Oberbürgermeister Jürgen Roters, der den Butzweilerhof der motorworld überließ. Hier zeigt sich das Desinteresse der Kölner Politik an unserer Stadtgeschichte sehr deutlich.
 
Gründe         Extern
 
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